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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alle kulturellen
Erfahrungen in Vergessenheit. Haltet euch nicht lange in Tanis auf -
das Boot, das schweben und schwimmen kann, wartet auf euch'.
    Diesmal verschonte uns ES mit seinem markerschütternden
Gelächter. Ich schüttelte den Kopf und blickte hinüber
zu Ptah. Er machte mir ein knappes Zeichen. Auch er hatte begriffen.
    Vergiß nicht, die Reste eurer Tätigkeit zu beseitigen,
meinte der Logiksektor. Ich verstand den Einwand: angefangen von
Aufzeichnungen in den Tempeln, von Bildwerken in den Mauern, von
Trümmern der Projektile und allen denkbaren Dingen, die wir
verloren, verschenkten oder zurücklassen mußten, bei dem
Wissen und den Kenntnissen, die wir weitergaben, selbst bei der
gewaltigen Kraft, der ununterbrochenen Handlungsfähigkeit und
allen anderen Fähigkeiten des treuen Roboters in seiner
hervorragenden Verkleidung... wir würden Spuren hinterlassen. Es
war nicht anders möglich.
    Ich winkte Ocir-Khenso zu, der vor fünf Stunden den
Steuermann abgelöst hatte. Er hob lässig den Arm. In den
Fingern hielt er einen hölzernen Becher, der einen breiten
goldenen Reifen trug. Von Zeit zu Zeit führte er die Öffnung
des Bechers an seine Nase. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und
setzte mich neben Charis auf das sonnenüberstrahlte Vordeck. Wir
befanden uns bereits außerhalb der Wolke. Die Reste ihres
einstigen Randbezirks hingen wie riesige Spinnweben über dem
Land, wie ein Netz mit unregelmäßigen Maschen, durch die
weiße Wolken segelten.
    „Unser rätselhafter Herrscher behandelt uns mit
Verständnis und Milde", knurrte ich.
    „Angesichts der Aufgabe durchaus richtig", erwiderte
Charis. „Du kennst die nächsten Schritte?"
    „Ich kenne sie", sagte ich. „Und hoffentlich
stellt sich bei uns auch die Kenntnis der Sprache bald ein, die wir
in wenigen Tagen sprechen sollen."
    „Es ist Aramäisch oder die Sprache des
Zweistromlandes?"
    „Ja. Die Sprache Akkads", sagte ich. „In unserem
Gepäck finden wir alle anderen Informationen über
Tiglatpilesars Säule."
    „Ein Mittel, um uns von der Angst zu befreien, finden wir
dort sicher nicht", schloß Charis. Sie hatte recht. Kaum
sahen wir die ersten Erfolge, baute sich vor uns schon der Schatten
des nächsten Abenteuers auf. Akkad zwischen den beiden Strömen!
    Am Abend kamen die Außenbezirke von Tanis in Sicht.

6.
    Ocir lehnte sich an die Seitenwand des geräumigen Bootes und
blickte mich mit seinen täuschend echten, dunklen Augen an.
    „Du weißt, daß Charis stets dann, wenn sie Zeit
hat, Erlebnisse niederschreibt?"
    Ich hob die Schultern, registrierte, daß der Mondroboter den
Großteil unserer schweren Ausrüstung bereits im „Boot"
verstaut hatte, und ich konnte nur antworten :
    „Warum eigentlich nicht? Sie fürchtet, daß sie
wieder alles vergessen muß".
    „Ptah!" murmelte Ocir. Selbst seine Stimme besaß
eine erstaunliche Ausdruckskraft. „Ich erinnere mich besser und
weiterreichend als jeder von euch. Atlans Erinnerungen sind
photografisch genau. Dazu kommen die Karten, Bilder und die
Ausrüstung. Überdies entscheidet ES, woran wir uns erinnern
dürfen und woran nicht. Ich habe präzise Erinnerungen über
jeden Tag, den Atlan auf der Barbarenwelt verbracht hat. Diese
Erinnerungen gestattet ES uns beiden."
    „So ist das also", meinte ich nach einer Zeit des
Überlegens. „Wußtest du, daß sie in Akkad
schon eiserne Waffen haben?"
    „Einzelne Stücke kommen mit hethitischen Karawanen.
Auch Handwerker holen sie aus dem Reich der Hethiter", klärte
mich Khenso auf. „Ob die Gerüchte von unserer Ankunft
Akkad schon erreicht haben?"
    „Ich bin sicher. ES wird dafür gesorgt haben!"
sagte ich und glaubte es selbst.
    Vieles hatte sich für uns geändert in der Handvoll von
Tagen, die wir wieder nahe Tanis wohnten. Ausgeruht, satt und
zufrieden mit dem Erfolg, beschäftigten wir uns mit der Mission
in Akkad und deren Fortsetzung. Der Pharao überschüttete
uns mit Dankesbezeigungen. Wir hatten die Bilder und die Karten genau
studiert und kannten jeden Schritt des Weges genau. Unser Aufbruch
stand kurz bevor; wir mußten uns schnell und unbeobachtet
davonstehlen. Was wußten wir von Akkad? Nicht viel. Der
Nachfolger Tiglatpilesars war ein schwacher Regent, die Aramäer
faßten zusehends Fuß in dem Land aus Wüste und
fruchtbarem Schwemmland, und die Wolke, etwas kleiner als jene über
Ägypten, lag hauptsächlich südlich von Akkad, bis weit
über Susa und dem großen Golf des Ozeans.
    „Warten wir es ab", sagte ich und

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