PR TB 231 Die Dimensions Touristen
-waren die Gauchoroboter damit beschäftigt,
die Riesenfrösche zu dressieren. Sie wollten sie über
Hindernisse und durch Ringe springen lassen, versuchten, ihnen
Purzelbäume beizubringen und dergleichen mehr. Der Erfolg hielt
sich zum Glück in bescheidenem Rahmen, so daß ich hoffen
durfte, daß wenigstens die Frösche aus dem Programm
gestrichen wurden.
So beobachtete ich, wie ein Gauchoroboter sich zwei Meter vor
einem Frosch hinstellte und einen großen Reifen in die Höhe
hielt. Auf der gegenüberliegenden
Seite stand ein anderer Gauchoroboter mit einem Freßnapf,
randvoll mit Froschfutter. Der Frosch sprang tatsächlich in
einem Riesensatz durch den Ring, landete jedoch auf dem Roboter, riß
ihn zu Boden und bequemte sich erst wieder, von ihm abzulassen,
nachdem er den Napf geleert hatte.
Selbst Billy the Kid, der sich neuerdings Neckarmann nennen ließ,
sah ein, daß aus diesem Dressurakt nichts wurde, und hielt
seine Gauchoroboter dazu an, mit den Riesenhüpfern ein
Froschkonzert einzustudieren. Das lief dann besser.
Unser, Sungos und meiner, nächster Coup bestand darin, einen
Hippo namens Lirrel der Schafschurmaschine auszuliefern. Der Dummkopf
ging uns auch ahnungslos in die Falle und mußte eine recht
schmerzvolle Prozedur über sich ergehen lassen. Aber anstatt
danach von Grauen geschüttelt davonzulaufen, rannte er
schnurstracks zu Lorrem Rallor. Mit dem Erfolg, daß sich mein
Prämienkonto neuerlich erhöhte und die Schafschurmaschine
folgendermaßen etikettiert wurde:
Hippogesundmassageundwalkhermann.
Wir setzten in der Folge alle erreichbaren Waffen ein, holten
sämtliche Geräte aus dem Schuppen, in dem jene Erfindungen
verschimmelten, die selbst Walty zu kurios und nutzlos erschienen.
Wir waren sogar skrupellos genug, auch die Tierquälerfallen in
die Schlacht zu werfen, doch ohne ein einziges Mal die gewünschte
Wirkung zu erzielen.
Wir erreichten damit lediglich, daß Waltyland um etliche
Attraktionen bereichert wurde, die die TDT-Touristen belustigen und
erfreuen sollten. Mir kam allmählich der Verdacht, daß es
sich bei den Hippos um ein Volk von Masochisten handelte, aber dann
sagte ich mir, daß dies wohl auf alle Touristen aus allen
Zeiten und Räumen zutraf. Die Kunden von TDT bildeten da keine
Ausnahme.
“Sungo, ich weiß mir keinen Rat mehr", sagte ich
schließlich niedergeschlagen. “Ich fürchte, wir
haben unser ganzes Pulver verschossen. Oder hast du noch eine Idee,
wie wir den Hippos von der TDT die Tour vermasseln könnten?"
“Ziehen wir uns zur Beratung zurück", schlug er
vor.
Gesagt, getan. Wir suchten die Wohnstube auf, um unsere
Gehirnzellen bei einer Nektar-Orgie zu beleben. Kaum saßen wir
am Holztisch und prosteten uns zu, da ertönte vom Eingang
schallender Applaus.
“Da capo! Da capo!" schallte es. Und: “Brova-brova!"
Dort standen sechs - nein, drei - Hippos und waren vor
Begeisterung über unsere vermeintliche Liveshow ganz aus dem
Häuschen. Sungo wollte sich in seinem gerechten Zorn auf sie
stürzen, doch da ich ihn vor dem Gebürstetwerden bewahren
wollte, hielt ich ihn zurück.
“He, ihr Langweiler!" rief ich den Gaffern zu. “Anstatt
so dämlich herumzustehen, kommt lieber her und hebt einen mit
uns."
“Dürfen wir wirklich?" fragten sie überrascht.
Sungo wollte aufbegehren, aber ich drückte ihn auf den Sitz
zurück und blinzelte
ihm verschwörerisch zu.
“Aber gewiß doch!" rief ich. “Ihr habt
genug gerackert. Ihr seid unsere Gäste. Ihr könnt Nektar
trinken, bis er euch bei den Pferdeohren rausrinnt!"
Die letzten Worte betonte ich besonders für Sungo - und er
verstand. Während sich die Hippos zu uns an den Tisch setzten,
über so viel Gastfreundschaft fast zu Tränen gerührt,
ging Sungo in den Keller, um einige Krüge mit Nektar zu holen.
“Nektar", sagte einer der Hippos und ließ das
Wort förmlich auf der Zunge zergehen, “das hört sich
überaus vielversprechend an."
Sungo kam mit fünf vollen Krügen zurück, und wir
prosteten einander zu. “Herrlich!"
“Schmeckt ausgezeichnet!"
“Ein wahrer Göttertrunk!"
“Ihr müßt die Krüge auf einen Zug leeren,
nur so könnt ihr den Nektar wirklich genießen",
forderte ich die Hippos auf - und sie waren naiv genug, meinen Rat zu
befolgen. Sungo, der mit gutem Beispiel vorangehen wollte, wurde von
mir allerdings gebremst.
“Warum gönnst du mir auf einmal den Nektar nicht?"
fragte er empört. “Sind dir die Hippos als Saufkumpane
lieber?"
“Sie nicht so schwer von
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