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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gut es ging, stillgelegt worden. Zwar arbeiteten an allen
möglichen Punkten des Planeten in der Provcon-Faust kleinere
Geräte und verhinderten den Zusammenbruch des öffentlichen
Lebens. Auch einzelne Sektoren der Großrechner »dämmerten«
noch vor sich hin. Aber nur ein einziges Gerät besaß seine
volle Kapazität. Es war Subconscious-Center, die wichtigste
Schöpfung Chavasses. Rogier schuf seinerzeit diese Einrichtung,
das sogenannte Unterbewußtsein der Computer, als Regulativ. Es
erfüllte einen ähnlichen Zweck wie die Erinnerungen eines
Menschen, wie die unerforschte und schwer erkundbare dunkle Seite des
Verstandes. Ein Netz von Informationskanälen verband sämtliche
Großrechner mit Subconscious-Center. Dieses Netz und die
Schaltungen konnte Chavasse souverän manipulieren; es handelte
sich um sein Spezialgebiet, das eine geniale Leistung darstellte.
Chavasse schaltete eine Leitung zur Wachstation neben Atlans
gläsernem Sarg in der Überlebensstation. Diesmal dauerte es
nur sieben Fehlverbindungen lang, bis er das schmale, knochige
Gesicht des AraArztes Ghoum-Ardebil auf dem holografischen Schirm
hatte.
    »Ich höre eben«, sagte Chavasse ohne eine Spur
Ironie, »daß es da gewisse Probleme gibt. Vor einiger
Zeit sagte ich, daß ihr die Heilung dem Zellaktivator
überlassen solltet. Was ist los? Funktioniert dieses goldene Ei
nicht mehr?«
    Der Ära sagte mit großer Sicherheit:
    »Der Aktivator arbeitet. Atlans körperliche Genesung
ist gegenwärtig nicht bedroht. Aber in ein paar Minuten schaltet
MEDO-CONTROL die Aufnahme ab. Dann stockt der Informationsfluß.
Schon jetzt redet Atlan lauter und macht Pausen.«
    »Nehmt die Haube weg. Laßt einfache Aufnahmegeräte
laufen. Vielleicht.«
    Chavasse machte eine Pause, dachte nach und stieß dann
hervor:
    »Ihr wißt, daß sich ES, positronisch gesprochen,
in allen möglichen Speichern herumtreibt und nach Atlan-Stories
sucht! Was berichtet Atlan eigentlich jetzt?«
    Cyr Aescunnar deutete auf einen schweren Recorder und erwiderte:
    »Atlan befindet sich, etwa im Jahr eintausend vor Christi
Geburt, in Südindien. Er ist mit der Mannschaft des
ES-Wunderschiffes AXT DES MELKART gegenüber der Insel Ceylon an
Land gegangen, sucht irgendwelche Tempelreste und die Säule, in
der die Pilzsporen-Abwehrrakete versteckt sein müßte.
Dabei ereignete sich ein furchtbarer Zwischenfall - ein Kletteraffe
hat Atlans Aktivator gestohlen und wird gerade verfolgt. Unter Atlans
Freunden breitet sich Entsetzen aus, und Atlan steht da und schreit
nach der Hilfe von ES.«
    Chavasse bemerkte säuerlich:
    »Das tun wir alle im Augenblick!«
    Er wurde wieder nachdenklich und forderte Aescunnar dann auf, ihm
sofort auf einer nicht computerkontrollierten Interkomleitung den
Text zu überspielen. Er selbst schaltete ein Aufnahmegerät
ein. Atlan rief nach ES und befand sich also, in seiner Erzählung,
in höchster Not und Todesangst. Wieder wandte sich Chavasse an
den Arzt.
    »Was sagen die Überwachungsgeräte, Doctor? Was
haben wir zu erwarten?«
    Mit dem letzten Satz bezog er sich in den Kreis jener Personen
ein, die sich um Atlans Überleben und seine Genesung mehr als
nur sorgten. Chavasse hörte die vorsichtig formulierte Antwort.
    »Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Atlan
irreparable Schäden des Verstandes erleidet. Er muß
weitersprechen. Und gerade in diesem Abschnitt der Erzählung
empfindet sein Körper mit, was seine Erinnerungen wieder
hervorbringen. Ich schließe von ähnlichen Fällen auf
diesen Fall, Rogier!
    Wir haben die Modifizierte SERT-Haube hochgeklappt und
ausgeschaltet. Wir haben einige sterile Mikrophone rund um den
Kopfteil der gläsernen Konstruktion aufgestellt. Aber das ist
nicht dasselbe. Ich weiß nicht, wann und mit welcher Wucht die
Krise einsetzt, aber sie wird einsetzen.
    Natürlich nehmen wir seine Geschichte weiter auf. Aber es
sollte schnellstens etwas geschehen.«
    »Habt ihr eine Information, wie es Atlan gelang, mit ES zu
sprechen - in seiner Erzählung, meine ich?«
    »Nein. Es scheint, daß er ES nicht erreichte.«
    »Verstanden. Ich melde mich wieder. Danke, Ghoum!«
    Rogier schaltete ab. Die Gesichter der Frauen und Männer in
der Wachstation zeigten ihm, was sie empfanden. Sie waren übermüdet
und voller Sorge. Sie konnten im wesentlichen nicht mehr tun als
warten und zittern, und dieser Zustand drückte schwer auf ihre
Schultern, ihre Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Die
Zeit verging rasend schnell wie immer dann, wenn

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