Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

Titel: PR TB 225 Eiswelt Cyrglar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Verharschte Stellen unterschieden sich von Flächen
frischen Schneefalls durch einen grauen Farbton. Die Oberfläche
glich einem Flickenteppich, den eine an Einfallen arme Seele aus Weiß
und einem halben Dutzend Grautönen zusammengesetzt hatte.
    Ein unregelmäßig geformtes Stück dunklen Graus
erschien, als das landende Schiff - eine ehemalige Orbiter-Einheit
vom Erkunder-Typ, seit Übernahme durch die Kosmische Hanse als
Kogge bezeichnet - sich aufs Heck aufrichtete. Kleine schwarze
Punkte, unregelmäßig am Rand der dunkelgrauen Fläche
verteilt, tauchten auf und verschwanden wieder, während die
Kogge das Manöver abschloß.
    „Der Raumhafen Weikesh“, sagte Humbert, den der
eintönige Anblick auf dieselbe Art und Weise faszinierte wie
Louisa.
    „Man müßte ein Gesetz erlassen“, äußerte
sich Louisa in gespielter Verzweiflung, „das solchen Welten
verbietet, sich überhaupt an der Raumfahrt zu beteiligen. Warte,
    wenn mir Langion unter die Finger kommt! Er soll es bereuen, uns
einen Einsatz auf... auf... wie heißt das hier?“
    „Cyrglar.“
    „... auf Cyrglar beschafft zu haben.“
    Die Kogge setzte wenige Minuten später auf. Zwei weitere
Raumschiffe waren auf dem Hafen stationiert: kugelförmige
Einheiten herkömmlicher Fertigung. Sie trugen keine
Markierungen, an denen sich hätte ablesen lassen, wem sie
gehörten.
    Ein geräumiger Schweber schoß heran und wurde durch
einen flexiblen Tunnel mit der Heckschleuse der Kogge verbunden.
Draußen wirbelte ein kräftiger Nordwind Schneebahnen über
die Landefläche. Das Innere des Schwebers war überheizt.
Das Empfangskomitee bestand aus einem kleinen, mausgesichtigen Mann
um die Achtzig und drei blonden Hünen, die vor Staunen den Mund
nicht mehr zubekamen, als Louisa Quantor auf der Szene erschien. Sie
alle waren gekleidet, als sei es ihre Aufgabe, sich den ganzen Tag
über im Freien aufzuhalten. Der Schweiß stand ihnen auf
der Stirn, und im Innern des Fahrzeugs herrschte ein Geruch, der
Louisa veranlaßte, die Nase zu rümpfen.
    Der Kleine mit dem Mausgesicht machte nicht viel Umstände.
    „Ich bin Horwitz“, erklärte er. „Willkommen
auf Cyrglar und in der Niederlassung der Psiorama. Markov erwartet
Sie dringend.“
    Unterwegs bekamen die beiden Soleft-Spezialisten von der
Landschaft nichts zu sehen. Der Wind hatte weiter aufgefrischt und
hüllte die Welt in einen undurchsichtigen Vorhang aus wirbelndem
Pulverschnee. Der Autopilot steuerte nach den Angaben des Orters.
Horwitz und seine Begleiter waren schweigsame Reisegenossen. Als
Louisa dunkle Umrisse zu beiden Seiten des Schwebers vorbeihuschen
sah, erklärte sich der Mausgesichtige lediglich zu der Äußerung
bereit, dies seien die Häuser von Alt-Weikesh.
    Schließlich wuchtete ein finsterer, rechteckiger Schatten
vor dem Fahrzeug in die Höhe. Durch einen Tunnel glitt der
Schweber in eine hell erleuchtete Halle, in der Dutzende von
Gleitfahrzeugen unterschiedlicher Typen abgestellt waren. Die drei
blonden Hünen blieben in der Garage zurück, während
Horwitz die beiden Gäste per Antigravaufzug ins oberste Geschoß
des Gebäudes begleitete. Der Geruch der Neuheit hing in jedem
Winkel. Das Bauwerk, schätzte Louisa, war nicht älter als
ein paar Monate. Der Korridor, auf den der Aufzugschacht mündete,
war mit einem schimmernden, weichen Teppich ausgestattet. An den
Wänden leuchteten die Projektionen von Bildern und Impressionen
moderner Künstler. Die Deckenleuchten verbreiteten ein samtenes,
gedämpftes Licht, das den Augen wohltat. Es machte alles den
Eindruck fürsorglicher Planung, der es an Geld nicht mangelte.
    Horwitz öffnete eine Tür und ließ die beiden
Soleft-Spezialisten eintreten. Der weite Raum mit seinen kostbaren
Einrichtungsgegenständen wurde von einem mächtigen
Schreibtisch beherrscht, hinter dem sich ein hochgewachsener Mann
mittleren Alters erhob.
    „Ich hatte mehr von der Regierung der Liga Freier Terraner
erwartet“, sagte er zur Begrüßung.
    Louisa wandte sich zur Seite und sah Humbert fragend an.
    „Ich habe mich von Anfang an nicht um diesen Auftrag
gerissen“, sagte sie. „Ich schlage vor, wir überlassen
diesen Menschen seiner Enttäuschung und machen uns wieder auf
den Heimweg.“
    Rasch entschlossen machte sie vollends kehrt und schritt auf die
Tür zu.
    „Nein, so war es nicht gemeint!“ rief der Mann hinter
dem Schreibtisch. „Bitte, verzeihen Sie mir den unfreundlichen
Empfang. Sie werden bald verstehen, warum es mit meiner Geduld nicht
zum

Weitere Kostenlose Bücher