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PR TB 209 Saboteure Wider Willen

PR TB 209 Saboteure Wider Willen

Titel: PR TB 209 Saboteure Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wir doch gar nicht«, erklärte Orn. »Es
war ein Unfall. Hätten die Fernortungsgeräte funktioniert,
wäre es nicht soweit gekommen. Dann hätten wir die Fähre
vor dem Anflug warnen können. So aber merkten wir erst, was los
war, als die Kontaktsensoren ansprachen. Da ich nicht wusste, ob
weitere Fahrzeuge kamen, musste ich den Schutzschirm aktivieren. Ich
konnte nicht ahnen, dass die Fähre gleich wieder startete. Warum
überhaupt?«
    »Warum was?«
    »Warum landetjemand mit einer Fähre auf unserer Station
und fliegt gleich wieder fort?«
    »Wir sollten nachsehen, ob eine Spionsonde abgesetzt wurde.
Ob es vielleicht doch möglich ist, dass man dahinterkommt, wie
sich die Nichtfehlerprogrammierung auswirkt?«
    Orn lachte und kam auf die Großpositronik zu.
    »Unmöglich, Nadesh. Die Indoktrination erfolgt so
unterschwellig, dass sie weder bemerkt noch nachgewiesen werden kann.
Und selbst, wenn es so wäre, dass man es bemerkt, kann man uns
nicht einer Anstiftung zu Sabotagehandlungen beschuldigen. Unsere
Computer befehlen ja niemanden, Sabotage zu begehen. Wer es tut, tut
es aus eigenem Entschluss.«
    Nadesh unterbrach seine Arbeit und schaute verwundert auf das
Fließband.
    »Es ist leer!« rief er. »Was ist da los?«
    »Unser Vorrat wird erschöpft sein«, erwiderte
Orn. »Wir haben ja keinen Nachschub mehr von Olymp bekommen,
seit die Orbiter die Freihandelswelt blockieren. Aber das wird sich
bald ändern,
    wenn sie merken, dass die humanoiden Völker der Milchstraße
sich selbst kampfunfähig machen. Dann bleibt den Orbitern nichts
weiter übrig, als sie in Ruhe zu lassen. Ein schöner
Nebeneffekt unserer Friedensoffensive.«
    Earny glaubte, nicht recht gehört zu haben, so ungeheuerlich
war der Schluss, der sich nach den Worten der beiden Männer
aufdrängte.
    Sie hatten mit Hilfe einer Nichtfehlerfehlerprogrammierung (ein
Begriff, der nur Kybernetikern beziehungsweise Computeringenieuren -
und natürlich Robotern mit der Qualifikation Earnys -sagte, dass
es sich um eine Programmierung handelte, die absichtlich eingegebene
Fehler als Nichtfehler bzw., nicht als Fehler erscheinen ließ)
die Selbstbau-Computer Arzachenas dazu gebracht, ihre Anwender in
Wahnvorstellungen über die Herbeiführung eines
galaxisweiten Friedens zu treiben - und das ausgerechnet durch
gewaltsame Aktionen.
    Das war zuviel für Earny.
    Er zwängte sich durch die Öffnung und hatte die beiden
Männer erreicht, als sie ihn gerade erst entdeckten und starr
vor Schreck waren.
    Orn fasste sich zuerst wieder.
    »Was ... was wollen Sie hier?« fragte er.
    »Das Ding ist ein Roboter, Orn«, sagte Nadesh. »Hast
du keine Waffe?«
    »Woher wissen Sie, dass ich ein Roboter bin?« fragte
Earny verblüfft.
    Nadesh lächelte selbstgefällig.
    »Ich bin schließlich Kybernopsychoreflexologe mit über
hundert Jahren Praxis. Einen Roboter erkenne ich sofort, wenn ich ihn
sehe, an zahllosen winzigen Details des Verhaltens, die andere
Menschen niemals bemerken würden.«
    Orn drehte sich um und wollte weglaufen. Wahrscheinlich hatte er
irgendwo in der Station eine Waffe, die er holen wollte. Ein Roboter
galt nach dem Gesetzja nicht als Person, sondern als Sache, so dass
seine Zerstörung nur unter Sachbeschädigung fiel.
    Earny packte ihn am Kragen, zog ihn zurück und gab ihm eine
schallende Ohrfeige.
    Nadesh wurde blas.
    »Das ist gegen das erste Robotergesetz!« keifte er.
    Earny verabreichte ihm ebenfalls eine Ohrfeige.
    »Das erste Robotergesetz heißt, dass ein Roboter
niemals ein menschliches Wesen verletzen darf -und so weiter«,
erklärte Earny. »In euch erkenne ich aber keine
menschlichen Wesen, sondern Ungeheuer in menschlicher Gestalt. Das
zur Klarstellung. Ich käme nicht einmal dann mit den
Asimov'schen Robotergesetzen in Konflikt, wenn ich euch töten
würde.« Das war allerdings eine leere Drohung. Earny hatte
nicht vor, jemanden zu töten.
    »Du bist falsch programmiert, Roboter«, sagte Orn. Er
sprach etwas undeutlich, da seine linke Wange stark geschwollen war.
    »Ausgerechnet du musst von falscher Programmierung
sprechen«, erwiderte Earny. »Ich weiß, was ihr mit
den Computern gemacht habt - und ich weiß auch darüber
Bescheid, wie sich eure Manipulation bei den Anwendern der
Selbstbau-Computer auswirkt.«
    »Die humanoiden Völker müssen zum Frieden
gezwungen werden, sonst bekämpfen sie sich ja doch wieder«,
erklärte Orn. »Wenn sie aber keine Raumflotten mehr haben
oder ihre Raumschiffe kampfunfähig sind, können sie

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