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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hinter uns wand sich, im Dunkel unter den
Blattdächern schwer zu erkennen, ein vergleichsweise breiter und
leicht zu begehender Pfad durch den Wald. Wir drangen nur langsam
vor; einmal ging es auf ebenem Gelände leicht und schnell
weiter, dann wieder mußten wir uns buchstäblich jeden
Fußbreit erkämpfen. Es war naß und kalt, feucht und
klamm, es gab kein Licht und keine Farben. Unaufhörlich fielen
schwarzgefaulte Pflanzenteile auf uns herunter, ein ständiger
klebriger Regen. Unzählige tote Tiere lagen auf dem
    Boden und waren in Wasserlöchern ertrunken. Nur jene »Affen«
hatte die Wolke nicht vollzählig auszurotten vermocht.
    Inzwischen wußten wir alles über die Lebensgewohnheiten
dieser Tiere.
    Die Fischer aber besaßen keinerlei Erfahrung, wie man Affen
am schnellsten fing - außer mit Schleudersteinen in Ufernähe
des Flusses.
    Zwei Stunden später, als wir eine triefende Lichtung
erreichten, blieb Ocir neben Tabarna und mir stehen und sagte leise:
    »Hört gut zu! Ich vermag eine Art unsichtbares Leuchten
zu erkennen, das von Atlans Zellschwingungsaktivator ausgeht. Ich
kann auch die Entfernung anmessen, in der dieses Tier uns begleitet.
Es ist neugierig und bleibt immer über uns, zwei bis einen
halben Bogenschuß weit entfernt, und stets in Deckung. Es ist
sinnlos, die Lähmwaffen einzusetzen; sie treffen nur Holz und
Blattwerk.«
    »Ich habe verstanden«, sagte ich. »Aber dieses
Wissen vermag nichts.«
    »Kannst du ihn sehen, den Hanum?« erkundigte sich
Tabarna, denn wir beide trugen die gespannten Bögen auf den
Schultern. Ocir nickte und fügte hinzu: »Dieses Tier
belauert uns. Es sieht zu, was wir tun. Also ist es neugierig. Wir
haben Scheinwerfer, und wir haben ziemlich frisches Essen. Bei der
nächsten Rast sollten wir uns etwas einfallen lassen.«
    »Neugierde, wie!« brummte der Akkader. »Ich
denke nach, Ocir. Hilf Atlan, ja?«
    »Einfältiger Hinweis«, gab der Mondrobot zurück
und setzte sich wieder an die Spitze unseres Zuges.
    Dort schob er zwei verdreckte, fluchende Eingeborene zur Seite und
hob seine Doppelaxt. Wie ein Rasender schlug er auf die Pflanzen ein
und hörte nicht auf, bis wir die nächste Brücke aus
Stein erreichten. Ein Bauwerk, das kürzlich überflutet
worden war und so wenig verschmutzt, daß wir darauf rasten
konnten. Keuchend, schlammbespritzt, schwitzend und niedergeschlagen
hielten wir an und setzten uns. Der Wassersack ging von einem zum
anderen, wir wickelten Früchte aus, nasses Fladenbrot und
Braten. Ich sah zu Ocir hoch, der wachsam dastand. Er deutete in die
Richtung, in der sich das Tier versteckte.
    Während ich mit meiner Lampe dorthin leuchtete, fragte ich
den Mondroboter:
    »Wie weit sind die Quellen?«
    »Wenn wir nicht viel langsamer werden, dauert es noch einen
Tag.«
    Unsere Bögen lagen gespannt da, einige Pfeile steckten
zwischen den Quadern der Brücke. Der Wasserlauf war schmal,
verlief aber in einem tiefen Bodenspalt. Der Affe turnte unschlüssig
in den Ästen herum, näherte sich aber nur langsam, fünfzehn
oder zehn Mannslängen über dem Boden. Atlan starrte
schweigend, mit erhobenem Lähmstrahler, in dieselbe Richtung wie
Ocir. Tabarna zog probeweise den Bogen aus. Neben mir flüsterte
ein Eingeborener:
    »Wir wissen, daß ihr verzweifelt seid. Warum ist das
Amulett so kostbar?«
    Ich blinkte mit der starken Lampe. Im Lichtkegel tauchten kleine
Skelette
    auf, die in den Ranken hingen, verdorrte und verfaulte Früchte,
immer wieder regennasse Stämme, an denen schleimige Pilze
wuchsen, und einmal leuchteten die großen Augen des Affen kurz
auf.
    »Wenn Atlan stirbt, sterbt auch ihr, denn dann wissen wir
nicht, wie die Wolke zu verbrennen ist.«
    »Wir sind keine Jäger im Wald«, klagte ein
anderer. »Aber wir helfen euch, wenn wir können.«
    »Das wissen wir, Freunde!« gab ich zurück und
erkannte, je länger unsere Jagd dauerte, mehr und mehr vom
Umfang unseres Problems. Ich war ebenso geschockt gewesen wie wir
alle; es war nahezu unmöglich, sich vorzustellen, daß mein
Freund Atlan starb. Er kam näher, der Affe! Er schwang sich in
der Deckung dicker Äste näher heran und beäugte immer
wieder das ungewohnte Licht. In Atlans Gesicht kämpften Wut und
Hoffnung miteinander. Ich hörte nicht auf, das Tier zu locken.
Wir waren bereit, einen Hagel aus Pfeilen und Lähmstrahlen auf
den Amulettdieb abzufeuern.
    »Ihr helft uns gerade jetzt am meisten, wenn ihr still
sitzen bleibt«, sagte Ocir gefährlich leise. Sein Hinweis
war

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