PR TB 209 Saboteure Wider Willen
Lauschtätigkeit
registriert und sich angeschickt hatte, seinen Terminal zu
identifizieren.
Der Schock darüber ließ ihn »zurückzucken«.
Die Verbindung mit dem Hauptcomputer des Satelliten riß ab -
und auch der Dhatusenacomputer unterbrach seinen Kontakt.
»Ich erkenne, was dich so erschreckt hat, Kid«, teilte
er wenig später mit. »Aber deshalb brauchtest du dich
nicht zurückzuziehen.«
»Die Verbrecher haben damals also meinen Terminal doch
identifiziert«, überlegte Kyron. »Und ich bin
selbst schuld daran. Ich habe meinen Terminal in dem Augenblick
ausgeschaltet, in dem die Verbrecher nach mir zu suchen anfingen.
Natürlich müssen sie mit ihrem hochwertigen Computer in der
Lage gewesen sein, genau den Terminal herauszufinden, dessen Benutzer
innerhalb einer Zeitspanne, die nur Millisekunden betrug, reagierte.
Erst dadurch wussten sie, dass ich ihnen auf der Spur war. Dann
haben sie Carilda auch nicht deswegen entführt, weil sie ihnen
auf die Spur gekommen war. Klar, sie war ja auch nicht hinter ihnen
her, sondern hinter den Drahtziehern der Sabotageakte. Sie nahmen sie
als Geisel, um mich unter Druck setzen zu können, wenn sie
glaubten, ich würde ihnen gefährlich.«
»Aber diese Selbstvorwürfe sind doch unangebracht, Kid!
Denke lieber daran, wie du Carilda findest und befreist! Du hättest
dich nicht zurückziehen müssen, denn der Hauptcomputer des
Satelliten wurde nicht von einem Menschen bedient. Er war allein, und
allein kann er deine Lauschtätigkeit nicht registrieren und dich
auch nicht aufspüren.«
»Tatsächlich, er war allein. Also noch einmal dasselbe
Spiel!«
Abermals trat der Dhatusenacomputer in Aktion. Es war einem
Computer gegenüber kein Problem, die Unterbrechung als
technische Panne darzustellen, da Computer von sich aus nicht
misstrauisch sein können.
Was nun geschah, hätte sich mit keiner technischen Apparatur
bekannter Zivilisationen durchführen lassen. Nur Kyron Barrakun,
der so stark von einem Computer geprägt worden war wie ein Tier,
das vom ersten Atemzug an nichts anderes gesehen hat als einen
Menschen und das sich unter bestimmten physischen und psychischen
Voraussetzungen wie dieser Mensch gibt.
Kyrons Geist »sprang« von den Impulsen des
Dhatusenacomputers auf die Impulse des Hauptcomputers des Satelliten
und verbarg sich dort. Das allerdings gelang ihm nur, weil der fremde
Computer keine eigene Persönlichkeit besaß. Auf den
Impulsen jagte er in rasendem Tempo durch alle Schalt- und
Speicherelemente des Computers, nahm winzige Manipulationen vor und
gelangte dadurch in das Hauptsteuerelement.
Und hier saß er plötzlich fest.
Es war eine teuflische Falle, wie Kyron Barrakun sofort erkannte.
Das Hauptsteuerelement war ein separates Positronengehirn, das die
übrigen positronischen Elemente des Hauptcomputers steuerte.
Aber es besaß drei hochwertige hyperinpotronische
Zusatzelemente, die allerdings bei der normalen Tätigkeit des
Hauptcomputers inaktiv blieben. Sie wurden nur für die
Abstrahlung eines bestimmten Programms aktiviert - beziehungsweise
aktivierten sie sich selbst, wenn die Kontrollsensoren ihrer
Bioponblöcke die Streustrahlung einer übergeordneten
Konstante feststellten, die sich der Funktionsimpulse des Computers
als Trägermedium bediente.
Und der sechsdimensionale Anteil des menschlichen Geistes, auch
ÜBSEF-Konstante genannt, war eine solche übergeordnete
Konstante. Diesen Faktor allein hatte Kyron »auf die Reise«
schicken können, da nur er losgelöst vom Körper
existieren konnte.
Die Aktivierung der hyperinpotronischen Zusatzelemente aber
bildete auf dimensional übergeordneter Ebene ein in sich
geschlossenes Feld, das für die ÜBSEF-Konstante Kyrons zum
Gefängnis wurde.
Um es vereinfachend - und wissenschaftlich nicht exakt -
auszudrücken: Kyrons Seele war zum Gefangenen des
Hauptsteuerelements geworden.
Gleichzeitig aber fand Kyron in den Speicherfeldern der
hyperinpotronischen Zusatzelemente die Information vor, wo Carilda
Today gefangengehalten wurde: in einem Raum des
Verwaltungsgebäudes von Interplanetary Minerals Ltd. in der
City von Marsport.
Und noch eine andere Information erhielt er. Earny
hatte wahrscheinlich herausgefunden, dass Mulong Heizz und Terffen
Schamis mit dem Verschwinden des Trisoniums zu tun hatten. Deshalb
war er unterwegs zur SatellitenKontrollstation gewesen. Offenbar
hatte er gehofft, dort Auskünfte über den
ExperimentalSatelliten zu bekommen, und Byrilla Impler hatte den
Auftrag
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