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PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra

PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra

Titel: PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und
schrie es heraus: „Ich will nicht sterben!"
    Er rannte aus der Zentrale. Swalff erwachte aus seiner Starre und
wollte ihm nachsetzen. Pamela hielt ihn zurück.
    „Laß ihn, Menning", sagte sie. „Es hat
keinen Sinn mehr. Ich glaube, jetzt können wir nur noch beten.
Ich weiß nicht, ob ich's noch kann, aber..."
    Fassungslos sah Swalff, wie sie sich in ihren Sessel fallen ließ
und die Augen schloß.
    Er blickte auf das, was vom Funkgerät der QUEEN JANE
übriggeblieben war, dann auf die hilflos am Boden liegende
Technikerin.
    Er bückte sich und hob sie auf. Wie ein Schlafwandler brachte
er sie zu einem Sessel und begab sich selbst zum Interkom.
    „Luciano", sagte er mit schwacher Stimme in Mikro. Er
blickte nicht auf den Schirm, wollte nicht das Entsetzen in Famas
Gesicht sehen. „Luciano, mein Gott, warum hast du nicht auf sie
aufgepaßt?"
    Er konnte nicht einmal mehr brüllen.
    Alles war aus. Antriebslos und stumm für immer trieb die
QUEEN JANE durch den Weltraum, weit weg von jeder bewohnten Welt, von
jedem Schiff, das ohnehin keine Hilfe hätte bringen können.
    Niemand durfte je wieder die QUEEN JANE betreten. Das war das
letzte, was Swalff tun konnte - nicht für sich und seine
Mannschaft, aber für jene, die den Keim
    der Seuche niemals zu einem Planeten tragen durften, die niemals
das gleiche Schicksal wie die zwölf Todgeweihten erleiden
durften.
    Daß sie Todgeweihte waren, wurde ihm endgültig klar,
als Luciano Fama, nachdem er den Schock überwunden hatte, ihn
bat, zu ihm in St. Peters' Kabine zu kommen.
    „Ich habe ihn auf geweckt, Menning", sagte er. „Und
er erinnert sich. Wir haben uns nicht auf Marvel III infiziert. Es
war auf Meeting Point. Und... es ist alles noch viel schlimmer, als
wir glaubten, Menning. Komm und höre es dir selbst an."
    „Schlimmer?" fragte er mutlos. „Was kann noch
schlimmer sein als zwölf zum Tode Verurteilte."
    „Ein ganzer Planet", hörte Fama sagen. „Die
Erde, Menning."

4.
    Das Weltall war kein Schiffahrtskanal, auf dem sich die stromauf-
und abwärts fahrenden Schiffe alle zwei, drei Stunden
begegneten, wo die Mannschaften sich zuwinkten oder Funksprüche
austauschten. Es war unendlich weit - und einsam.
    Menning Swalff wußte das. Er wußte, daß nach dem
Ausfall der Funkgeräte die letzte Hoffnung dahingeschwunden war,
doch noch Hilfe von der Erde oder vielleicht anderen Planeten zu
erhalten. Niemand hörte die verzweifelten Schreie der Menschen,
denen die Angst vor einem qualvollen Ende wie ein Krebsgeschwür
im Gehirn saß.
    Was sollte man auf Terra mit dem wenigen anfangen, das er hatte
übermitteln können?
    Er war ohne Hoffnung, als er Luciano Famas Aufforderung folgte.
Und doch erfuhr er erst, was Verzweiflung war, als er hörte, was
Balk St. Peters zu sagen hatte.
    Die Chance, daß ein Schiff auf tauchte und so nahe an die
QUEEN JANE herankam, daß man sich von dort aus auf anderem Weg
als über Funk verständlich machen konnte, solange noch ein
Mann oder eine Frau lebte, war eins zu unendlich.
    Menning Swalff begann wie Pamela Tarn zu beten, als er seine
geröteten und aufgedunsenen Hände sah.
    Doch brachten Gebete ein Schiff herbei, das sich vielleicht
Hunderte von Lichtjahren entfernt gerade im Normalraum bewegte?
    Swalff konnte nicht ahnen, wie nahe ein solches Schiff der QUEEN
JANE war, wenn man die kosmischen Entfernungen relativierte.
    Es war besser für ihn, es nicht zu wissen. Nichts war
schlimmer als enttäuschte Hoffnungen in einer Situation, in der
es galt, solange wie möglich einen klaren Kopf zu bewahren, um
wenigstens die größten Qualen der Erkrankten zu lindern,
bis ein gnädiger Tod sie erlösen mochte.
    Daran hätte sich auch nichts geändert, hätte
Menning Swalff gewußt, wer sich an Bord des nur 24 Lichtjahre
entfernt operierenden Raumfahrzeugs befand.
    Lautlos zog die QUEEN JANE ihre Bahn. Nur ihre Lichter
vermittelten noch den Eindruck von Leben an Bord.
    Der Kommandant der Kaulquappe hatte nicht die Sorgen, die Menning
Swalff wünschen ließen, er wäre niemals geboren
worden.
    Ihn plagten andere Nöte.
    Er saß grübelnd in der Hauptzentrale des
Sechzig-Meter-Beiboots und dachte an den Mann, dem er es zu verdanken
hatte, daß er nun hier mit fünfzig blutjungen Kadetten
„praktische Übungen" veranstalten durfte.
    „Praktische Übungen, pah!"
    Die fünf Kadetten, die mehr oder weniger in der Zentrale
herumlungerten, sahen sich kurz um. Dann wandten sie sich wieder
ihrem Kartenspiel zu und zeigten sich

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