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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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liegen
die Stoffquellen, mit deren Hilfe Ragnasuth die Welt zu beherrschen
gedachte.“ Sie wies den Korridor entlang. „Die Quellen
sind versiegt, Ragnasuths Träume ausgeträumt. Unsere
Zukunft liegt in dieser Richtung.“
    Sie schritt in den Seitengang hinein. Die Gruppe der Neugierigen
folgte ihr. Der Seitengang mündete nach wenigen Metern in eine
geräumige Halle, in deren Hintergrund ein Dutzend Maschinen
eigenartiger Form aufgereiht nebeneinander standen. Sie wirkten wie
neu. Rötlicher Stahl schimmerte im Widerschein der Deckenlampen.
Die Maschinen waren auf der Vorderseite mit zahlreichen Klappen
ausgestattet. Die Klappen waren beschriftet, aber die Schrift
bediente sich eines Alphabets, das auch die unter den Anwesenden, die
die Kunst des Lesens noch beherrschten, nie zuvor gesehen hatten.
    Vavajna wies auf die Klappen. „Öffnet - und nehmt euch,
was euch benagt. Ihr kennt diese Dinge nur vom Hörensagen. Aber
wenn ihr sie kostet, wird die Erinnerung eurer Vorfahren in euch
lebendig werden.“
    Scheu traten die zehn Festteilnehmer auf die Maschinen zu. Einer
fand den Mut, eine Klappe zu öffnen. Sie führte in ein
kleines, äußerst kaltes Metallabteil, auf dessen Boden ein
Brotflade lag. Erstaunt nahm der Mann seine Gabe in Empfang. Die
Klappe schloß sich selbsttätig, nachdem er die Flade
herausgenommen hatte. Das Gebäck war so kalt, daß er es
kaum in den Fingern halten konnte. Er half sich, indem er die Flade
unter den Arm klemmte. Als sie sich einigermaßen erwärmt
hatte, zog er sie wieder hervor und biß hinein. Ein verklärter
Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.
    Damit war der Bann gebrochen. Eine Klappe nach der ändern
wurde geöffnet. Zum Vorschein kamen Fleischstücke, Früchte,
Eisklumpen, die sich während des Auftauens in eine
wohlschmeckende, nahrhafte Flüssigkeit verwandelten, Brotfladen,
Gebäck aller Art und Dutzende von anderen Dingen, für die
die Sprache der zeitgenössischen Burgbewohner nicht einmal einen
Namen hatte.
    Das größte Wunder aber geschah zu allerletzt. Vavajna
sah geduldig zu, wie sich ihre Gäste an den ungewohnten Genüssen
labten. Als sie gesättigt waren öffnete sie die Klappen von
neuem - dieselben Klappen, die bereits zuvor geöffnet worden
waren.
    Und siehe da: die Behälter hinter den Klappen waren von neuem
gefüllt.
    Die weitere Entwicklung vollzog sich ohne Zwischenfall. Die
Bruderschaft der Unabhängigen Frauen übernahm die Stoff
gründe und die neue Proviantquelle, aus der die Priesterin der
Großen Nährmutter, unterstützt durch ihren willigen
Gehilfen Ferlimor, großzügig an alle verteilte, die der
Nahrung bedurften.
    Die Wahren Zaphooren kehrten zu ihrem ursprünglichen
Territorium zurück. Ragnasuths Anführerschaft war nur von
kurzer Dauer. Er konnte die Schande nicht überwinden, die ihm
zuteil geworden war, und beging Selbstmord. Kaum jemand trauerte ihm
nach, und die Wahren Zaphooren wählten sich einen neuen
Anführer.
    Sämtliche Bruder-, Gewerk- und Genossenschaften der Burg
kamen recht bald dahinter, daß sich mit der Regelung, die die
Priesterin der Großen Nährmutter getroffen hatte, ganz gut
leben ließ. Sie wachten eifersüchtig darüber, daß
der Grund und Boden, auf dem die Bruderschaft der Unabhängigen
Frauen wohnte, neutral blieb und daß jeder, der danach
verlangte, Zugang zur Priesterin fand.
    Im Lauf der Zeit traf Vavajna mit den verschiedenen
Interessengruppen Abmachungen, die variable Proviantquoten für
jede der Gruppen festlegten. Die Quote richtete sich nach der
Mitgliederzahl der jeweiligen Gruppe, und die Abmachungen wurden von
jedermann als gerecht anerkannt und geachtet. Vavajna auf der anderen
Seite fiel es leicht, die Quotenlieferungen zu erfüllen; denn
Murcons unerschöpfliche Maschinen lieferten soviel, wie
gebraucht wurde.
    Auch in anderer Beziehung wurde die Bruderschaft der Unabhängigen
Frauen den Prinzipien ihrer Gründerin gerecht. Hunderte von
Frauen aus anderen Gruppen suchten im Lauf der nächsten Wochen
und Monate bei den Unabhängigen Schutz - und erhielten ihn
bereitwillig gewährt. Eine Zeitlang hatte die Bruderschaft mit
aufgebrachten Liebhabern, Ehemännern und Sklavenhaltern zu tun;
aber diese wurden schließlich abgewimmelt, und die
frauenbeschützende Funktion der Bruderschaft der Unabhängigen
Frauen als bleibend anerkannt.
    Tanathu, der Bote des Unsterblichen, war mit dem Ergebnis seiner
Bemühungen zufrieden. Es hatte ihn viel Mühe gekostet, den
Ort zu finden, an dem die zwölf

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