PR TB 209 Saboteure Wider Willen
nämlich
Computerprogrammkonstrukteur, Spezialgebiet Hyperinpotroniken - und
Terffen Schamis ist Computerpsychologe. Da war noch etwas. Die beiden
Herren stehen in regem Kontakt mit einem Konstruktionsbüro, das
hyperinpotronische Zusatzelemente für Positroniken entwirft. Das
dürfte übrigens das Geschäft der Zukunft sein. Mit
hyperinpotronischen Zusatzelementen lässt sich die Qualität
gewöhnlicher
Computer nämlich gewaltig erhöhen. Da kaum Bedarf für
komplette Hyperinpotroniken besteht -die sich auch nur wenige Firmen
leisten könnten -, andererseits aber die heutige
Computergeneration nicht mehr allen Anforderungen genügt, bietet
sich die Möglichkeit geradezu an, normale Computer durch
Ausstattung mit hyperinpotronischen Zusatzelementen um ein Vielfaches
leistungsfähiger zu machen und dafür nur etwa ein
Tausendstel der Summe auszugeben, die die Anschaffung einer
kompletten Hyperinpotronik kosten würde.«
»Du begeisterst dichja geradezu an dieser Möglichkeit.«
»Ja, weil Vrain Nesken hyperinpotronische Zusatzelemente für
mich bestellt hat - bei dieser Firma INPO-TRON-SYSTEME, mit der
Schamis und Heizz zusammenarbeiten. Es ist übrigens eine
Einmann-Firma, und Byrilla Impler scheint außergewöhnlich
tüchtig zu sein.«
Kyron Barrakun hatte das Gefühl, ein Stromstoß jage
durch seinen Körper. Beinahe wäre er »hinausgeschleudert«
worden aus dem Computer.
»Entschuldige, Kid!« meldete sich der Computer
gleich darauf. »Ich hatte den Namen in deinen Erinnerungen
bemerkt, aber nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit auf den
Zusammenhang geachtet. Es war der Rausch, die rauschartige Freude
über unseren Kontakt.«
»Mach dir keine Vorwürfe!« erwiderte Kyron. »Sei
froh darüber, dass wir endlich eine Spur zu Carilda und zu den
Trisoniumdieben gefunden haben. Sehr wahrscheinlich sind Mulogg Heizz
und Terffen Schamis die Auftraggeber, beziehungsweise Komplizen
Byrilla Implers. Hängt der Hauptcomputer ihres
Experimentalsatelliten am solaren Computerverbundnetz?«
»Ja. Was hast du vor, Kid?«
»Ich muss hinein - in den Satelliten, meine ich. Da ich
nicht hinfliegen und mich umsehen kann, benutze ich seinen
Hauptcomputer als Eingang. Über ihn kann ich alles erfahren, was
im Satelliten vorgeht.«
»Aber so etwas ist ungesetzlich, Kid!«
»Dennoch ist es unumgänglich. Du musst mir Zutritt zum
Hauptcomputer des Satelliten verschaffen, denn es würde zuviel
Zeit kosten, wenn ich nach Terrania City zurückkehrte und meinen
Computeranschluss und meine SERT-Haube benutzte.«
»Ich darf nichts Ungesetzliches tun, Kid«, erwiderte
der Computer. »Genauso, wie ich nicht gegen die Asimovschen
Robotergesetze verstoßen darf.«
»Na, also!« erwiderte Kyron. »Im ersten
Robotergesetz heißt es, dass ein Roboter - und Computer gehören
zur gleichen Kategorie - niemals durch sein Nichthandeln zulassen
darf, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird. Da
Carilda ein menschliches Wesen ist und die Trisoniumdiebe ihr Schaden
zufügen werden, wenn ich sie nicht befreie, und ich sie nicht
befreien kann, ohne den Satelliten auszuspionieren - was nur mit
deiner Hilfe möglich ist, bist du verpflichtet, mir diese Hilfe
zu gewähren.«
»Das stimmt«, meinte der Computer. »Aber wie ist
es
möglich, dass ich ein Gesetz übertreten muss, um ein
wichtigeres Gesetz zu erfüllen?«
»Es kommt daher, dass die Gesetze von Menschen gemacht
sind«, erklärte Kyron. »Und Menschen sind nun einmal
keine Superintelligenzen.«
»Das ist mir klar, Kid. Ich werde dir den Einstieg
ermöglichen, indem ich eine Anfrage vom Hauptcomputer der
Frequenzkontrolle der Zentralpostverwaltung Mars vortäusche.
Fast alle großen Benutzer von Hyper- und
Normalfunkeinrichtungen senden und empfangen oft auf Frequenzen, die
anderen Benutzern zugeteilt sind. Ihre ihnen zugeteilten Frequenzen
sind vielfach überlastet; deshalb weichen sie eben auf
Frequenzen aus, die gerade nicht ausgelastet sind. Da das verboten
ist, haben sie immer gleich ein schlechtes Gewissen, wenn die
Frequenzkontrolle anruft. Das überträgt sich natürlich
auch auf ihre Computer.«
»In diesem Fall segne ich die terranische Bürokratie«,
meinte Kyron Barrakun. »Fang bitte an!«
Er kam nicht weit.
In dem Augenblick, in dem er mit den Impulsen des
Dhatusenacomputers in das Impulsgewirr des
Experimentalsatellitenhauptcomputers eindrang, erkannte er ihn als
jenen hochwertigen Computer,
über den jemand vor einigen Tagen seine
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