Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
beiden Armen und
lachte breit. Er warf dem Priester einen triefenden Wassersack zu.
    „Wir haben den Brunnen gefunden. Voll! Köstliches,
kühles Wasser!"
    Achtung! Dieses Geschrei gehört nicht hierher! flüsterte
warnend der Logiksektor. Ich zuckte zusammen, blickte über die
Schultern der Umstehenden und sah zwischen den Baumstämmen
schnelle, undeutliche Bewegungen. Der Eingang lag im Süden;
langsam zeichnete sich unter der Wolke die falsche Lichtfülle
des Sonnenuntergangs im Westen ab. Zwischen den staubigen Helmen und
Lederpanzern der Soldaten erkannte ich braune Körper, wehende
Tuchstreifen und das verräterische Blitzen von Waffen.
    Der Soldat und ich starrten uns an und begriffen gleichzeitig.
    „Ein Überfall! Zu den Waffen! Die Aramäer... !"
gellte der Schrei des Assyrers auf. Sofort sprang Ptah auf Charis zu,
faßte sie an den Schultern und schob sie in eine der kleinen
Kammern, die als eine Art Doppelmauer die Baumasse des Tempels
bildeten. Wir griffen zu den Waffen. Das Heulen von Pfeilen ertönte,
und zwei
    Geschosse flogen dicht an mir und Saushattar vorbei. Sie krachten
mit splitternden Spitzen gegen die Säule.
    Entweder waren Nomaden im Wald verborgen gewesen, oder ihr Ziel
war ebenfalls der Brunnen. Sie griffen an. Der Wald verwandelte sich
binnen weniger Augenblicke in eine lärmerfüllte Zone. Ptah
und ich rannten, die Kampfbeile in den Händen, zu unseren Wagen
und rissen die Schilde aus den Halteschlaufen.
    Um uns tobte der Kampf.
    Die Soldaten waren gut ausgebildet. Sie rannten aus verschiedenen
Stellen aufeinander zu, bildeten kleine Kampfgruppen, deren
Mitglieder sich gegenseitig deckten. Ich rief unterdrückt:
„Schutzfelder an!" und betätigte den verborgenen
Knopf im Innern des Schildes. Neben meinem Kopf bohrte sich ein
Wurfspeer in den Baumstamm. Pferde scheuten wiehernd, stiegen mit den
Vorderbeinen hoch und sprengten davon, die Wagen schleudernd hinter
sich her zerrend. Zwei Nomaden griffen mit kurzen Beilen einen
Soldaten an, der sich bückte, einem Angreifer den Schädel
spaltete und den anderen mit dem Schaft des Beiles betäubte. Ein
Soldat brach hinter uns zusammen. In seiner Kehle steckte ein Pfeil.
    Mehrmals fauchten die Lähmstrahler in den Griffen der
Streitäxte. Wir bewegten die Waffen hin und her und schufen vor
uns eine fächerförmige Zone, in der ein Dutzend Angreifer
zusammenbrachen. Aus dem Wipfel eines Baumes ließen sich dürre,
sehnige Männer fallen und griffen die Soldaten an. Dolche
blitzten, Schreie ertönten, und heulend fuhren Pfeile durch die
staubigen Blätter.
    „Dort hinüber! Wir müssen ihnen helfen!" rief
Ptah.
    Wir warfen uns herum, hoben die Schilde und rammten mit den
Schirmfeldern einige Männer zu Boden.
    Aber auch die aramäischen Fürsten bildeten ihre Krieger
zu guten, erbarmungslosen Kämpfern aus. Jene Männer, vor
denen sich die Assyrer stetig zurückzogen, waren längst
nicht mehr einfache Nomaden, die um ein Wasserloch stritten. Sie
waren schnell und gefährlich. Jetzt sprengte _ein Trupp von fünf
Reitern zwischen den Bäumen heran, die Männer fällten
ihre langen Speere und stießen mit den Bronzespitzen zu. Schräg
hinter uns stand ein assyrischer Bogenschütze und ließ
einen Pfeil nach dem anderen in unerschütterlicher Ruhe von der
Sehne schwirren. Wir warfen uns den Reitern entgegen, aber zuvor
richteten wir die unsichtbaren Strahlen der Strahler, die auf höchste
Betäubungsstufe geschaltet waren, auf die Wegelagerer, die aus
den Ästen heruntergesprungen waren. Ächzend brachen die
Männer zusammen.
    Noch bevor die Abwehrfelder die Pferde anhalten konnten, ertönte
aus dem Innern des Tempels ein Donnerschlag, der den Boden beben
ließ. Gleichzeitig loderte ein Licht auf, das jeden, der
zufällig sein Auge darauf richtete, blenden mußte. Wir
sahen nur den Widerschein zwischen den Bäumen. Aber die Pferde
erblindeten schlagartig, und sie gerieten in rasende Panik.
    Sie drehten sich, keilten aus, wieherten grell, gehorchten keinem
Zügel und warfen die Reiter ab. Einer zerschmetterte sich den
Schädel an einem Ast, der andere brach das Genick, als er auf
einen Wurzelknoten fiel. Ein anderer wurde in der Luft von einem
Pfeil durchbohrt, der nächste fiel zwischen die Soldaten, die
ihn niederschlugen. Und dann...
    Noch war der Donner nicht verhallt, noch sah ein jeder weiße
Muster vor seinen Augen, da griff Ocir-Khenso, der Mondroboter, in
den Kampf ein. Aus Ocirs Kehle löste sich ein Geräusch, das
wie der hundertfach

Weitere Kostenlose Bücher