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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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traten
auf Tantha zu. Der Grauhaarige sah zu Warrak auf.
    „Ihr haltet mich also für einen Narren?“ sagte er
mit lauter, klarer Stimme. „Gut, ich will euch den Narren
zeigen.“
    Er trat einen Schritt zurück. Es gab einen dumpfen Knall, und
eine Qualmwolke stieg auf, in der nicht nur Tantha, sondern auch die
vier Gardisten verschwanden. Warrak war aufgesprungen. Stimmengewirr
erfüllte die große Halle. Als der Rauch sich verzog, lagen
die vier Gardisten reglos am Boden. Tantha aber war verschwunden. Man
hörte seine Stimme noch einmal aus dem Hintergrund der Halle.
    „Bleibt unwissend, wenn euch das behagt“, rief er.
„Aber verbietet mir nicht, nach Wissen zu forschen!“
    Niemand sah ihn. Diejenigen, die sich in der Nähe des Ortes
befunden hatten, von dem die Stimme erscholl, meinten, einen
huschenden Schatten wahrgenommen zu haben. Aber Warrak schenkte ihren
Worten keine Beachtung.
    Dieser erste Auftritt des dritten Boten des Unsterblichen
ereignete sich Wochen nachdem Tantha die alte Burg Murcons erreichte.
Viele Tage lang hatte der die Burg durchforscht, war in ihre
unerleuchteten Tiefen vorgedrungen und dabei seltsamen Gestalten
begegnet: den Blinden, die sich nicht mehr daran erinnerten, daß
sie von jenen unglücklichen Männern und Frauen abstammten,
die bei Ferlimors großem Siegesfest das Licht ihrer Augen
verloren hatten; dann einigen unsichtbaren Gestalten, die in den
Tiefen der Burg tobten und sich als Arqualov, Parlukhian, Lauridian,
Tanniserp und Sinqualor ausgaben. Tantha kannte all diese Namen; sie
stammten aus den Reihen der ursprünglichen Freibeuter, die
Murcon zu sich geladen und an die er seine Burg verloren hatte. Die
Abwesenheit Irritts stimmte ihn nachdenklich. Was war aus der
ehemaligen Gefährtin Arqualovs geworden?
    Was ihn jedoch am meisten beeindruckte, war die Überbevölkerung
der Burg. Der
    Asteroid, der einst die Residenz des Mächtigen Murcon gewesen
war, platzte vor Leben fast aus den Nähten. Die Hoffnungen, die
Tanathu in die bevölkerungsbremsende Wirkung der Bruderschaft
der Unabhängigen Frauen gesetzt hatte, erwiesen sich im
Rückblick als übertrieben. Die Bruderschaft bestand noch.
Sie war mächtiger geworden und bewohnte als ihre Quartiere die
acht großen Türme, die von der Oberfläche des
Asteroiden aufragten. Die Unabhängigen Frauen hatten bis auf den
heutigen Tag nur selten Kontakt mit Männern. Aber was war eine
einzige enthaltsame Bruderschaft gegenüber der unglaublichen
Fruchtbarkeit der übrigen Burgbevölkerung?
    Tantha war froh, daß sich die Geschichte der Burg Murcons
ihrem Ende zuneigte.
    Das Amt der Priesterin der Großen Nährmutter gab es
nicht mehr, und alle diesbezügliche Überlieferung war
längst in Vergessenheit geraten. Noch aber funktionierten
Murcons wunderwirkende Maschinen, und die Burgbewohner hatten sich
daran gehalten, daß ihre Erzeugnisse jedermann frei zur
Verfügung standen und daß keine der vielen Dutzenden von
Interessengruppen es wagen durfte, den Weg zu den Maschinen zu
verlegen.
    Außer den Proviantgeneratoren funktionierten auch alle
anderen Maschinen, die Murcon vor undenklicher Zeit installiert
hatte, weiterhin einwandfrei. Die künstliche Schwerkraft wurde
aufrechterhalten, die Atemluft rekonditioniert, die Temperaturen
innerhalb enger Grenzen reguliert. Tantha hatte Achtung vor der
Technik, die dem Mächtigen zu Diensten gestanden hatte. Es gab
nichts an ihr auszusetzen.
    Und jetzt kam der schwierigste seiner Aufträge: die Zaphooren
davon zu überzeugen, daß sie sich wieder für
technische Dinge interessieren mußten; die halb verschütteten
Erinnerungen an die raumfahrenden Tage ihrer Urahnen wieder ans
Tageslicht zu zerren. Der Kreis begann sich zu schließen. Bei
seinem ersten Auftrag hatte HorsTanathor, der Bote des Unsterblichen,
seine technischen Kenntnisse dazu verwendet, die damals noch geeinten
Freibeuter-Nachkommen in feindliche Gruppen zu zerteilen und sie dazu
zu zwingen, daß sie ihre technischen Forschungen einstellten.
Jetzt war er hier, um dasselbe Wissen in den Dienst der
Wiederbelebung des technischen Interesses zu stellen. Denn, wie der
Unsterbliche ihm durch den Mund seines Dieners Homunk erklärt
hatte, es stand der Augenblick unmittelbar bevor, in dem ein
Berufener versuchen würde, in den Mikrokosmos einzudringen. Er
konnte den Eingang nicht finden, es sei denn, er erhielt Hilfe. Die
Hilfe aber konnte nur aus dem Innern des Zwerguniversums kommen. Die
Zaphooren mußten dazu bewegt werden,

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