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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Griechenland,
und Griechen bauen sogar die Schiffsbrücken für den
Übergang.«
    Xerxes musterte uns durchdringend, schwieg aber. Nachdenklichkeit
war nicht in seinem Gesicht zu erkennen, als wir gingen. Unter der
Vorhalle
    seines Hauses, das einfach und zweckmäßig eingerichtet
war und sozusagen an der Palastmauer lehnte, sagte Mordonios zu mir:
    »Ich muß nach Susa und Kissia, um Truppen zu
besichtigen und Gericht zu halten. Willst du mit mir reisen?«
    »Wenn du deinen Schutz auch auf meine Sklavin und Helferin
Charissa ausdehnst, dann wüßte ich keinen, mit dem ich
lieber reisen würde.«
    »Ich sende einen Boten!« schloß er und nickte
mir knapp zu. Er schien darüber verblüfft zu sein, einem
Fremden zu vertrauen. Aber zwei Dutzend lange Abende, an denen
Athura, er und ich tiefe Gespräche geführt hatten, lagen
hinter uns.
    So kam es, daß Charissa und ich die Königsstraße
bis hinauf nach Babairu oder Babylonien bereisten, im Schutz eines
schnellen Heeres, das den mächtigsten Feldherrn des mächtigsten
Fürsten begleitete. Niemand verriet Geheimnisse. Aber
unaufhörlich hörte ich Meldungen und die Anweisungen und
Antworten darauf. Tributpflichtige schickten ausgerüstete
Schiffe mit bewaffneten Mannschaften. Eine riesige Maschine mit
unendlich vielen Rädern bewegte sich, deren Zähne
knirschend ineinandergriffen. Dorther kamen Reiter. Andere schickten
Pferde und Männer, die Pferde zuritten. Xerxes schrieb: Die
Griechen brannten Sardes nieder und zogen gegen Asien. Weder die
Meder noch die Griechen können zurück.
    Die Kriegsmaschine entwickelte eigene Gesetzmäßigkeiten.
Überall schmiedete man Waffen und schickte sie an die
ausgemachten Treffpunkte. Wieder galoppierten Boten los und riefen
aus einer Satrapie Truppen ab. Xerxes ließ von den Türmen
ausrufen: Entweder gerät alles unter die Herrschaft der Griechen
oder der Perser. Es gibt kein Mittelding in dieser Feindschaft. Teile
des Heeres wurden zusammengezogen, Schiffe brachten Männer und
Werkzeuge und erstaunliche Mengen an Material an den Treffpunkt.
Xerxes konnte sich wieder in den Sattel schwingen und trieb selbst
die Räder der Maschine an. Mich verblüffte das anscheinend
reibungslose Zusammenwirken dieses Netzwerks, das sich über
Tausende von Parasangen erstreckte, was eine Wegstrecke von dreißig
Stadien pro Parasange ist, oder dreißigmal hunderteinundneunzig
große Schritte.
    Phönizier und Männer aus Byblos, Ägypter, Sklaven,
angeworbene Hilfskräfte und Heere von Zugtieren arbeiteten seit
Monden daran, die Brücken zu schlagen. Als die Durchfahrt
überbrückt war, denn Xerxes wollte, aus dem Süden
kommend, nach Osten ausweichend und vom Norden nach Süden
kämpfen, die Griechen ins Meer treiben, als also sich die schier
endlosen Seile strafften und die leeren Schiffe miteinander
verbanden, verfinsterte sich der Winterhimmel.
    Ein Gewitter raste vom Nordwesten heran; ein Wirbelsturm folgte.
Blitze zuckten herunter und schlugen ins Meer. Der Donner krachte
erbarmungslos zwischen Abydos und dem gegenüberliegenden Ufer.
Heulende und kreischende Windstöße peitschten die Wellen
und türmten sie höher auf. Der Sturm heulte in den Seilen,
den abstützenden Maststümpfen und den Verspannungen. Das
Meer wurde unruhiger, weißer Gischt wehte waagrecht
    über die Wellen: unregelmäßig hob und senkte sich
die Doppelkonstruktion. Nasse Taue rissen, Holz rieb sich knirschend
an Felsen, Verankerungen in den Rampen wurden aus der feuchten Erde
gezerrt. Das erste Schiff der Brücke bekam ein Leck, schlug
langsam voll und sank, während sich der Gewittersturm in
unverminderter Wut entlud. Hagel prasselte in eigroßen
Schlössen herunter und füllte die kleineren Boote mit
seiner zerstörerischen Last. Dann hatten sich beide
Schiffsbrücken in derart unkontrollierbare Schwingungen
versetzen lassen, daß die Zerstörung unausweichlich war.
    Als die letzten Blitze in der Ferne zuckten und der Donner nur
noch als Echo kam, als das Meer wieder seine grüne Farbe
erhielt, waren beide Brücken nur noch ein Chaos aus Trümmern,
von Hunderten Parasangen Seilwerk in allen Dicken zusammengeknotet
und als Bruchstücke längs zweier Strände verteilt.
    Uns erreichte die Nachricht am Kaminfeuer einer Karawanserei.
    Mordonios zerbrach das Siegel, rückte seinen Sessel und las
leise vor, was auf dem dünnen weißen Leder in der
Verwaltungssprache geschrieben stand.
    XERXES ERFUHR, DASS DIE ELEMENTE SICH WIDER IHN VERBÜNDET
HATTEN.
    ER ERZÜRNTE. ER

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