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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Binde frisch gewechselt war, trat ich zurück und
schloß meine Tasche.
    »Wie soll ich dich belohnen?« fragte er.
    Diese Unterhaltung würde vielleicht ihn, nicht mich
überraschen. Ich hatte mir meine Worte sorgfältig
zurechtgelegt. Ich blickte ihm offen ins Gesicht. Die Spuren seiner
Schmerzanfälle waren fast verschwunden. War Xerxes nun wirklich
der einsame junge Mann auf dem kostbarsten Thron dieses Planeten? Ich
glaubte, daß er deswegen soviel tat, damit man ihn am Ruhm der
großen Vorgänger Kyaxares, Kyros, Kambyses und Dareios
messen sollte
    - er wollte ebenso berühmt sein und kämpfte gegen
Gestalten an, die nur noch in der Legende existierten. Vielleicht
irrte ich mich. Vorsichtig erwiderte ich:
    »Ich bin dadurch belohnt, daß du wieder laufen,
kämpfen und reiten kannst, Großkönig.«
    »So schmeicheln mir andere. Du bist ein Fremder. Was ich
über dich hörte, klingt, als würdest du nicht
betrügen.«
    »Warum dieses Mißtrauen? Wen sollte ich, und warum,
betrügen? Ich will dein Land durchwandern, durch gute Arbeit
Geld verdienen und andere Länder sehen.« Ich lachte kurz.
»Es scheint, als würde ich mich immer in den Grenzen des
Mederreichs bewegen, Herrscher.«
    Er grinste kurz.
    »Du willst die Welt sehen? Dann bleibe mein Leibarzt. Bald
brechen wir gegen die Griechen auf. Du kommst weit herum,
Atlan-Anhetes.«
    »Inzwischen habe ich deine Straßen, die Königsstraßen,
das schnellste Postwesen und die luxuriösen Karawansereien und
Rasthäuser kennengelernt. Es gefällt mir, stets an anderen
Orten zu sein. In deinem Troß mitzureisen, würde mir nicht
behagen.«
    Er schien über meine Weigerung weniger verärgert als
erstaunt zu sein.
    »Ich kann dir befehlen, in meinen Dienst zu treten und zu
bleiben!«
    »Großkönig«, sagte ich abschwächend,
»ich will nach Sardes reisen. Stets bin ich in einem deiner
Rasthäuser, stets treffe ich Augen und Ohren deiner Boten, und
ein Befehl von dir erreicht mich in wenigen Tagen. Ich kann
Krankheiten heilen, aber gegen deinen plötzlichen Tod vermag
dich nichts und niemand zu schützen, und schon gar nicht ein
wandernder Arzt aus Ägypten.«
    »Halten wir es also so. Du kommst, wenn ich dich brauche.«
    »Ich komme und helfe dir oder deinen Vertrauten mit all
meiner Kunst.«
    Xerxes griff in eine Schale und gab mir einen auffallend großen
Ring. In die goldene Scheibe waren Schriftzeichen eingeschnitten. Ich
entzifferte: Vertrauter des Großkönigs. Erfülle
seinen Wunsch. Ich verbeugte mich tief.
    »Keine Tür deines Reiches steht jetzt verschlossen«,
sagte ich leise. »Ich danke dir.«
    Er nickte zerstreut, deutete plötzlich auf einen Sessel,
scheuchte den Schreiber hinaus und ließ Wein bringen. Ein
zweiter Befehl bewirkte, daß Mordonios sich zu uns setzte.
    »Du hast gehört, daß wir gegen die Griechen
ziehen«, stellte Xerxes fest. Ich nickte schweigend. »Warum
unterwerfen sie sich nicht? Nichts kann uns aufhalten. Auf jeden
Griechen kommen vier Perser. Warum? Weißt du es?«
    »Ich habe viel Gutes in deinem Land gesehen, Xerxes«,
sagte ich. »Ich vermag mir vorzustellen, daß die ganze
bekannte Welt nach dem Muster der Perser leben kann. Aber ein
einzelner Mann beherrscht diese unheimliche Größe nicht
mehr; Statthalter und Vasallen vermögen ihn zu betrügen.
Die Griechen, so kann es sein, wollen lieber hundert Herrscher als
einen.«
    »Würdest du in meinem Reich leben wollen? Als Perser?«
    »Vielleicht urteile ich später anders - bis heute würde
ich mich wohl fühlen«, bekannte ich wahrheitsgetreu.
    -41s Rudersklave würdest du wohl anders antworten, flüsterte
giftig der Logiksektor.
    »Je mehr Macht der einzelne Herrscher verliert,
schekelweise, desto mehr erheben die Verschnittenen und
Stadtherrscher ihre Köpfe. Und die Priester, die das Volk auf
andere Weise beherrschen!« hörte ich Mordonios sagen. Ich
blickte von einem Mann zum anderen. Im künstlichen Garten
zirpten Zikaden.
    »Ich kenne deine Warnungen, Feldherr!« schnarrte
Xerxes. »Es paßt mir nicht, daß du mir rätst,
zu schrumpfen statt zu wachsen.«
    Mürrisch, aber ebenso höflich wie immer, sagte der
Feldherr:
    »Dort liegen die Berichte, Xerxes. Ein Viertel deines Heeres
ist ständig in Kämpfe verwickelt. Dort erhebt sich eine
Satrapie, dort wird eine Stadt abtrünnig, dort versucht ein
anderer in deinem Namen zu regieren. Mehr und mehr Köpfe und
Gepfählte stecken auf Lanzen über den Stadttoren. und du
weißt es. Dennoch rüste ich mit dir gegen

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