PR TB 210 Das Rote Leuchten
beschäftigten.
„Ich dachte, unser Einsatz wäre zu Ende, sobald wir
geklärt haben, ob es diese gefährliche Waffe auf Xexter
gibt oder nicht", sagte er. „Aber das war ein Irrtum. Wir
kennen nur einen Teil des Geheimnisses von Xexter."
Tekener spähte nach oben. Schwarzes Wasser umgab sie, das von
dem matt leuchtenden Energiefeld nur wenig erhellt wurde. Fische mit
phantastischen Formen umkreisten die Energieblase. Ihre Augen
glänzten wie Kristalle, als ob sie von eigenem Licht erfüllt
seien.
„Ich bin mir noch nicht sicher, daß wir denen da oben
entwischt sind", entgegnete er. „Deshalb frage ich mich,
ob wir Gelegenheit haben werden, unseren Auftrag
auszuführen. Auf jeden Fäll wird man uns überall
jagen, wo wir auftauchen.”
„Wir haben eine telepathische Einheit vernichtet”,
sagte Kennon nachdrücklich. „Ist dir das eigentlich, klar?
Weißt du, was das bedeutet?”
„Ich ahne es.”
„Das genügt nicht”, ereiferte sich der
Kosmokrimin-alist. Jm Turm war eine telepathische Einheit. Sie hat
versucht, uns ebenso zu beeinflussen, wie sie es mit den anderen
gemacht hat. Ich habe gesehen, daß du einen metallisch
schimmernden Fleck auf der Stirn hast.” Tekener fuhr sich
unwillkürlich mit der Hand über die Stirn. Er glaubte,
fühlen zu können, daß sie in der Mitte kälter
war als an den Schläfen. Er berichtete Kennon, was er empfunden
und gedacht hatte, und der Verwachsene schilderte ihm anschließend
seine Eindrücke. Sie waren ähnlich, enthielten auch
Elitegedanken, hatten aber klar vermittelt, daß es ihre Aufgabe
sein sollte, für ein herrschendes Wesen über die
verschiedenen Völker der Galaxis wirksam zu werden.
„Demnach muß ein enger Zusammenhang mit dem roten
Leuchten und den telepathischen Einheiten bestehen”, faßte
Tekener zusammen.
„Und nicht nur das. Auffallend ist, daß es
einflußreiche Persönlichkeiten gibt, die in die Türme
fliehen, sobald das rote Leuchten erscheint. Sie sind an dem
metallischen Fleck auf der Stirn zu erkennen. Sie wissen, welche
Wirkung das rote Leuchten hat. Es macht die Menschen nicht nur
besinnungslos und löscht ihre Erinnerungen, sondern es macht sie
auch gefügig, so daß sie sich dem Regime willig beugen.”
„Das ist noch nicht alles”, erklärte Kennon.
„Alhad Besk, wer immer das sein mag, gehört dazu. Und die
Waffe, die hier auf Xexter entstanden ist, ebenfalls.”
Er lenkte die Energieblase weiter in die offene See hinaus. Dabei
war er sicher, daß sie nun nicht mehr geortet werden konnten.
„Die Frage ist, wie wir jetzt vorgehen", sagte der
Galaktische Spieler. „Wir müssen uns unseren Gegner
stellen."
Kennon nickte.
„Das ist richtig. Wir können nicht mehr wie bisher
arbeiten, sondern wir müssen offen kämpfen. Das wird schwer
werden."
„Wir können davon ausgehen, daß das telepathische
Element nicht in der Lage ist, uns aufzuspüren. Wäre das
der Fall, hätte man uns längst erwischt."
Sinclair Marout Kennon lächelte. Tekener konnte es trotz der
Dunkelheit erkennen.
„Ich bin schon ein wenig länger ds du auf Xexter",
eröffnete ihm der Kosmokriminalist, „und ich habe mich
gründlich auf diesen Einsatz vorbereitet. Ich habe vorgesorgt,
denn mit einer solchen Entwicklung habe ich gerechnet. Es gibt also
einige Ausrüstungsdepots, in denen wir uns mit dem nötigen
Material versorgen können."
Als die Sonne aufging, schwebte die Energieblase über einer
weit ins Meer reichenden Landzunge, auf der sich ein auffälliger
Felsen erhob. Er hatte die Form einer Sichel. Kennon landete am Fuße
dieses Felsen und schaltete den Energiefeldprojektor aus. Salzige
Luft wehte Tekener und ihm ins Gesicht.
„Hier ist eines der Depots", erklärte er. „Ich
glaube, in diese Gegend ist noch niemals zuvor ein Mensch gekommen."
Er trat an den Felsen heran und bewegte einen daraus
hervorragenden Gesteinssplitter. Ein Tor öffnete sich, und Licht
flammte auf. Tekener blickte in eine Kammer, die mehrere Kästen
enthielt.
Sinclair Marout Kennon ließ sich neben der Öffnung
auf den Boden sinken. Er blickte den Galaktischen Spieler ernst
an.
„Dies ist mein dritter Einsatz”, eröffoete er
ihm. „Wußtest du das?”
„Ist es wichtig, daß ich das weiß?”
„Für mich ja”, beteuerte der Verwachsene. Er
kratzte sich den kahlgebrannten Schädel. Seine Augen tränten
im Wind. „Du mußt wissen, mit wem du es zu tun hast.”
„Das weiß ich.”
Kennon schüttelte den Kopf.
„Bei meinen ersten beiden
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