Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
meine?“
    Sie sah zu Boden und machte die Geste der Bejahung.
    „Sei du diese Frau“, bat Hors-Tanathor. „Nerquin
wird es dir danken.“
    Irica hob den Kopf. Ein seltsames Funkeln erschien in ihren Augen,
und ein kleines Lächeln spielte um die vollen Lippen. „Sobald
ich erfahren hätte, daß du nicht mehr zurückkehrst,
wäre ich womöglich von selbst auf diese Idee gekommen“,
sagte sie.
    Er zog sie an sich und küßte sie aufs Haar. Nerquin
kehrte zurück und brachte einen kleinen, drahtigen Mann mit
sich. Als er sah. wie Hors-Tanathor Irica umarmte, zogen sich seine
Brauen zusammen. Dem Boten des Unsterblichen entging seine Reaktion
nicht, und er empfand Genugtuung. Um Nerquin und Irica brauchte er
sich keine Sorgen mehr zu machen.
    „Emtor soll dich begleiten“, sagte der Anführer
der Techniker. „Er ist unser bester Spürer. Aber wie
werdet ihr uns wieder finden? Wir bleiben niemals länger als
zwei Stunden an einem Ort, damit Erequoth uns nicht auf die Schliche
kommt.“
    Hors-Tanathor winkte ab. „Mach dir um Erequoth keine Sorgen;
er ist im Augenblick mit anderen Dingen beschäftigt. Laß
noch zehn oder zwölf Stunden vergehen - dann wird er nach euch
zu suchen beginnen. Im übrigen kommt...“
    „Woher weißt du das?“ unterbrach ihn Nerquin.
    Der Bote des Unsterblichen wies auf Sikkim. „Mein Freund
hier sagt mir alles.“ Er lächelte, als er Nerquins
ungläubigen Gesichtsausdruck gewahrte. „Im übrigen
kommt nur Emtor zurück. Ich habe anderes zu tun.“
    Täuschte er sich, oder huschte tatsächlich ein Ausdruck
der Erleichterung über Nerquins Miene? „Ihr könnt
hier auf ihn warten. Darüber hinaus rate ich euch, nach mehreren
festen Lagerplätzen zu suchen. Zwischen diesen könnt ihr
hin- und herwechseln, aber jeweils im Abstand von mehreren Tagen,
nicht im Zwei-Stunden-Rhythmus. Sucht euch Plätze, die leicht zu
verteidigen sind. Dann kann Erequoth euch nichts anhaben.“
    Nerquin machte das Zeichen der Zustimmung. Der Abschied war kurz,
aber freundlich. Irica sandte dem Boten des Unsterblichen einen
strahlenden Blick mit auf den Weg. Dann lehnte sie sich an Nerquin
und ließ sich von ihm den Arm um die Taille legen.
    Der finstere Felsenstollen verschlang Hors-Tanathor und den Spürer
der Techniker.
    An einem Ort, den er für sicher hielt, gebot Hors-Tanathor
dem Techniker, zurückzubleiben und auf ihn zu warten, während
er das Gelände erforschte. In Wirklichkeit lag ihm daran, von
Sikkim zu erfahren, was sich in Erequoths Lager abspielte. Die
Rückkehr der zweiten Hälfte des Hundes war das Signal, daß
sich etwas Entscheidendes anbahnte.
    Sikkim erstattete mit halblauter Stimme seinen Bericht.
Hors-Tanathors Vermutung
    erwies sich als richtig. Erequoth schickte sich an, den
unvermeidlichen Schritt zu tun. Für den Boten des Unsterblichen
war es an der Zeit, sich auf seinen vorläufig letzten Auftritt
vorzubereiten.
    Er kehrte zu Emtor zurück. Binnen einer halben Stunde
gelangten sie zum Proviantlager, bei dessen Anblick dem Techniker die
Augen übergehen wollten.
    „Wir schulden dir Dank“, stieß er hervor, als er
die schier endlose Menge der Vorräte sah. „Sag mir,
wie...“
    „Sprich nicht von Dank“, fiel ihm Hors-Tanathor ins
Wort. „Hier habt ihr, was ihr braucht. Dieses Lager bietet euch
einen großen Vorteil, solange ihr es vor Erequoth geheimhaltet.
Denn er rechnet damit, daß euch in Kürze der Proviant
ausgeht und daß ihr versuchen werdet, euren Hunger aus seinen
Vorräten zu stillen. Ihr wißt also, wo er auf euch lauert;
er dagegen hat keine Ahnung, daß es euch an nichts mangelt.
Sprich zu Nerquin davon. Er wird wissen, wie er diesen Umstand
ausschlachten kann.“
    Wenige Minuten später war Emtor auf dem Rückweg zu den
Technikern. HorsTanathor dagegen bewegte sich in Richtung des großen
Turmes, in dem Erequoth regierte und in dem sich Zaphoors Quartier
befand. Als er bewohntes Gebiet erreichte, machte er sich die
Fähigkeit zunutze, mit der er damals Queviret und seine Genossen
überrascht hatte: er verschmolz mit der Umwelt, bis nur noch das
Auge eines scharfen Beobachters seinen Umriß hätte
ausmachen können. Ein flüchtiger Betrachter hätte nur
den Hund gesehen, der mit hängender Rute und dem typisch
schaukelnden Gang seiner Art auf ein unbekanntes Ziel zutrottete.
    Hors-Tanathor war mit dem Erreichten zufrieden. Er hätte sich
in diesem Augenblick schon zurückziehen können und wäre
dennoch sicher gewesen, daß die Nachkommen der Freibeuter

Weitere Kostenlose Bücher