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PR TB 209 Saboteure Wider Willen

PR TB 209 Saboteure Wider Willen

Titel: PR TB 209 Saboteure Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blickte dem Besucher lächelnd entgegen.
    »Willkommen, Kyron!« rief er.
    Kyron rutschte aus dem Sitz und ging langsam auf den Stationschef
zu.
    »Ich danke für Ihre Freundlichkeit«, sagte er.
»Leider weiß ich nicht, womit ich sie verdient habe.«
    Vrain Nesken lächelte.
    »Denken Sie an Kandy und die von GUSTOS organisierte
Demonstration gegen die Landräuber, Kyron! Und denken Sie an den
Elefanten, auf dem Sie über den Henry Timen Square geritten
sind!«
    Kyron schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.
    »Der Elefantentreiber!« rief Kyron amüsiert. »Das
waren Sie, Vrain! Sie nannten mich scherzhaft Maharadscha. Aber wie
kamen Sie von Ceylon auf den Mars?«
    »Sie müssen mich damals für einen Wilden gehalten
haben«, meinte Vrain Nesken lächelnd. »Aber ich bin
trotz meines Aussehens nicht auf Ceylon geboren, sondern auf der
Siedlungswelt Kayts und später nach Gäa geflohen.
Allerdings stammten meine fernen Vorfahren von Ceylon. Den Umgang mit
Elefanten lernte ich bei einer Hypnoschulung eigens für unsere
damalige Demonstration. In Wirklichkeit bin ich Kybernetiker,
Spezialist für Logistik und Hyperfunkingenieur. Deshalb bot man
mir den Posten hier an, und ich habe mich hier gut eingelebt.«
Seine Miene verdüsterte sich. »Nur die Orbiter hätten
nicht kommen dürfen.«
    »Allerdings nicht«, erwiderte Kyron.
    »Aber deswegen sind Sie nicht hier, Kyron«, stellte
Nesken fest. »Sie möchten mit unserem Hauptcomputer
plaudern. Ich habe nichts dagegen, hätte aber gern gewusst,
warum.«
    »Ich weiß es selbst nicht genau«, erklärte
Kyron. »Ich bin auf der Suche nach meinem Partner Earny und
einer Frau.« Er erzählte Vrain Nesken die ganze
Geschichte, auch die Sache mit den Computern, die ihre Benutzer zu
Saboteuren machten.
    Als Kyron fertig war, wischte sich Vrain Nesken mit einem Tuch den
Schweiß von der Stirn.
    »Und ich habe vor vierzehn Tagen bei Arzachena einen
Computer-Bausatz bestellt!« rief er aus.
    »Glücklicherweise ist er noch nicht angekommen, sonst
hätte ich vielleicht schon die Kontrollstation gesprengt.«
    »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte Kyron. »Es
dürfte mindestens vier Wochen dauern - bei täglicher
Benutzung des Selbstbau-Computers -, bis ein Anwender in
Wahnvorstellungen getrieben wird, die ihn zu einer Sabotageaktion
verleiten. Darf ich euren Computer einmal benutzen?«
    »Selbstverständlich, Kyron«, erklärte Vrain
Nesken und deutete auf die Hauptkontrollen des Computers. »Dhatusena
ist bereit.«
    Kyron Barrakun setzte sich vor die Hauptkontrollen, dann drehte er
sich noch einmal um, lächelte und sagte:
    »So sprach Dhatusena zu Kassapa, indem er auf den
Kalavapistausee wies: Dies, o Freunde, ist all mein Reichtum.«
    »Du kennst die Geschichte?«
    Kyron nickte.
    »Wer länger als ein Vierteljahr auf Ceylon lebt, hört
und sieht vieles von der langen und großen Geschichte dieser
Insel und seiner Bewohner.«
    Er wandte sich endgültig den Kontrollen zu.

11.
    Kyron Barrakun war überrascht, als er entdeckte, dass der
Computer Dhatusena eine autarke Persönlichkeit besaß. Für
ihn war das zwar nichts Ungewöhnliches, aber für die
Terraner stellten Computer mit Persönlichkeit die seltene
Ausnahme dar. Fast alle Menschen - und auch fast alle Angehörigen
anderer Völker -scheuten davor zurück, Computern
Persönlichkeit zuzugestehen. Sie waren zu unsicher, um mit
Computern zusammenzuarbeiten, die nicht bloße Werkzeuge,
sondern Partner waren. Deshalb verhüteten sie konstruktionsmäßig
die Bildung von Computerpersönlichkeiten.
    Für Kyron war die Entdeckung eine freudige Überraschung,
denn ein Computer mit individueller Persönlichkeit gab ihm die
Möglichkeit, auch ohne Benutzung einer SERT-Haube in ihn
»einzusteigen« - mit allen sich daraus ergebenden
Vorteilen.
    Er war schon halb »drin«, als ihm einfiel, dass sein
Vorgehen nicht den Regeln der Höflichkeit entsprach.
    »Entschuldige!« sagte er - und wurde sich gar nicht
bewusst, dass er es nicht wirklich sagte, sondern nur dachte und
dennoch eine Resonanz erzeugte.
    »Willkommen, Kid«, erwiderte der Computer - und auch
er sprach nicht, da Kyron bereits eine geistige Verbindung mit ihm
eingegangen war. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Zum
erstenmal erlebe ich die unmittelbare Kommunikation mit einer
organischen Intelligenz. Vrain Nesken hat zwar dafür gesorgt,
dass ich eine Persönlichkeit bekam, aber er ist nicht in der
Lage, geistig mit mir zu verschmelzen. Es ist ein

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