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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehorchen seinen Befehlen. Was hat der
Gott euch offenbart?"
    „Kommt in den Tempel, Fremde. Dort zeigen wir euch die
Botschaften, dort werden wir beraten, und auch Nisheshu, der
Statthalter des Herrschers, wird zugegen sein. Dort kommen die
Wagen."
    „Wo finden wir die Säule des Ersten Tiglatpilesar?"
fragte der Mondrobot. Ich fügte hinzu: „Und wie weit ist
es?"
    „Sie steht in einem verlassenen Tempel, weit im Gebiet der
Aramäer. Ich bin Ishshiakku Saushattar, der Priester des Marduk.
Kommt!"
    „Man soll unser Boot in ein sicheres Haus bringen. Auch
brauchen wir Räume, in denen wir leben können...",
ordnete Charis mit scharfer, befehlsgewohnter Stimme an. Saushattar
verbeugte sich, während die Priesterinnen Atlan, Ocir und mich
mit schmeichelnden Blicken bedachten.
    „Alles ist bereit, nahe des Tempels", erklärte man
uns. Braunhäutige Männer rannten herbei, und ich
registrierte mit eisiger Bestürzung, daß ich jedes Wort
verstand! Abermals hatte ES Erinnerungen freigegeben, die wir alle
hatten... oder hatte ein weiteres halbes Wunder stattgefunden?
Ocir-Khenso nahm einige Schaltungen vor und klärte uns leise
darüber auf, daß das Boot nun ohne Mühe transportiert
werden konnte, weil es bereits fast gewichtslos schwebte, und daß
jeder, der ein Gepäckstück zu öffnen versuchte, einen
heftigen Schlag bekommen würde. Wagen, von breitgebauten Pferden
gezogen, rasselten mit bronzenen Felgen heran. Wir wurden im
Triumphzug zum Tempel gebracht, der terrassenförmig, verziert
mit unzähligen senkrechten Mauern, Rinnen und Tausenden von
Stufen nahe der Mauer aufragte.
    „Trübsinn, Hoffnungslosigkeit und Armut - das sind die
wirklichen Einwohner der stolzen Stadt", sagte Charis, nachdem
sie sich sehr genau umgesehen hatte. Sie sagte die Wahrheit; schon
vor der Entstehung der Wolke und deren schneller Ausbreitung hatte
sich der innere Verfall über die große Siedlung
ausgebreitet, nicht anders als ein wuchernder Pilz der Zerstörung
- eben wie die Wolke. Alles war in Auflösung begriffen, die
Zerstörung griff um sich, und selbst die Mauern des Tempels
sahen aus, als wären sie Jahrhunderte alt. Wir bogen vor der
Haupttreppe des riesigen Marduk-Tempels nach rechts und kamen in
einen geräumigen Hof, in dessen Mitte ein Baum neben einem
Brunnen stand. Es herrschte ein Halbdunkel wie einige Atemzüge
vor Sonnenuntergang.
    „Ich darf euch die Räume zeigen, in denen ihr gut
aufgehoben sein werdet - es ist das Schönste und Beste, was es
in der Stadt gibt. Wir werden von allen Seiten bedroht, und nun auch
von Marduks Zorn über den Wolken."
    Man brachte uns in rechteckige Hallen, die zehn, fünfzehn
Mannshöhen hoch waren, fast ohne Fenster, mit kantigen Öffnungen
in den Zederndecken. Lange Reihen von blakenden Öllampen standen
auf zahlreichen Stufen, überall verteilten sich Möbelstücke
auf Fellen und Teppichen, und der Boden bestand aus polierten,
schwarzen Steinplatten. Hinter uns schoben und zerrten die Arbeiter
das Boot in den dunklen Hof.
    „Mit wem spreche ich", fragte Atlan, „wenn ich
über den Weg zu dieser rätselhaften Säule reden
möchte?"
    „Mit mir."
    Saushattar hob die Hand. Die Priesterinnen brachten Essen, Krüge,
Decken und allerlei Geräte herein, auch Teile unserer
Ausrüstung. Für jeden von uns gab es einen Raum, in dem wir
uns bei Dunkelheit mühelos verirren konnten. Ich lehnte mich
gegen eine große, schlanke Säule, betrachtete das planlose
Treiben um uns herum und entschloß mich schließlich,
klare Anordnungen zu geben.
    „Am Morgen des nächsten Tages", sagte ich,
„brauchen wir tapfere Krieger, schnelle Wagen und ausgeruhte
Pferde. Wir brechen dorthin auf, wo der Tempel und die Säule zu
finden sind. Jeder Tag, den wir warten, ist ein Tag für die
Wolke über euch. Berichtet mir, ob es Kampf mit den Aramäern
geben wird."
    Es gab unter den Frauen, die mit den Priestern gekommen waren,
einige große, schlanke Frauen von beachtlicher Schönheit.
Ich lächelte sie nacheinander an, während ich fortfuhr:
    „Wenn es Kampf geben sollte, dann schickt Soldaten voraus,
die unseren Weg sichern. Wie lange dauert es, bis wir vor der Säule
stehen?"
    „Wenn wir ohne Pause reiten und fahren, dauert es drei Tage.
Wir betreten das Gebiet, das von Chaldäer-Nomaden besetzt ist.
Ihr wißt, daß unser König schwach und unsere Macht
auf dem Rückzug ist?"
    „Wir wissen nicht alles", sagte Atlan ruhig. „Trotzdem
ist es der Wille des Marduk, daß wir unseren Kampf

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