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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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feuerten die
Geschosse hinüber zu dem anderen Schiff. Es näherte sich
uns auf einem Kollisionskurs; in wenigen Augenblicken würden
sich unsere Wege schneiden. Aber die REA glitt in gefährlicher
Schräglage zwischen den gischtumschäumten Felsbrocken vom
Steilufer weg und auf die offene See zu, direkt hinein in den
rosafarbenen Ball der aufgehenden Sonne. Ich kam irgendwie auf die
Füße, krallte mich an einem Seil fest und versuchte,
Klarheit in meine Gedanken zu bringen.
    „Atlan!" krächzte eine Stimme neben mir. Ich
wußte, daß Ptah-Sokar denselben Terror des Erwachens
durchmachte wie ich. Ein weiterer Blick zeigte mir erstens, daß
einige „unserer" Männer ihre Pfeile mit der
Geschicklichkeit langjähriger Übung auf schwankenden
Planken zum anderen Schiff hinüberschickten, derselbe Blick ließ
mich weiterhin erkennen, daß neben uns unsere Waffen hingen und
lagen.
    Wie in einem Nebel packte ich den Bogen, legte einen Pfeil auf und
schoß. Meine Bewegungen waren von schlafwandlerischer
Selbstsicherheit. Ich handelte, ohne zu denken. Mit vier Schüssen
fegte ich zwei Männer vom Verdeck des Angreifers.
    Wo waren wir?
    Warum waren Ptah und ich auf der REA?
    Wer griff uns an? Aus welchem Grund? Welcher Ozean dieses
fürchterlichen Planeten war der Schauplatz dieses Kampfes?
    Mit der Präzision, die vom Selbsterhaltungstrieb diktiert
sein mochte, jagten unsere Männer einen Pfeil nach dem anderen
hinüber zum Schiff mit dem Pferdekopf. Ein Ruderer starb, an den
Schaft des Riemens mit einem Pfeil genagelt. Ein ablandiger Wind, der
heulend über die Felswand herabstürzte, packte unser Segel,
blähte es krachend auf und riß die REA schräg von der
Küste weg. Ein anderer Ruderer griff sich mit beiden Händen
in den Nacken sprang auf und wurde von einer Bewegung des Schiffes
wie eine Gliederpuppe ins Wasser und halb gegen einen Felsen
geschleudert. Die Männer im Bug des Gegners lagen tot oder
verwundet auf Deck. Schon jetzt war unschwer zu erkennen, daß
der Gegner uns nicht rammen würde -das andere Schiff steuerte
auf eine Stelle hinter unserem Heckruder zu. Ein weiterer Mann
tauchte auf und ließ eine Schleuder über seinem Helm
kreisen. Sie war mit einem kleinen, brennenden Ballen geladen. Ich
zielte, federte die nächsten Stöße der REA mit den
Knien ab und ließ die Sehne los. Mein Pfeil traf den Krieger in
die Kehle. Er kippte nach hinten, der rauchende und flammensprühende
Glutball rollte hüpfend über Deck und verschwand. Schreie
waren zu hören, und das Schiff lief aus dem Kurs. Die hölzernen
Riemen, mit Metallbändern zusammengehalten, schlugen klappernd
gegeneinander. Wieder legte sich die
    REA schwer über und kam von der Küste frei. Eine Woge
rauschte von hinten heran, hob das Heck und ließ die Nußschale
aus dem Bereich der gefährlichen Küste gleiten.
    Zerres sprang aus dem Heck auf mich zu, grinste breit und schrie
begeistert:
    „Wir sind ihnen entkommen. Diese Wegelagerer! Man warnte
mich vor der Falle der Inseln!" „Nur dein entschlossenes
Handeln hat uns vor großem Unheil bewahrt", sagte ich vage
und legte den Bogen weg. Ich kauerte mich neben Ptah-Sokar auf die
schmierigen Decksbretter und half meinem Freund.
    Ein Schiff, allen Anzeichen nach ein Handelsschiff der Phoiniker,
brachte uns zu einem noch unbekannten Ziel. Ich entsann mich
undeutlich, mit dem Schiffsherren Zerres einen Vertrag geschlossen zu
haben, der durch eine Handvoll Goldplättchen besiegelt worden
war. Während die Wellen den unbekannten Gegner hoben, hin und
her warfen und auf die Felsen zudriften ließen, stellten sich
weitere Erinnerungen ein.
    Ptah-Sokar und ich. Unsere wertvolle Ausrüstung. Und unsere
... mein Extrahirn rief in fast drohendem Tonfall:
    Eure Aufgabe! Erinnere dich an ES und seinen Auftrag. Im
Augenblick seid ihr die wichtigsten Männer entlang aller Küsten
des Meeres!
    In meinem Kopf überschlugen sich die farbigen Bilder
ungeordneter Impressionen.
    Zunächst wartete ich ab, bis Ptah vollkommen zu sich gekommen
war. Mit einigen Worten klärte ich ihn darüber auf, daß
wir soeben einem Überfall von Küstenpiraten entkommen
waren. Die Seefahrt dieser Jahre schien sich weitestgehend an den
Küsten und zwischen Inseln abzuspielen. Ptah hörte sich
meine Erklärungen schweigend an, nahm einen Schluck Wein aus dem
prallen Schlauch und sagte schließlich:
    „Du weißt, warum wir unterwegs sind?" Je länger
ich wach war, desto präziser wurden meine Erinnerungen. Ich
erwiderte

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