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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glühender
Lava, der sich wie eine waagrechte Regenwand über die Insel
legte und ihre Konturen nachformte. Zuerst hatte sich das Meer von
den Ufern zurückgezogen, jetzt kam es in zwei zerstörerischen
Wogen wieder zurück.
    Die zweite Welle war mehrfach mannshoch von Bimsstein, der
leichter als Wasser war, bedeckt. Ein Wrack mit glimmenden
Segelresten und geschwärztem Maststummel steckte in dieser
Schicht wie in weißem Schlamm oder Treibsand. Aber kein
lebendes Auge sah dieses Schiff, das zusammen mit der dicken Schicht
die Südseite der Insel erreichte. Das Gestein schuf eine zweite,
andersfarbige Ablagerung.
    Etwa zu dieser Zeit erreichte der Donner der ersten Detonation
Athen und Tiryns auf dem Festland und schlug an unsere Ohren.
    Die schräge, wetterleuchtende Säule aus Rauch und
pulverisiertem Gestein, vermengt mit Feuer und Regen, der immer
wieder verdampfte und an den Ascheteilen aufs neue kondensierte,
hatte noch nicht die oberen Schichten der Lufthülle erreicht.
Aber sie stand mindestens doppelt so hoch wie der höchste Gipfel
des Berges Ida auf Knossos.
    Das Beben und das unterirdische Grollen, gefolgt von der
Schallwellenfront der detonierenden Insel erreichten nicht nur KEOS,
sondern auch kleinere Inseln, von denen einige namenlos waren und nur
wenige Menschen mit ihren Herden beherbergten. Glutwellen setzten
Buschwerk und Bäume in Brand. Aus der Wolke, die sich schräg
nach Südosten bewegte und noch immer größer wurde,
regnete es Schlamm und abermals Bimsstein. Kleinere Brocken teilweise
erkalteter, teilweise kochend heißer Lava regneten wie Zeus'
Geschosse auf die Insel herunter.
    Tausende und aber Tausende Häuser, in deren Mitte wegen des
winterlichen Wetters die Herdfeuer nicht gelöscht worden waren,
stürzten ein. Ihre Dächer aus Flechtwerk und Holz fingen
Feuer. Ehe die stürzenden Fluten der Schlammregen die Trümmer
löschen konnten, verbrannte Hab und Gut von unzähligen
Menschen. Dort, wo die Flutwelle keine schlimmen Verwüstungen
anrichtete, vernichteten die unaufhörlichen Beben das Leben von
Menschen und Tieren. Die Überlebenden waren vor Schreck unfähig,
an etwas anderes als an panische Flucht zu denken. Die Teile von fünf
Keftiu-Schiffen fand man fast am höchsten Punkt der Insel KEOS,
eingekeilt zwischen Steinen eines Hügelgrabes, die von der
Flutwelle hundert Mannslängen weit einen bewachsenen Hang
aufwärts geschleudert worden waren.
    Die riesige Wolke wuchs und wuchs, dehnte sich aus und kletterte
höher. An verschiedenen, wahllos entstehenden Stellen entließ
die Wolke Sturzbäche aus kochend heißem Schlammregen, aus
winzigen Steinen, die wie Wassertropfen herunterschlugen und binnen
weniger Augenblicke die flüchtenden Menschen erstickten und
unter sich begruben, ebenso wie deren Äcker und Weingärten.
    Tontäfelchen, in die man, während sie feucht waren,
Schriftzeichen und Zahlen eingeritzt hatte, verglasten und wurden in
der Hitze kleiner und großer Brände gebrannt und unter
Schutt vergraben.
    Die Flutwellen berührten, als sie noch die Form eines
vollkommenen Ringes besaßen, zuerst die Inseln und die
vorspringenden Punkte des Festlands. Dort brachen sich die
gigantischen Mauern aus Wasser, angefüllt mit seltsamen
Trümmern, und rechts und links jener Kaps und Halbinseln
schwangen sie weit in die
    Buchten hinein. Nachdem an jenen Stellen das Meer zuerst weit
zurückgetreten war, unzählige Meerestiere nach Luft
schnappend und sterbend im Schlick zurückgelassen hatte, kam es
mit furchtbarer Wucht wieder. An den flachen Stellen raste das Wasser
weit ins Land hinein. Es verlor seine tödliche Wucht schneller
als an den Punkten der Ufer, an denen es durch Felsen aufgehalten
wurde, sich aufbäumte und viele Mannslängen höher mit
verdoppelter Kraft weiterstürmte.
    ATHEN und TIRYNS wurden, nachdem der grauenhafte, mehrfache Donner
die Vögel aus den Zweigen gejagt, alle Herden
auseinandergesprengt, die Pferde scheu und die Menschen voll
abergläubischer Furcht gemacht hatte, von den schweren Beben
erschüttert. Stadtmauern brachen zusammen, Dachstühle
unzähliger Häuser erschlugen unzählige Familien. Dann
verdunkelte sich auch für das Land um undjenseits dieser
Siedlungen das Sonnenlicht. Es wurde nicht so dunkel, als wenn es
Nacht gewesen wäre, denn an den Rändern der alles
bedeckenden Wolke wetterleuchtete es. Feurige Säume zeichneten
sich ab, aus denen die schrägen Bänder des schwarzen Regens
auf die Erde und ins Meer schlugen.
    LESBOS wurde von

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