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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ursprünglichen
Abflußstollen aus der großen Halle mit Nahrungsbrei
mündeten. Eines seiner empfindlichen Meßgeräte hatte
schließlich auf die zwölf großen Maschinen
angesprochen, die Murcon dort montiert hatte. Es war ihm unklar
gewesen, wie sie sich in Betrieb setzen ließen. Er hatte bei
seinem Vorstoß in die Stoffgründe die beiden primitiven
Abflußkanäle der Unnahbaren verschlossen, nachdem ihr
Inhalt mit gärungstreibender Substanz versetzt worden war. Diese
beiden Kanäle und die Abdeckung der Originalstollen hatten
bisher verhindert, daß auch nur ein Gramm der Nährsubstanz
Murcons Maschinen erreichte. Es stellte sich schließlich
heraus, daß zur Ingangsetzung der Maschinen weiter nichts
erforderlich war als eine konstante Beschickung mit Nahrungsbrei. Sie
traten von selbst in Tätigkeit und produzierten synthetische
Nahrung und andere Gebrauchsgüter in einer Vielfalt, wie sie die
Burgbewohner seit Dutzenden von Generationen nicht mehr erlebt
hatten.
    Die Prozesse, die sich im Innern der Maschinen abspielten, blieben
Murcons Geheimnis. Tanathu hatte keine Zeit, sie zu analysieren. Ein
Rätsel blieb auch, woher die Nährsubstanz kam. Irgendwo im
Hintergrund der großen Stoffhalle mußte es Geräte
geben, die die Bestandteile des Nahrungsbreis in nahezu
unerschöpflicher Fülle erzeugte, nach dem Prinzip der
Nuklearsynthese, vermutete Tanathu. Aber auch hier blieb ihm keine
Zeit, sich Gewißheit zu verschaffen.
    Nach etlichen Monaten war er davon überzeugt, daß die
Priesterin der Großen Nährmutter und die Bruderschaft der
Unabhängigen Frauen in der Lage seien, die unparteiische und
kostenlose Proviantverteilung wenigstens für die Dauer von
etlichen Jahrhunderten zu gewährleisten. Seine Arbeit war getan.
Es war Zeit, ins Reservoir des Unsterblichen zurückzukehren. Er
meldete sich bei Vavajna zu seinem letzten Besuch an.
    Vavajna war ungewöhnlich ernst.
    „Wir haben einige von unseren Brüdern und Schwestern
verloren“, sagte sie zur Eröffnung des Gesprächs, das
in ihrer Unterkunft in unmittelbarer Nähe der Murcon'schen
Proviantmaschinen stattfand. „Wie das?“ erkundigte sich
Tanathu interessiert „Du erinnerst dich an jene Unglücklichen,
die bei Ferlimors großem Freudenfest erblindeten?“ Und
als er bejahend nickte, fuhr sie fort: „Eine der Frauen hat vor
wenigen Wochen ein Kind geboren. Es ist ebenfalls blind. Sie fürchten
nun, daß die Blindheit vererblich ist, und wollen nichts mehr
mit uns Sehenden zu tun haben. Sie wollen sich drunten, in den
unbeleuchteten Tiefen der Burg einrichten, sagen sie. Von Zeit zu
Zeit werden sie eine kleine Gruppe von Leuten nach oben schicken,
damit sie sich von hier mit Proviant versorgen. Aber ansonsten sei
die Tiefe von nun an ihr Reich.“ Tanathu nickte bedächtig.
„Laß sie gewähren, Vavajna. Ich kann mir vorstellen,
was sie empfinden.“
    Die Priesterin lächelte. „Deinen Rat nehme ich zu jeder
Zeit an. Was wäre aus uns geworden, wenn du uns nicht
beigestanden hättest!“
    „Oh, die Vorarbeit hattest du ja schon geleistet“,
wehrte Tanathu das Lob ab. „Seit Jahren hattest du mit den
Frauen verschiedener Gruppen gesprochen und ihnen eingehämmert,
daß sie ihr Los nicht würden verbessern können, wenn
sie nicht ein Frauenorganisation gründeten. Ich war ehrlich
verblüfft, damals, als ich nach dir suchte und dich inmitten
einer gut ausgerüsteten Schar von Kriegerinnen fand.“ Er
sah Vavajna an. „Weißt du, daß die Bruderschaft der
Unabhängigen Frauen dieser Welt noch einen ganz anderen Dienst
erweist?“
    „Welchen?“
    „Die Burg leidet an der überentwickelten Fruchtbarkeit
ihrer Bewohner. Ich nehme nicht an, daß ihr Frauen vorhabt,
euch sobald wie möglich wieder mit Männern einzulassen. Die
Bruderschaft zieht also Hunderte von Frauen gewissermaßen aus
dem Umlauf und verhindert, daß sie zu Müttern werden.
Damit wird die Gefahr der Überbevölkerung zwar nicht
abgeschafft, aber immerhin gemindert. Nur eine Sorge habe ich: Werdet
ihr überleben können?“
    Die Priesterin war ernst geworden.
    „Wir haben kein Keuschheitsgelübde abgelegt“,
antwortete sie. „Es wird uns nach Männern verlangen, und
wir werden Männer finden, die unsere Sehnsüchte
befriedigen, ohne uns dabei zu mißbrauchen. Aber Fortpflanzung
ist nicht die Grundlage, auf die sich die Bruderschaft der
Unabhängigen Frauen stützt. Wir beziehen unsere Mitglieder
aus der großen Zahl der unzufriedenen, mißhandelten
Frauen. Die wird es immer

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