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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verloren?“
    „Nicht ich“, verteidigte sich der Grauhaarige. „Wir
alle. Wissen.“
    „Wissen was?“
    „Wissen haben wir verloren.“ Er deutete auf ein
Sichtgerät, das in seiner Nähe stand. „Hast du auch
nur die Spur einer Ahnung, wieviel Wissen allein diese Maschine
vermitteln kann?“
    Der Gnom wußte mit all diesen Worten nichts anzufangen. „Du
redest so, daß kein Mensch dich versteht“, sagte er. „Ich
weiß nichts von Wissen; aber der König der Wahren
Zaphooren hat mich dazu bestellt, auf diese Gegend aufzupassen. Hier
hat sich niemand aufzuhalten. Ich weiß nicht, wer du bist und
woher du kommst. Ich muß dich mitnehmen. Der König mag
entscheiden, was mit dir geschehen soll.“
    Der Grauhaarige lächelte. „König nennt er sich
heutzutage, wie?“ sagte er mehr zu sich selbst. „Ich
wette, du weißt nicht mehr, wer Ragnasuth war. Oder Erequoth.“
    Der Gnom war verblüfft. „Nein, weiß ich nicht“,
gestand er. „Sie müssen einer anderen Bruderschaft
angehören.“
    „Ja, ja“, murmelte der Grauhaarige, „das wird
schon so sein.“ Er wandte sich an den Gnom. „Also, wohin
gehen wir?“
    „Ich zeig dir den Weg.“
    Sie traten durch die offene Tür auf die weite Plattform
hinaus, über der die wenigen Sterne des Mikrokosmos funkelten.
Der Grauhaarige sah auf. Sein Blick streifte den Rand einer anderen,
kleineren Plattform, die hundert Meter über ihm lag. „Weißt
du, daß man mich einst von dort herabstürzen wollte?“
fragte er.
    Der Gnom blickte unsicher in die Höhe. „Nein, weiß
ich nicht. Du gibst überhaupt ein merkwürdiges Gerede von
dir, Fremder. Fast sollte man meinen, dein Verstand sei nicht mehr
ganz beisammen. Geh vor mir her und sag mir deinen Namen.“
    Der Grauhaarige gehorchte.
    „Ich heiße Tantha“, sagte er.
    „Schau her, wen ich mir da eingehandelt habe“,
spottete der Gnom. „Den humpelnden Tantha.“
    König Warrak, der Anführer der Wahren Zaphooren, war ein
imposanter Mann. Kaum jemand wußte, daß ihm ein drittes
Bein aus der Hüfte wuchs, das unterentwickelt und nutzlos an
seiner Seite baumelte. Er verheimlichte diesen Umstand mit Hilfe
eines weit geschnittenen, bunten Gewands, das fast bis auf den Boden
reichte. Jedermann sah, daß er vier Augen besaß, zwei
davon auf der Stirn. Warrak hatte viel psychologisches Kapital daraus
zu schlagen versucht, daß er mit den zwei zusätzlichen
Augen Dinge sehen könne, die anderen verborgen blieben. Es wußte
indes jedermann, daß die beiden Stirnaugen in Wirklichkeit
funktionslos waren und Warrak sie sich längst ausgestochen
hätte, wenn ihm nicht vor den Schmerzen, die dabei entstanden,
angst und bange gewesen wäre.
    „Du suchst also nach Wissen, mein humpelnder Freund?“
sagte er, scheinbar gütig,
    von seinem Thron herab zu dem Grauhaarigen, der ihm vorgeführt
worden war.
    „Nach mehr Wissen“, antwortete Tantha selbstbewußt.
„Einiges besitze ich schon. Oder ist dir etwa unbekannt, daß
unsere Vorfahren unter Anführern wie Arqualov, Irritt,
Parlukhian, und wie sie alle heißen mögen, einst das
Universum durchstreiften und sich unter niemandes Willen beugten?“
    „Ich habe davon gehört“, gestand Warrak ein wenig
unsicher. „Was hat das mit dir zu tun?“
    „Warum durchstreifen wir das Universum nicht mehr?“
erwiderte Tantha. „Weißt du die Antwort darauf? Nein?
Dann will ich sie dir sagen. Wir alle leben in einem riesigen
Gasthaus. Es gab einst einen Gastwirt, Murcon mit Namen, der uns
hierherlockte. Ich weiß nicht, welches seine Beweggründe
waren; aber er sperrte uns schließlich hier ein. Und dann
verschwand er. Keiner, er wäre denn ein Gastwirt, weiß,
wie man Raumschiffe baut und wie man aus diesem Gasthaus entkommt.
Aber Murcon hat technische Daten hinterlassen, die man studieren und
mit deren Hilfe man lernen kann, wie ein Gastwirt zu sein. Das will
ich erreichen. Ich bin ein Techno-Spürer. Ich will ein
Raumschiff bauen und mit ihm hinausfliegen ins All.“
    Warrak und die Umstehenden hatten ihm erstaunt und mit nur
geringem Verständnis zugehört. Jetzt wandte sich der König
mit einem schlauen Grinsen an seine Ratgeber und sagte laut genug,
daß es jedermann hören konnte: „Ich glaube, unser
Späher hat uns recht berichtet. Der Mann ist offenbar nicht bei
Trost. Man soll ihn abführen, und die Heiler mögen sich um
ihn kümmern.“
    Einer der Ratgeber vermittelte den Befehl an die Garde des Königs.
Vier Zaphooren, jeder auf seine Art mutiert und verwachsen,

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