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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich halbkugelige Geschwüre hin. Sie waren
unvermutet hart, und aus ihnen sickerte ein bräunliches Sekret.
Rätselhafterweise befanden sich die eitergefüllten Beulen
nur entlang der Vorderseite. Ich besprühte das Bein mit
keimtötender Lösung, dann öffnete ich mit dem
Vibromesser eine Geschwulst nach der anderen.
    Ein Soldat an der Tür gab ein ersticktes Geräusch von
sich und brach bewußtlos zusammen. Kusiya, eine hochgewachsene,
vollbrüstige Negerin, murmelte unverständliche Worte vor
sich hin und tupfte mit einem Schwamm, den wir in Essigwasser
wuschen, den Eiter und die Blutflüssigkeit ab. Wir wechselten
die Linnen, und über jedes aufgeschnittene Geschwür kam
eine Handvoll heißer Schlamm.
    Plötzlich, rechts am Knie, sah ich etwas.
    Ein Dorn? Ein Parasit? Ein winziges Tier? mutmaßte der
Logiksektor.
    Ich nahm eine große Linse, rückte die Öllampen zur
Seite und hob den kleinen Krug aus meinem Gepäck. Ein
Knopfdruck, und eine faustgroße Blase bildete sich, die
kreideweiß zu strahlen begann. Ich betrachtete die Haut der
Umgebung, die gefährlich abgestorben wirkte, hob die Wundränder
und sah schließlich am Boden der Geschwulst ein winziges,
sternförmiges Ding, ein Zehntel so groß wie der Nagel
meines kleinen Fingers. Mit einer Pinzette hob ich es heraus, legte
es in eine Schale und sah, daß es sich mit dünnen Fäden
in der Haut verankert hatte.
    »Was ist das?« wunderte sich der Feldherr und streifte
den heißen
    Schlamm von seinen Fingern. Hitze und Medikamente sollten den
Eiter und die abgestorbenen Zellen aus den Wundöffnungen ziehen.
Wir entfernten überall die Schlammpackungen und suchten nach den
Überbleibseln der Erreger. An mehreren Stellen hatten wir sie
zusammen mit dem erkalteten Heilschlamm aus der Wunde gezogen.
    »Ich meine«, faßte ich meine spärlichen
Erkenntnisse zusammen, »daß Xerxes mit seinem Pferd durch
Dornbüsche oder ähnliche Pflanzen galoppierte. Dafür
spricht, daß sich diese Fremdkörper nur vorn in die Haut
gebohrt haben. Und eure Wundärzte. ich glaube nicht, daß
ich sie loben kann.«
    Ein gutes Zeichen war es, daß einige Wunden bereits zu
bluten anfingen. Nachdem wir jede Öffnung so gut wie möglich
gereinigt hatten, sprühte ich das Breitbandantibiotikum über
das Bein, packte das Glied von oben bis unten in heißen Schlamm
und richtete mich dann stöhnend auf. Mein Rücken schmerzte.
    »Du bist geschickt, Atlan«, sagte der Feldherr
anerkennend. »Wann wird Xerxes aufwachen?«
    »Gegen Mittag«, sagte ich und schob eine Kapsel des
schweren Betäubungsmittels in die getarnte Injektionspistole,
»und er wird keine Schmerzen haben. Badet seinen Körper,
solange er noch schläft.«
    »Was soll er essen?«
    Ich wies Quain und Kusiya an, ihm kräftige Brühen,
ungewürzt, viel Milch und geschlagenes Ei, Saft von ausgepreßten
frischen Früchten und nur wenig Wein zu geben, dann setzte ich
die Spritze an. Langsam und mit schmerzenden Muskeln wusch ich mich,
packte die Instrumente und die Salbentöpfe ein.
    »Bringe mich zurück, mit verbundenen Augen oder nicht.
In spätestens eineinhalb Tagen muß ich wieder nach den
Wunden sehen. Viel Schlaf für Xerxes.«
    Ich fühlte mich, obwohl die Behandlung nicht schwierig
gewesen war, erschöpft und ausgelaugt. Schweiß juckte in
meinem Bart. Ich wollte nichts anderes als ein warmes Bad und einen
langen Schlaf. Im Morgengrauen ließ ich mir von Athuras Dienern
helfen und warf mich auf mein Lager.
    Ich ahnte, daß Xerxes mich noch länger und
eindringlicher beschäftigen würde, als ich mir vorstellen
konnte.

6.

ERINNERUNGEN: DAS ORAKEL
    Die Höhle war groß genug, und ihre Innenwände
leuchteten in der aufgetragenen weißen Farbe. Auf dem Sand, der
den Boden bedeckte, stand das Ruhebett. Seltsame Muster waren in den
roten Sand mit den Zinken der Rechen gezogen worden. Alles war
bereit, jeder wartete auf seinen Einsatz. Der kleinen Gruppe war es
gelungen, den Mann aus Phrearrioi in einem
    unbeobachteten Moment zu entführen. Alle Vorbereitungen waren
früher getroffen worden, jeder Schritt, jedes Wort hatte eine
besondere Bedeutung für die Ereignisse der kommenden Jahre.
    Zwei schwarzhäutige Männer brachten den schweren Körper
herein, legten ihn auf das Lager und harkten hinter sich wieder
Rillen in den Sand. Ein starkes Licht flammte auf und tauchte den
unteren Teil der Höhle in Helligkeit und starke Schatten. Einen
Augenblick lang erschien, keine zehn Schritt vom Fußende des
Bettes entfernt, zwischen

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