PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra
Wahrscheinlich
hat er wirklich eine Allergie. Keine Seifen-Allergie, Pamela."
„Ich habe ja gar nichts gesagt", murmelte sie.
„Aber gedacht. Ihr denkt alle viel zuviel. Harry, du
vertrittst mich weiter. Ich bin in meiner Kabine, falls die Greenies
diesmal früher als sonst kommen sollten."
Sahen sie ihm etwas an? Spürten sie seine Unsicherheit? Wieso
blieb Pamela so ruhig, die sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit
auf die Pauke haute?
Ausgerechnet sie nickte ihm zu.
„Dann geh schon. Wir kommen auch allein zurecht. Ich weiß
ja, was du ausbrütest."
Er kniff die Augen zusammen.
„So? Was denn?"
„Wann wir Kurs aufs Solsystem nehmen."
Swalff murmelte eine Verwünschung, winkte barsch ab und
verließ die Zentrale, nachdem er einen langen Blick auf den
Hauptbildschirm geworfen hatte, auf dem die gelbe Sonne der Greenies
sich deutlich unter den anderen Sternen hervorhob.
Christine erwartete ihn. Sie sprang auf, als er die Kabinentür
hinter sich schloß.
„Setz dich wieder", sagte er, trat an den
Interkomanschluß und rief den Frachtraum.
David Lancers Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
„Ich weiß Bescheid, Chef", sagte der junge
Raumfahrer, bevor Swalff den Mund aufmachen konnte. „Harry hat
mir alles gesagt. Wann werden die Greenies da sein?"
„Ich sag's dir früh genug. Ist bei euch sonst alles in
Ordnung?"
Lancer zögerte mit der Antwort. Dann nickte er nur.
„Ich melde mich wieder", sagte Swalff und schaltete ab.
Christine sah ihn besorgt an. Swalff fluchte, ging zum Wandschrank
und holte eine Flasche und zwei Becher daraus hervor. Er setzte sich
zu seiner Tochter und goß sich ein. Sie legte eine Hand auf
ihren Becher.
„Nichts für mich, Dad", wehrte sie ab. „Glaubst
du wirklich, daß das jetzt das Richtige ist?"
„Für mich ist's verdammt das Richtige!" Swalff
trank das Gefäß in einem Zug aus, blickte es finster an
und schleuderte es fort. Er setzte die Flasche an den Mund, tat noch
einige kräftige Züge und fuhr sich mit dem Handrücken
über die nassen Lippen.
„Jetzt hör mir zu, Chris", sagte er. Er blickte
ihr in die Augen, schüttelte den Kopf und fluchte erneut. Es
hielt ihn nicht im Sessel. Er stand auf und ging in der Kabine auf
und ab, bis er mit einem Ruck herumfuhr und sich mit beiden Händen
auf den Sesselrücken stützte.
„Du weißt, was die QUEEN JANE mir bedeutet",
begann er. „Chris, diesmal haben wir genug Ware für die
Greenies. Ich habe all die Jahre Kopf und Kragen riskiert, um uns
einmal ein richtiges, modernes Schiff kaufen zu können!"
„Hör auf, Dad!"
„Nein, Chris. Ich weiß doch, warum du an Bord gekommen
bist. Ich wußte es doch die ganze Zeit über. Ich habe kein
Recht, dir die besten Jahre deines Lebens zu rauben. Ich wollte dir
etwas mit auf den Weg geben, wenn du... wenn du einmal weißt,
was du selbst willst. Für den Erlös unserer Fracht hätte
ich ein neues Schiff kaufen und dir genug Geld für einen Anfang
auf der Erde oder einer der Kolonialwelten geben können. Du
liebst diesen Strolch Lancer, und er mag dich. Chris, ich will nicht,
daß du wegen einem alten Narren..."
„Hör doch auf, Dad!"
„Ich höre nicht auf! Es reicht, wenn einer von uns zum
Griesgram geworden ist! Chris, ich muß mich jetzt entscheiden,
ob ich hier auf die Greenies warte oder nicht."
„Die Greenies! Ich brauche kein Geld von dir, Dad! Ich bin
gern auf der QUEEN JANE, gern auf diesem alten Kahn, und..."
„Der alte Kahn fliegt nicht mehr lange! Nur Alva und ich
wissen, wie es wirklich um die Maschinen steht. Mit jedem neuen Flug
bringe ich alle in Gefahr."
„Dann mach endlich ein Ende damit!" Sie stand auf und
nahm Swalff s Hände. „Wir haben soviel Zeit, über
unsere Zukunft zu reden, wenn wir dies hier überstanden haben.
Du darfst die Greenies nicht an Bord lassen, und das weißt du.
Selbst in ihren Raumanzügen wären sie nicht sicher. Wenn
wir wirklich eine Seuche an Bord haben, können die Erreger auf
alle möglichen Arten transportiert werden. Ein ganzes Volk
könnte an der Krankheit sterben. Du brauchst mir nichts zu
bieten, Dad. Sieh zu, daß unsere Leute zur Erde kommen, bevor
es zu spät ist. Mit dem, was du fürs Verschrotten des
Schiffes bekommst, können wir uns zusammen irgendwo
niederlassen, und für die anderen wird's auch noch reichen.
Vergiß die Greenies. Mach dich nicht unglücklich, Dad!"
Flehend sah sie ihn an. Swalff kämpfte um seine Beherrschung.
Christine konnte ihre Tränen nicht länger
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