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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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brauchen,
wenn die Perser kommen.«
    »Die Griechen schimpfen mich einen Ungehorsamen.«
    »Sage allen, daß es keine schöpferische Tätigkeit
gibt ohne Ungehorsam.«
    »Ich sage ihnen stets die Wahrheit.«
    Beide Götter lachten. Die Höhle schien zu bersten.
Wieder wallten neue Rauchschwaden auf, und Lichtstrahlen, stärker
als Sonnenlicht, durchbohrten sie und zuckten hin und her. Dann
sagten beide Stimmen:
    »Benutze verschiedene Wahrheiten, du listenreicher Nachkomme
des Odysseus. Die einfache Wahrheit, die reine und die lautere
Wahrheit. Für jede Rede eine andere.«
    »Was also soll ich tun?«
    »Deine Träume zur Wahrheit werden lassen. Mit den
Göttern reden und den Rat der Fremden annehmen. Denn nicht nur
Zeus thront über allem und
    sieht alles. Und dennoch werden Tausende Kinder, Frauen und Männer
sterben, ehe man von dir und deinen Taten ruhmvoll berichten wird.
Schlafe jetzt wieder, Themistokles, und wenn du aufwachst, wirst du
erfahren, daß es zwei Arten von Orakeln gibt.«
    Unhörbar war ein schwarzer Sklave hinter ihn getreten und
löste eine fauchende Waffe aus. Themistokles sank wieder zurück
auf die Decken. Wieder trug man ihn weg; diesmal achtete niemand auf
die tief eingedrückten Fußspuren. Sie legten Themistokles
im Heck seines Schiffes ab und befestigten die Kette mit dem
Göttinnenkopf um seinen Hals. In den Schoß legten sie die
Karte, die aus beschrifteten, mit Entfernungsangaben versehenen
Höhenphotos in Farbe bestand. Ein Dolch steckte neben ihm im
Deck, auf dessen zwiefacher Schneide die Worte EIN GESCHENK DEINER
GÖTTER eingraviert waren. Die Schneiden wurden nie stumpf, der
Griff trug als Verzierung die Gemme des Ares, des Kriegsgotts.
    Die Patronen, aus denen der Rauch quoll, wurden abgeschaltet.
Ptah-Sokar schnallte sich die Stelzen ab und wischte die weiße
Farbe von seiner Haut. Die Teile der Prunkrüstung wurden ebenso
wie die Lampen und die Stimmverstärker von den Sklaven
weggebracht. Ptah wandte sich an die junge Frau und sagte in
trockenem Ton:
    »Jeder Dareikos, den ich für dich ausgegeben habe,
schönste und klügste Indraya, hat sich gelohnt. Trotzdem
solltest du ein Bad im nahen Quelltümpel nehmen und dich
anziehen. Die Nächte sind höllisch kalt im griechischen
Herbst.«
    »Herr und Gebieter«, erwiderte sie, und er wußte
noch immer nicht, wie ernst sie es meinte, »du bist der Klügste
von allen, und alles, was du tust, ist voller Rätsel.«
    »So soll es bleiben«, erwiderte er selbstsicher und
fügte voller Selbstzweifel hinzu, »bis zu dem Moment, an
dem ich mich irre.«
    Die Spuren ihres Aufenthalts waren schnell beseitigt. Dann
wanderten sie im Morgengrauen hinunter zu ihrem Schiff, das neben dem
Dreiruderer des Themistokles an den Strand gesetzt worden war,
nachdem sämtliche Ruderer und der Kapitän samt dem Athener
eingeschläfert worden waren.
    Dreißig Mann Besatzung warteten bereits auf Ptah. Geschöpfe
von ES, entweder manipulierte Planetenbewohner oder eine Gruppe
seiner seltsamen Kunstgeschöpfe, ein phönizischer Kapitän,
Sohn griechischer Eltern, und Indraya, unverkennbar ein Geschöpf
dieser Welt, das war die Mannschaft der GÖTTERSTURM, dem Schiff,
das ES dem Ägypter zur Verfügung gestellt hatte.
    Ptah stemmte Indraya ins Heck hinauf und tätschelte
gedankenvoll ihre Schulter. Ismar, der Kapitän, bemerkte
zynisch:
    »Der Betrug - geglückt, Ptah?«
    »Ich denke schon. Nun werden wir uns die zweite Symbolfigur
der Griechen etwas genauer ansehen. Auf nach Sparta!«
    Es war ein gespenstischer Anblick, wie die GÖTTERSTURM
lautlos ablegte, ohne bewegte Riemen und mit festgezurrten Segeln an
den schwarzen
    Mastbäumen, wie sie nach West sich gegen den Wind legte und
in einer rollenden, gischtenden See auf die Westküste von Sparta
zusteuerte.

7.
    Xerxes war auch heute, wie meist, allein. Er saß in der
Sonne, vor ihm lagen unzählige Berichte auf Pergament und
Schreibleder. Er las sie und schickte schließlich nach einem
Schreiber.
    »Du bist zu loben, Atlan«, bemerkte er schließlich.
»Die Wunden heilen. Ich spüre keinen Schmerz. Bald werde
ich reiten und laufen können.«
    »Deine kräftige Natur und meine Salben haben auf das
beste zusammengewirkt«, sagte ich und untersuchte sein Bein.
Neue, rosige Haut bildete sich, die Spuren der Geschwüre
begannen sich zu verschließen; einige Narben würden
bleiben. Vorsichtig entfernte ich einige Pflaster und wartete darauf,
daß der Herrscher herrscherliche Worte sprechen würde. Als
die letzte

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