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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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man sie am liebsten
angehalten hätte. Chavasse verlor seine Ruhe aus demselben Motiv
heraus, aber wegen einer anderen Facette der Aktion.
    »Ich scheine alt zu werden«, knurrte er im
Selbstgespräch, »mir fällt nichts mehr ein.«
    Die Anwesenheit von ES (oder einem kleinen, aber zielbewußt
handelnden Teil seiner gigantischen Kapazität)... Atlans
Erzählung, in der er nach der Hilfe von ES schrie... seine
augenblickliche Lage... die Gefahr, in der sich Gäas Verwaltung
befand (was außer Chavasse und wenigen anderen niemand ahnte).
und seine eigene Einfallslosigkeit. Ein Gedanke zuckte durch seine
Überlegungen, leuchtend wie ein Meteor und ebenso schnell. Er
erhaschte nicht einmal mehr den Schimmer einer Idee.
    »ES«, sagte er sich. »Wie schaffe ich es?«
    Ein scharfes Klicken unterbrach ihn in seinen schwierigen
Überlegungen. Er wurde kurz irritiert und drehte den Kopf. Der
Recorder hatte sich automatisch abgeschaltet. Chavasse wußte,
daß Ablenkung oft das letzte
    Mittel war, einen Einfall zu produzieren. Er jagte das Band
rückwärts und schaltete das Richtungslautsprechersystem
ein. Dicht neben seinem rechten Ohr redete Atlans Stimme. Sie war
unverkennbar, und in jedem Wort drückte sich sein Zustand aus.
Damals. er beherrschte sich zwar, aber er litt Todesängste. Er
formulierte seine drängenden Gedanken unter dem Eindruck der
verrinnenden Zeit. Nach vier, fünf Worten war Rogier Chavasse
fasziniert und starr vor Mitgefühl, obwohl ihm seine
Überlegungen sagen mußten, daß Atlan heute nicht
leben würde, wenn er damals seinen Aktivator wirklich verloren
hätte. Und dann, ohne einen anderen Anstoß, machte es in
Rogier Chavasses Verstand ebenso Klick wie vor zwei Minuten der
Recorder.
    Chavasse handelte ohne Zeitverlust.
    Er führte einige Schaltungen aus. Die gesprochenen Worte
wurden von einem unabhängigen Element der Textverarbeitung
umgesetzt und in Buchstaben und Worten gespeichert. Mit der nächsten
Serie von Schaltungen aktivierte Rogier eine Verteilerstation. Dann
verband er den Text mit dem Verteiler und startete die Bandschleife.
    Dreihundert Sekunden lang spielte Chavasse auf den
Peripheriegeräten und nahm zahllose Schaltungen vor, jagte
Befehle in unterschiedlichen Computersprachen kreuz und quer durch
seine vernetzten Systeme, spielte mit der einzigen Information, die
er verschickte und legte sie auf sämtliche
Speichermöglichkeiten. Die Worte, ständig vom Band
wiederholt, begannen die Speicher aller Großrechner im
Computerverbund wieder zu füllen. In vielen Fällen traten
sie an die Stelle gelöschter Informationen, in ebenso vielen
Fällen besetzten sie bislang leere Speicheradressen, sie krochen
sozusagen überall dorthin, wo sie einen Weg und einen Platz
fanden.
    Chavasse, der seine Maschinen kannte, stellte sich Bilder vor, die
ihn schmunzeln ließen.
    ES, getarnt als Weltraum-EMP-Impuls, sickerte von den
Hauptleitungen aus über die Knoten- und Schaltpunkte in alle
Speicher vieler Großcomputer hinein. Nicht nur Informationen
von Atlans Erzählungen wurden gelöscht, sondern auch,
beabsichtigt oder unabsichtlich?, große Blöcke anderer
Speicherinhalte. ES suchte weiter. ES war fest entschlossen,
möglichst viele Erzählungen des Arkoniden zu löschen.
ES hatte expressis verbis versichert, die Erinnerung Atlans und
seiner Freunde an jene vielen Rettungsaktionen zu löschen. Der
Schock Atlans löste diese scheinbar sichere Blockierung, und nun
mußte ES die fertigen Texte vernichten und jene, die noch der
Publizierung harrten.
    Gleichzeitig erfolgte die Abwehr von den unwichtigsten und
unauffälligsten Adressen aus, sozusagen von unten nach oben. An
einigen Speichern trafen sich die Suchimpulse von ES und die letzten
Sätze von Atlans flehentlicher und angsterfüllter
Schilderung. Zunächst versuchte ES, die neuen Speicherinhalte zu
verdrängen, dann - im Feedback - ertastete ES zunächst die
Worte, dann den wahren Sinn der Worte. Überall, an nicht weniger
als. dreißigtausend wichtigen Speichern, stellte ES einen
identischen Text fest.
    ES hörte, wie Atlan ihn um Hilfe anbettelte. Der erste Erfolg
der Manipulation war, daß ES mit der zerstörerischen Suche
abrupt aufhörte.
    In komprimierter, weil nach den neuesten psycho-ergonometrischen
Gesichtspunkten gestalteter und submikrominiaturisierter Form erlebte
Rogier Chavasse nach wenigen Minuten jenes Patt zwischen ES und
Atlan/Chavasse in seinem Arbeitsraum mit. Jedes einzelne Gerät,
das mit Leuchtfeldern, Bildschirmen,

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