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PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande

PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande

Titel: PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein. Er verließ das
Gefängnis durch eine Art Strukturlücke, die sich in der
Wandung bildete, nachdem er sie mit einem goldfarben funkelnden Stab
berührt hatte.
    „Was jetzt?" fragte Merrit Blandau. „Wir warten
ab!" erwiderte Kitsaiman. „Bis man uns abholt und zur
Schlachtbank führt?" fragte Jillan Taoming.
    „Man wird uns abholen, aber nicht umbringen", sagte der
Herr der Tiger mit animalisch funkelnden Augen. „Weder die
Shushsh noch ihr habt anscheinend bedacht, daß Kamon-Lun
ebenfalls der Wirkung unterliegt, die von der Erleuchtung ausgeht.
Ich hoffe nur, sie wird stark genug sein, um ihn seine ethischen
Grundsätze vergessen zu lassen."
    „Du meinst, er wird ebenfalls aggressiv werden?"
erkundigte sich Bella Surawo.
    „Was denn sonst!" gab Kitsaiman zurück.
    Raul Leidenfrost wischte sich mit der Hand über die Augen.
    „Aber wir sind auch nicht aggressiv geworden - bisher
jedenfalls nicht. Warum sollte das bei einem Dargheten anders sein?"
    „Waren wir etwa nicht aggressiv?" fragte der Herr der
Tiger. „Wir haben doch gegen Avatarus gekämpft, haben
versucht, in den Zentralcomputer der Erleuchtung einzudringen und
hätten am liebsten die Sektion der Erleuchtung zerstört,
die für die Erzeugung der negativen, synthetischen, Komponente
verantwortlich ist. Natürlich war unsere Aggressivität
nicht auf Krieg, sondern auf Frieden ausgerichtet, aber das liegt
daran, daß der menschliche Aggressionstrieb über viele
Generationen hinweg in das aktive Streben nach der Erhaltung des
Friedens kanalisiert wurde. Da diese Kanalisierung inzwischen auch
genetisch verankert ist, bewegt sich auch ein künstlich
gesteigerter Aggressionstrieb in dieser Bahn. Natürlich könnte
er sich nicht unbegrenzt darin halten, wenn die Beeinflussung länger
anhält, aber soweit wird es hoffentlich nicht kommen."
    „Wie wird sich deiner Meinung nach die erhoffte
Aggressivität des Dargheten auswirken?" fragte Jillan.
„Glaubst du, daß er die Shushsh umbringen wird?"
    Kitsaiman schüttelte den Kopf.
    „Dazu dürfte Kamon-Lun niemals fähig sein, Jillan.
Es genügt auch völlig, wenn er den psychischen Defekt der
Shushsh behebt."
    „Genau das genügt nicht", sagte Bella. „Solange
die Negativkomponente des defekten moralischen Kodes synthetisiert
wird, wird die Shushsh immer wieder rückfällig werden."
    Kitsaiman stutzte, dann verdunkelte sich sein Blick.
    „Daran hatte ich nicht gedacht, Bella. Du hast recht. Es
gibt keine dauerhafte Heilung, wenn der Strom der Krankheitserreger
nicht abreißt. Wenn die Shushsh das nicht bedenkt, sobald sie
gesund ist und bevor sich der Defekt ihrer Psyche erneuern kann, ist
alles vergebens. Ich muß ihr das klar machen, denn sie wird
nach einer Gesundung zweifellos zu verwirrt sein, um von selbst
darauf zu kommen."
    „Du vergißt, daß niemand von uns dieses
Gefängnis verlassen kann - es sei denn, in Richtung Hyperraum",
gab Virgil Handle zu bedenken.
    Kitsaiman hob demonstrativ seine Hand aus Sternerz und ballte sie
zur Faust.
    „Das wird mir den richtigen Weg bahnen! Seid frohen Mutes!
Ich werde es schaffen, denn ich bin der Herr der Tiger!"
    Plötzlich wurde Siska Taoming von einer dunklen Ahnung
kommenden Unheils befallen, und er bekam wahnsinnige Angst um den
Herrn der Tiger.
    „Du mußt mich mitnehmen!" rief er impulsiv.
    Kitsaiman sah ihn mit leuchtenden Augen an.
    „Dein Wunsch bestätigt mir, daß du würdig
bist, einmal meine Nachfolge anzutreten, Siska, mein Tiger",
sagte er fast zärtlich. „Aber ich werde dich nicht
mitnehmen und dadurch dein Leben gefährden."
    Siska schüttelte trotzig den Kopf.
    „Wenn ich einmal deine Nachfolge antreten soll, muß
ich auch bereit sein, die gleichen Risiken einzugehen wie du, sonst
wäre ich deiner nicht würdig."
    „Siska!" schrie Luana Helut angstvoll auf. Siska wandte
sich ihr zu und strich ihr übers Haar. „Du mußt
tapfer sein, Luana. Ich muß es tun. Das weiß ich."
    „Ich darf dich nicht mitnehmen, Siska", erklärte
Kitsaiman. Doch es klang nicht mehr so fest wie zuvor.
    „Wenn du Hilfe brauchst und niemand da ist, der dir helfen
kann, ist alles verloren", erwiderte der Junge.
    „Das sehe ich ein", sagte Jillan Taoming. „Aber
für dich wäre es zu gefährlich. Ich werde dich
begleiten, Kitsaiman."
    „Das weiß ich zu würdigen, Jillan", erklärte
Kitsaiman. „Aber du bist kein Tiger. Nur jemand, der durch und
durch Tiger ist, kann mir dort, wohin ich gehe, beistehen."
    „Also komme ich mit!" sagte Siska

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