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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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halbwegs ohne Sinn, denn die meisten Männer lagen erschöpft
auf ihren nassen, zerrissenen Kleidungsstücken und auf
schlammigem Laub.
    Wieder näherte sich das Tier, klammerte sich aber hinter
dicken Ästen fest. Es war nicht klug, zu schießen. Wir
zogen uns ebenfalls hinter Baumstämme zurück, und als
einziger saß ich auf einem freien Platz und lockte mit dem
starken Licht.
    »Es hilft!« flüsterte ich. »Er kommt näher
und näher.«
    »Noch nicht nahe genug«, gab Ocir zurück. Er
mußte es am besten wissen, und sein Schuß würde das
Tier nicht verfehlen. Wir warteten, halb krank vor Spannung und
Ungeduld. Wir vergaßen die unzähligen Schürfwunden,
unsere Müdigkeit und die beißende, ätzende Mischung
aus Schweiß und Dreck, die unsere Haut bedeckte.
    Schließlich, nach einer quälend langen Zeitspanne,
leuchteten die Augen des Affen hoch über uns, aber nahe genug,
wieder auf.
    Ich richtete den scharfen Strahl der Lampe auf das Tier. Nur
einige Klauen konnten wir erkennen, den Kopf und den Schwanz, der
sich an einer Liane festklammerte. Der Affe ließ sich plötzlich
fallen, schaukelte zweimal an einem Ast, der sich weit durchbog.
    »Los!« zischte Ocir.
    Acht Pfeile und vier Lähmstrahlen zuckten schräg
aufwärts. Das Tier kreischte auf, aber es ließ das Amulett
nicht los, fiel auch nicht zu Boden. Mit erstaunlicher Gewandtheit
warf sich der Hanum im Flug herum, packte eine dicke Ranke und
verschwand hinter einem dicken Stamm. Die Pfeile rasten durch die
Blätter, bohrten sich krachend ins Holz, und das Tier schrie,
kicherte und kreischte, als es davonturnte. Ich steckte die
ausgeschaltete Lampe ein und löste mich aus der Starre.
    Tabarna fluchte. Ocir kam näher, den Arm um Atlans Schultern.
Leise sagte ich zu Atlan:
    »Warum hilft uns ES diesmal nicht?«
    Atlans Gesicht war versteinert. Er schien nicht alles von dem
wahrzunehmen, was um ihn vorging. Ich wußte, daß er jetzt
versuchte, mit ES zu sprechen, mit dem rätselhaften Wesen,
dessen Werkzeuge wir waren. Sein Versuch konnte nichts anderes
bedeuten als einen Hilfeschrei, ein lautloses Aufschreien
zielgerichteter Gedanken. Denn wenn wir erst einmal versuchen mußten,
dieses verdammte Tier zu verfolgen, würden wir es irgendwohin
verscheuchen und den Aktivator niemals wiederfinden.
    Es sollte uns sehr schnell etwas einfallen.
    Oder schaffte es mein Freund, ES zu rufen und zum Eingreifen zu
bringen?

7.
    VERBORGEN IN DER DUNKEL WOLKE: Planet Gäa PLANETARES
KRANKENHAUS, ZENTRUMSBAU: Sektor
Langzeittherapie
    (Überlebensstation) EINZIGER, WICHTIGSTER PATIENT: Prätendent
Atlan DIE ZEIT: 21.09.3561 100h2m45s
    Rogier Chavasse, die ausgegangene Zigarre zwischen den Zähnen,
lehnte sich schweigend zurück und musterte langsam Stück
für Stück der komplizierten, höchstentwickelten
Peripheriegeräte. Seit es für Chavasse, dem Schöpfer
dieses riesigen Computerverbunds, feststand, daß ES seine
Versicherungen wahrgemacht und sich erstmals in Atlans Erzählungen
eingeschaltet hatte, suchte Rogier nach einer Möglichkeit, das
Geschehen zu beeinflussen. Gegen ES war er machtlos, aber war er
wirklich ohne Einfluß? Verschiedene Geschehnisse ließen
sich nicht mehr korrigieren, die Ergebnisse standen fest.
    Die Computerballung war intellektuell tiefgefroren. Rasend schnell
sog ES die Informationen aus allen möglichen Speichern. ES
handelte und wußte noch nicht, daß Atlan starb, wenn er
nicht weitererzählen konnte. ES mußte doch die Bedeutung
der zahlreichen Verdrängungsmechanismen der arkonidischen Natur
kennen! Die Wichtigkeit von Träumen, von Erinnerungen, von der
befreienden Katharsis dieser Berichte! Der Bildschirm von
MEDO-CONTROL gab eine Information an Chavasse durch:
    MEDO-CONTROL:
    Input: Sämtliche Blöcke des Computerverbandes, außer
Subconscious-Center, haben sich abgeschaltet. Noch nehme ich
Informationen aus der SERT-Haube Atlans auf. Ich werde sie in 7.11
Minuten nicht mehr verarbeiten können, weil ich über keine
Speicherkapazität mehr verfüge.
    Output: frage an rogier chavasse: frühindikatoren der
funktionierenden Überwachungsgeräte deuten auf beginnende
krise in atlans befinden hin. der informationsfluß wird in
kürze von mir unterbrochen werden.
    Chavasses Finger rasten über die Tastatur und schrieben an
MEDO-CONTROL: abschaltzeit verstanden, in kürze erfolgen
detaillierte
    anweisungen.
    Der Störungsalarm hatte die integrierten Schaltungen wirksam
werden lassen. Alle Speicher und sämtliche Großrechner
waren, so

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