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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
Ruhe dessen, das vollendet ist, ein ewiges Morgen. Dies dürfte
unseren Überlegungen wohl am nächsten kommen."
    Nach einigen Atemzügen fuhr er fort:
    „Aber in den nächsten Jahren dürften sich die
Fellachen und die pharaonischen Beamten mit weitaus trivialeren
Fragen beschäftigen."
    „Und in wenigen Stunden sind unsere Probleme nicht weniger
alltäglich und von Philosophie weit entfernt", mußte
ich hinzufügen.
    Mit mäßiger Geschwindigkeit flogen wir in sicherer Höhe
über Sandflächen und Dünen, über vegetationslose
Hänge und niedrige Berge hinweg, sahen unter uns winzige
Löwenrudel ebenso wie die breiten Rücken von Elefanten, die
ersten Berge tauchten auf, namenloses und leeres Land lag unter uns,
das nur aus Mondlicht und tiefschwarzen Schatten bestand. Etwa nach
der ersten Hälfte des Fluges änderte Ocir noch einmal die
Richtung und steuerte nach Nordosten.
    „Ich habe mich mit einigen Berechnungen beschäftigt,
während ihr geschlafen habt... vor etlichen Jahren", meinte
Ocir. Er schien uns unterhalten zu wollen. Atlan, der neben Charis
saß und die schlafende Frau festhielt, brummte ohne viel
Begeisterung:
    „Welche Berechnungen?"
    „Es fanden sich in den Speichern Daten aus den ersten Jahren
der Kuppel", erklärte der Mondroboter. „Vor genau
achtzig Planetenumläufen befanden sich alle neun festgestellten
Planeten in einer Reihe, von der Sonne, Larsafs Stern, aus gesehen."
    „Ich weiß, daß du niemals irrst", sagte
Atlan, plötzlich aufmerksam geworden. „Das ist eine
regelmäßig stattfindende Konstellation, nicht wahr?"
    „Sie erfolgt alle hundertneunundsiebzig Jahre."
    „Und sie könnte auch der Grund gewesen sein, daß
der kleine Komet mit den Wolkenpilzsporen ausgerechnet in der
Lufthülle von Larsaf Drei zerbarst?"
    „Das ist durchaus möglich. Aber ich konnte in jenem
Jahr nur wenige Beben in den labilen Zonen der Planetenkruste
feststellen. Die Aufzeichnungen befinden sich in den Speichern
unserer Kuppel."
    „Ich werde mir alles sehr genau ansehen, wenn wir die elfte
Wolke vernichtet haben", versicherte Atlan-Anhetes. „Vielleicht
finden wir noch andere Eigentümlichkeiten heraus. Das kann
bedeuten, daß alle hundertneunundsiebzig Jahre die
Planetenkruste erzittert. Und vieles andere."
    Ich verzichtete darauf, mir alles genau erklären zu lassen.
Auch ich wurde müde. Nun tauchte weit vor uns eine riesige Ebene
auf, die von Flüssen durchzogen wurde und aus vielen, niedrigen
Tafelbergen aus Sand oder Lehm bestand. Hin und wieder sahen wir
unter uns die Muster von Kanälen, Städte und einzelne
Feuer, ameisenkleine Nomadenlager oder schmale Brücken über
einzelne Flußläufe. Ocir steuerte mit grenzenloser
Sicherheit und folgte schließlich, als die Sterne zu verblassen
begannen und sich die erste Helligkeit abzeichnete, dem Flußlauf
nach rechts, ging tiefer herunter und überflog einen stillen
Binnensee. Sein Arm hob sich, er deutete nach vorn.
    „Dort beginnt die Wolke!" sagte er entschlossen.
    Wir spürten so etwas wie die Gegenwart des Todes, als wir die
ersten Umrisse der Wolke erkennen konnten. Das Boot senkte sich sanft
den kleinen Wellen des Uruttu, des Kupferflusses, entgegen und
verschwand zwischen den Hängen und Abstürzen des
Schwemmlands.
    „Mir scheint, ich erkenne die Gegend wieder", sagte
Atlan. „Unser erstes Ziel ist die Stadt Akkad, wo uns der
Herrscher Ashshurrabi empfangen wird. Vielleicht. Wenn er nicht
gerade vor den aramäischen Fürsten flüchtet. Nun, wir
brauchen ihn nur eine Handvoll Tage lang."
    „Bis wir wissen, wo sich die Säule befindet",
fügte ich hinzu.
    Die Abstimmung unserer Reise, von Ocir vorgenommen, war perfekt.
Wir näherten uns in der Mitte des breiten, träge fließenden
Stromes in dem Licht der ersten Morgensonne. Die Menschen an den
Ufern erwachten und sahen uns. Atlan stand im Heck und tauchte ein
Ruder ins Wasser. Ocir kauerte im Bug und hielt einen Bogen in der
Hand, und ich winkte den Menschen, die Wasser holten, Tiere zur
Tränke
    trieben und kleine Feuer entzündeten. Die Stadt und die
Gegend lagen schon unter dem Rand der Wolke.
    „ES wird uns angekündigt haben!" murmelte Atlan
immer wieder. Wir konnten aber nichts erkennen, das darauf schließen
ließ. Wieder waren wir eingetaucht in das Dunkel unter der
Wolke und in eine Landschaft, die deutliche Spuren von Zerstörung
und einsetzendem Sterben erkennen ließ.
    Im schroffen Licht der Morgensonne sahen wir vor uns, über
und hinter den Mauern und Dächern

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