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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geltung gebracht. Ich hielt vor dem
hellen Zelt mit offenen Wänden, in dem ich durch das Glas eben
noch Mordonios gesehen hatte. Meine Stiefel erzeugten im nassen
Erdreich schmatzende Geräusche.
    Ich suchte zwischen den Köpfen und Schultern der Männer,
die letzte Einzelheiten besprachen, nach dem weißen
Schläfenhaar des Feldherrn. Schließlich entdeckte er mich,
an eine Zeltstange gelehnt.
    »Atlan! Ich habe oft... ich dachte nicht, daß du dein
Wort hältst. Hier, Männer, ist der Gelehrte, der mit
Harpalos zusammen die Brücke errechnet hat! Habe ich euch zuviel
erzählt?«
    Ich grinste ihn knapp an und machte eine bedeutungsvolle Geste. Er
drängte sich durch seine Untertanen oder Offiziere, schrie nach
einem Sklaven, der sofort Wein brachte, jenen kühlen persischen
Wein, der nach der herben Süße von Granatäpfeln
schmeckt.
    »Du bist gekommen!« sprach er staunend und schlug mir
auf die Schulter. Als er mein ernstes Gesicht sah, sprach er leiser,
hob trotzdem aber den Pokal. »Du willst mir etwas sagen, das
mich nicht freut. So gut kann ich deine Miene deuten.«
    »Ich habe zugesehen, wie das Heer über die Brücken
ging«, sagte ich. »Der Drache ist auf dem Weg, den Hirsch
zu töten.«
    »Das wußtest du. Bist du auf der Seite der Griechen?
Werden wir gegeneinander kämpfen, Atlan?«
    »Nein. Nicht du und ich. Andere treten an unsere Stelle. Ich
werde deinem Land, dessen Gast ich war, keine Feindschaft
entgegenbringen. Aber ich habe mich entschlossen, mit Charissa nach
Griechenland zu gehen und von dort aus in andere Länder.«
    »Wann hast du dich entschlossen?« fragte er, all das,
was ich ausgesprochen hatte, als unabänderlich nehmend. Ich
deutete auf die Schiffsbrücke und den Heerwurm, der sich
unübersehbar durch zwei Länder wälzte und seine
gewalttätigen Spuren hinterlassen hatte. Wir entfernten uns
Schritt um Schritt vom Zelt und gingen auf die Pferde zu. Unsere
Stimmen wurden leiser. Seine Offiziere starrten verwundert hinter uns
her.
    »Vor vier Tagen«, sagte ich. »Da senkte sich
eine Waagschale, mein Freund.«
    »Was war der Grund?«
    »Das Symbol. Die Peitsche. Ihr Perser haltet zu viele
Menschen, Städte und Länder, die ihr kraft der Macht
erobert und unterjocht habt, mit nackter Gewalt zusammen. Die Krieger
müßt ihr mit Peitschenhieben über das Wasser
treiben.«
    Nach einer Weile trank er den Becher leer und stieß einen
Fluch aus.
    »Du hast recht.«
    »Vielleicht auch nicht. Aber an dieser Gewalt, die
ununterbrochen aufgebracht werden muß, wird Xerxes ebenso
scheitern wie jeder andere Alleinherrscher auf dieser Welt. Es gibt
nur eines: freiwillige
    Zusammenschlüsse, die eine größere Einheit
erbringen. Führt euren Krieg, Perser, und wenn du verwundet
bist, werde ich kommen und deine Wunden heilen.«
    Ich blieb stehen und winkte dem Knecht, dem ich die Zügel des
Pferdes zugeworfen hatte.
    »Von jetzt ab - Feinde?« fragte der Feldherr fast
ängstlich.
    »Nein. Freund, vielleicht in verschiedenen Lagern. Lebe
wohl, und dir selbst wünsche ich jedes Glück, das du
brauchst, Perser.«
    »Der Krieg dauert lange. Wir treffen uns wieder,
Griechenfreund!« sagte er und drückte mit seinen
muskulösen Fingern meine Schulter, bis sie schmerzte. Ich gab
ihm den leeren Pokal und schwang mich in den leichten Sattel. Dann
sagte ich:
    »Ägypter! Nicht Griechenfreund. Euer Wein ist besser,
Meder!«
    Ich galoppierte davon, ohne mich ein einzigesmal umzudrehen. Der
Posten erhielt sein Pferd zurück, und ich schickte ihn zum Zelt
des Feldherrn. Dann erhob sich der Gleiter, und als wir weit und hoch
genug entfernt waren, schlugen wir den direkten Kurs zu unserem
Treffpunkt ein. Ptah-Sokar mit seiner Geliebten wartete, hatte er
gemeldet, und für uns würde er ein grandioses Gastmahl
vorbereiten.
    Weit vor dem Kriegshafen Athens ließ ich den Gleiter
heruntersinken, setzte ihn ins Wasser und richtete den Mast auf.
Langsam trieben wir an den Werften vorbei, an großen Mengen
fertiger und halbfertiger Schiffe, an denen die Zimmerleute
arbeiteten. Schon jetzt sah ich die Spuren der Tätigkeit Ptahs.
Teile der Dreiruderer waren gepanzert, besondere Einrichtungen für
den Kampf auf See waren angebracht worden, und an wichtigen Stellen
erkannten wir die Verstärkungen aus Holz und Eisen. Wir fragten
die Besatzung eines auslaufenden Schiffes, das weder Namen noch Mast
hatte und einen Probelauf unternahm, nach dem Haus des Ptah-Sokar.
Man wies uns den Weg.
    »Das können unmöglich alle Schiffe

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