PR TB 232 Der Strahlende Schwarm
anders
verhielt? Überraschenderweise akzeptierten die Fairytaler und
Fellmer seinen Wunsch sofort. Nach einem letzten verzweifelten Blick
auf Ras Tschubai verließen sie die Halle so zielstrebig, als
würden siejeden Winkel des Asteroiden kennen.
Der Computer leitete sie. Saya und Darte schienen es ungeheuer
eilig zu haben, die Gehirne zu sehen. Fellmer folgte ihnen fluchend.
Sekunden, nachdem das Beben einsetzte und aus weiter Ferne die
erste Explosion zu hören war, stand der Energieschirm wieder.
Torsten wandte sich den Kontrollen zu.
Was ist wirklich geschehen, bevor du den Kurs des Schwarmes
ändertest? dachte er intensiv.
Er erhielt keine Antwort.
“Es gibt eine Sperre", murmelte er. “Eine Sperre,
die verhindert, daß jemand die Wahrheit erfährt -
vielleicht über eine Manipulation."
Er gewann etwas vom alten Torsten D. Bull zurück, zumindest,
was seine wild ins Kraut schießenden Spekulationen anbetraf.
Dabei kam er bei weitem nicht an die Wahrheit heran.
10.
Nach Ablauf der vier Stunden hatten sich die Dinge im Weltraum und
auf Fairytale auf dramatische Weise zugespitzt.
Janina Starkey befand sich nicht mehr zusammen mit Poss Feinlack
in der Space-Jet, sondern in der DETROIT. Der Schwere Kreuzer hatte
von Janina den Befehl zum Start bekommen, als ihr berichtet wurde,
daß sich bewaffnete Fairytaler blind vor Panik auf dem
Raumhafen zusammengerottet hatten und auf alles schossen, was sich
unter dem Schiff bewegte. Selbst das Handelskontor war Ziel ihrer
sinnlosen Angriffe. Der stellvertretende Kommandant Stud Narraha
hatte zwanzig Mann dort zurückgelassen, um die Niederlassung und
deren Personal zu schützen.
Die Administration war machtlos gegen die zunehmenden
Ausschreitungen. Die Wissenschaftler des astrophysikalischen
Instituts mußten sich regelrecht verbarrikadieren, denn auch
ihnen wurde Komplizenschaft mit den Terranern vorgeworfen.
Janina Starkey stand mit zusammengebissenen Zähnen vor dem
Panoramaschirm, der die beiden anderen Kreuzer zeigte, Olafsons
Space-Jet und dahinter als sterneverfinsterndes Monstrum der Schwarm.
“Man sollte es nicht für möglich halten!"
sagte sie grimmig. Poss Feinlack stand bei ihr, wie er sich überhaupt
seit dem Einschleusen des Beiboots an sie klammerte wie eine Klette.
Janina schlug mit der rechten Faust in die linke Handfläche.
“Poss, hol mir was zu trinken, aber etwas Scharfes! Das ist
gegen alle Vorschriften, aber manchmal braucht man das! Diese
Verrückten! Weißt du, weshalb sie auf unsere Leute und die
vom Kontor losgehen?
Warum sie selbst ihrer gewählten Regierung an den Kragen
wollen?"
“Wegen der Asteroiden?"
Poss hatte nicht sehr viel von dem mitbekommen, was Narraha der
Kommandantin berichtete, weil er mit seinen Gedanken ständig
ganz woanders war.
Janina nickte grimmig.
“Wegen der Asteroiden. Wegen dieses verdammten Schwarmes! Er
wird sie umbringen, wenn wir ihn nicht vorher desintegrieren.
Vielleicht brauchen wir das noch nicht einmal zu tun. Wenn dort
soviel Energie produziert wird, wie Ras
und Fellmer behaupten, genügen ein paar Energieschüsse
in die dicksten Brocken hinein. Aber was halten die Fairytaler davon?
Diese Herrschaften verehren die Königsasteroiden. Oder sie
glauben, daß ihre Pflanzenfreunde völlig eingehen, wenn
die Asteroiden nicht mehr an ihrer Welt vorbeiziehen. Vorbeiziehen!
Poss, die Verrückten verlangen von uns, daß wir ihnen
helfen, aber genau das dürfen wir nicht. Das verstehe wirklich,
wer will!"
“Sie wollen nicht, daß der Schwarm vernichtet wird",
sagte Feinlack vorsichtig. “Genau doch wie wir, oder?"
Für seine Begriffe hatte sich Janinas Haltung bedenklich
verändert. Noch hatte sie sich nicht mit den Kommandanten der
beiden anderen Kreuzer besprochen, doch Poss hoffte kaum noch darauf,
daß sie den Beschuß verhindern würde.
Sie warf ihm einen Blick zu, der es ihm geraten erscheinen ließ,
ihr schnellstens das Gewünschte zu holen.
Als er den Getränkeautomaten in einem der kleinen Wachräume
erreichte, wo einige dienstfreie Raumfahrer ihm düstere Blicke
zuwarfen, zitterte er vor Wut und Enttäuschung.
Wären wir nur zwei einfache, aber zufriedene Detektive
geblieben! Nichts gegen Mutanten, aber Mutanten wie wir haben kein
langes Leben!
War Torsten denn noch am Leben?
Erst als er den Behälter geleert hatte, wurde Feinlack
überhaupt bewußt, daß er sich den für Janina
bestimmten Hochprozentigen in die eigene Kehle geschüttet hatte.
Er erschrak und ließ den
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