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PR TB 240 Die Grösste Schau Des Universums

PR TB 240 Die Grösste Schau Des Universums

Titel: PR TB 240 Die Grösste Schau Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirklich alles auf altertümlich getrimmt.
Selbst die Decke wurde durch eine lose fallende Plane als Zeltdach
ausgegeben. Vor dem Manegengang hing ein schwerer dunkelroter
Plüschvorhang. Einmal teilte er sich für einen kurzen
Augenblick, und ein mit einem schwarzen Zylinder behüteter,
rundlicher Kopf wurde herausgestreckt. Dabei konnte es sich nur um
Dr. Ararat gehandelt haben.
    Über dem Manegeneingang befand sich die Orchestertribüne.
Dort saßen etwa zwanzig Musiker in ähnlich unbequemen und
antiken Phantasieuniformen, wie sie auch die Türsteher trugen.
Sie stimmten ihre altertümlichen Instrumente und entlockten
ihnen ein fürchterliches Gejaule, das zum Glück von
erträglicher Lautstärke war.
    Zirkus ist nichts für mich! sagte sich Logo und wollte sich
schon erheben, um einen kleinen Rundgang zu machen. Doch da rief Hya:
    »Ein Clown! Sieh, Clyde, da ist ein Clown.«
    Logo zuckte wie elektrisiert zusammen und setzte sich wieder. Hya
deutete ganz aufgeregt auf einen überaus seltsam gekleideten und
lächerlich geschminkten Burschen, der über die Sitzreihen
turnte und Süßigkeiten an Kinder und Erwachsene verteilte.
Hya flippte bei seinem Anblick förmlich aus.
    Der Clown mußte ihren Ausruf gehört haben, denn er
wandte sich in ihre Richtung. Er trug einen übergroßen
Einteiler aus weißem Stoff mit bunten, faustgroßen
Punkten darauf, der vermutlich ausgestopft war. Die Pluderhosen
reichten bis unters Knie, die dünnen Waden steckten in weißen
Strümpfen, die Füße in schwarzen Lackschuhen. Sein
Gesicht war weiß gepudert, so daß die rot geschminkte und
schwarz umrandete Mundpartie mit den tief nach unten gezogenen
Mundwinkeln besonders zur Geltung kam. Auch die Augen waren schwarz
umrandet, die Wimpern und Tränensäcke durch
sonnenstrahlenartig auseinanderlaufende Striche besonders
hervorgehoben. In einen Augenwinkel war ein Tränentropfen
gemalt. Die
    Schminke war scheinbar einfach und mit leichter Hand aufgetragen,
aber dennoch so gekonnt, daß man die Traurigkeit und
Verlorenheit dieser Figur auf einen Blick erfassen konnte.
    »Das muß Jerry, der Partner von Flic und Flac, sein«,
sagte Hya atemlos. »Es ist Jerry.«
    Logo konnte nicht den Blick von dem Clown lassen, der sich scheu,
ja, geradezu furchtsam und vorsichtig ihrer Sitzreihe näherte.
Als er nur noch drei Armlängen entfernt war, hielt er an, duckte
sich wie aus Angst vor unsichtbaren Schlägen. Nur sein Kopf
näherte sich mit halb abgewandtem Gesicht. Seine Augen aber
bannten Hya.
    »Cynthia?« fragte er dann unsicher. »Bist du es
wirklich, Cynthia?«
    »Hyazintha«, hauchte Hya.
    »Hyazintha?« wiederholte der Clown.
    Auf einmal schluchzte er auf, seine Augen wurden feucht. Er griff
in seinen weiten Halsausschnitt, holte eine rote Rose hervor und warf
sie Hya mit graziler Handbewegung zu. Mit einem neuerlichen
Schluchzen, das tief aus seiner Brust zu kommen schien, wandte er
sich abrupt ab, sprang und lief geradezu fluchtartig über die
Sitzreihen davon und verschwand durch einen der Ausgänge.
    Hya hatte die Rose aufgefangen und hielt sie fest. Es war eine
echte Rose, mit süßem Duft, sattem Blattgrün und
Dornen am Stengel. Ein Dorn war Hya in den Finger gedrungen, jetzt
hing ein kleiner Blutstropfen daran. Aber sie schien keinen Schmerz
zu verspüren. Traumverloren betrachtete sie die Rose.
    Das Orchester spielte einen Tusch. Als sei das das Zeichen für
ihn, erhob sich Logo von seinem Platz und wandte sich dem Ausgang zu,
durch den der Clown verschwunden war.
    Die Platzanweiserin wollte ihn durch Handzeichen auf seinen Platz
verweisen, aber er winkte ungeduldig ab.
    Logo suchte den Waschraum auf und stellte zu seiner Überraschung
fest, daß die sanitären Anlagen zeitgemäß waren
und selbst den strengsten Hygienebestimmungen genügten. Mit ihm
waren noch zwei Männer anwesend, die sich über das zu
erwartende Spektakel unterhielten. Offenbar hatten sie gerade erst
Bekanntschaft geschlossen.
    »Ich habe mir mehr erwartet«, sagte der eine und ließ
sich einen Desinfekt-Film auf die Hände sprühen. »Etwas
von der prickelnden Atmosphäre der Prä-Astronautik-Ära,
von der Laszivität des zwanzigsten Jahrhunderts, wenn du weißt,
was ich meine. Oder wenigstens eine abenteuerliche Safari mit wilden
Tieren und so.«
    »Aber die Kostüme sind in Ordnung«, sagte der
andere.
    Sie gingen, Logo blieb allein zurück. Er ließ sich mit
der Toilette Zeit, in der Hoffnung, daß die Vorstellung begann
und die Schiffskorridore wie

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