PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra
unserer
Rückkehr befragen. Rhodans Menschenkenntnis ist berühmt.
Ihm kann so leicht keiner etwas vormachen."
Das wirkte schon eher.
Kurz darauf platzte die Zentrale der Kaulquappe fast vor Kadetten.
Sie unterhielten sich laut, bis Gucky auf einen Sessel stieg und sich
Gehör verschaffte.
„Meine lieben jungen Freunde", begann er. Das Grinsen
auf einigen Gesichtern erstarb, als er seinen Nagezahn zeigte. Selbst
Gucky fiel es schwer, aus dem Gedankengewirr einzelne „Stimmen"
herauszufiltern:
Achtung, er hat was vor!
Der Zahn... ich glaube, er grinst! Besser, wir warten erst mal ab!
Was sieht der mich so an?
Das gefiel ihm schon besser.
„Meine lieben jungen Freunde! Wir hatten Zeit, uns
kennenzulernen. Damit ist ein Teil unserer Aufgabe erfüllt.
Während der ersten Tage mußte ich euch etwas
umherscheuchen, um zu sehen, wie es mit eurer Disziplin steht und was
in euch steckt. Dann machten wir uns ein paar schönere Tage, um
das Verständnis füreinander zu vertiefen."
Er esperte. Nahmen sie ihm den haarsträubenden Unsinn ab?
Soso!
Ich wußte es: Er spielte mit uns! Die hatten schon recht,
die uns vor ihm warnten!
Ob er noch weiß, daß ich ihm die faule Mohrrübe
gestern brachte?
Schöne Tage? Und was kommt nun? Das dicke Ende?
Guckys Laune besserte sich von Minute zu Minute. Jetzt mußte
er sich zwingen, eine möglichst ernste Miene aufzusetzen.
„Heute beginnt, wie es so schön heißt, der Ernst
des Lebens. Ich habe euch während der letzten Tage Gelegenheit
gegeben, euch von euren guten und schlechten Seiten zu zeigen, und
ihr habt einige Kostproben meiner Fähigkeiten erlebt. Natürlich
nehme ich's euch nicht übel, daß ihr die Freiheiten
ausnutztet, die ich euch ließ. Ich animierte euch ja quasi
dazu."
Ein raffiniertes kleines Biest, dieser Guck!
Ich traue ihm nicht über den Weg!
Der redet doch bloß, um sich reden zu hören!
Gucky merkte sich den, der dies dachte. Etwas betroffen machte
ihn, daß Anne ihn wirklich sehr mochte und nun glaubte, seine
Zuneigung zu ihr wäre auch nur gespielt gewesen.
„Es geht um folgendes", sagte er. „Zusammenarbeit
von Raumsoldaten und Offizieren mit Mutanten. Ich bin der Mutant.
Diese Zusammenarbeit wird in drei praktischen Übungen geprobt
werden. Als erstes geht es nun darum, vor einer plötzlich
aufgetauchten Feindflotte zu fliehen und uns an einem sicheren Ort
solange zu verstecken, bis Hilfe eintrifft. Das heißt: Suche
nach einem geeigneten Planeten, unter erschwerten Bedingungen."
Er machte eine Pause und sah sich unter den Kadetten um. Gut, sie
hörten ihm zu. „Das heißt im Klartext: Suche nach
einem Planeten bei gleichzeitigen Versuchen, die Feindflotte
abzuschütteln. Haben wir eine Welt gefunden, gilt es, möglichst
unbemerkt zu landen und ein zweiwöchiges Überlebenstraining
zu absolvieren. Das wird vornehmlich eure Aufgabe sein, während
der Mutant, also ich, versuchen muß, etwas über die
Identität der unbekannten Gegner und ihre Ziele herauszufinden.
Die anderen begeben sich an ihre Arbeit oder halten sich abrufbereit.
Feuerleitzentrale besetzen! Shifts und Drei-Mann-Zerstörer
überprüfen! Heerlens, Sie teilen die Leute ein! Noch
Fragen?"
Es gab keine. Zufrieden nickte der Ilt.
„Dann geht an eure Plätze. Nur die Zentralebesatzung
ist in einer Minute noch hier. Die Feindflotte bricht in fünf
Minuten aus dem Hyperraum."
„In fünf Minuten schon?" rief jemand.
„Normalerweise geschieht das ohne Vorwarnung", belehrte
Gucky ihn. „Die Uhr läuft!"
Und die jungen Schnösel, die noch vor Minuten glaubten, sich
auf Sonderurlaub mit Gucky zu befinden, gehorchten! Guckys Brust
schwoll an. Er hopste vom Sessel und kicherte still in sich hinein.
So schnell ändert sich das! dachte er zufrieden. Schon drohte
ihn der Übermut wieder zu übermannen, doch besann er sich
rechtzeitig, daß damit schon einmal der Autoritätsverlust
begonnen hatte.
Er mußte jetzt ernst bleiben, ihnen ein Spektakel bieten,
das sie ihr Leben lang nicht vergessen würden -auch wenn ihm nun
manches ein bißchen hart für die Kadetten vorkam.
Mittlerweile war die Zentrale geräumt. Anne saß mit
zwei Kadetten an den Kontrollen beim Antigravlift und stellte
Berechnungen an. Nur einmal blickte sie etwas traurig über die
Schulter.
Heerlens meldete sich über Interkom und teilte mit, daß
die Feuerleitzentrale und Hangarkontrollen besetzt waren.
Und wie die spuren können! dachte Gucky belustigt. Er dankte
Heerlens und setzte sich vor den
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