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PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande

PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande

Titel: PR TB 243 Der Weg Der Tigerbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu und schloß die Augen.
    Da schloß er ebenfalls die Augen - und im nächsten
Moment fühlte er, wessen Stimme er hörte und was sie
sagten.
    Es waren die Stimmen Kamon-Luns, der Shushsh und Kurmanus, wobei
der Darghete und die Meduse den größten Teil des Gesprächs
bestritten, der Avataru aber nur hin und wieder eine knappe Äußerung
von sich gab.
    Siska fühlte jedoch keine Worte. Er fühlte nur die
fremden Gefühlsregungen, die das Gespräch begleiteten.
Zwischen der Shushsh und Kamon-Lun fand ein Dialog statt, der immer
heftiger und aggressiver wurde. Der Avataru war nicht direkt daran
beteiligt Er äußerte sich nur, wenn die Shushsh ihn dazu
aufforderte.
    Staunend erfuhr Siska Taoming, daß die Medusen eines der
unendlich vielen Völker waren, die ein Teilstück des
moralischen Kodes des Universums bewachten oder ehemals bewacht
hatten. Ihre Vollmachten waren sehr groß, denn da sie selbst
aus Hyperenergie bestanden und im Hyperraum existierten, eigneten sie
sich geradezu ideal für die Bewachung einer Doppelhelix, die
innerhalb des Hyperraums das gesamte Universum durchzog.
    Das mußte sie allerdings auch besonders empfänglich für
die Auswirkungen des Defekts oder der Defekte machen, die den
moralischen Kode befallen hatten. Die Shushsh sah das allerdings ganz
anders. Sie mußte von der Auswirkung des Defekts oder der
Defekte so überrascht worden sein, daß sie nicht mehr
fähig gewesen war, diese Auswirkung als negative Auswirkung zu
erkennen. In der Überzeugung, einen positiven Sprung in der
Evolution getan zu haben, hatte sie alles darangesetzt, um auch die
anderen Medusen ihrer Wachregion daran teilhaben zu lassen.
    Ihre Methode hatte der Auswirkung des Defekts entsprochen. Sie war
ausgesprochen unmoralisch um Sinn des ehemals intakten Kodes gewesen.
Doch wie sollte das ein Wesen verstehen, daß seine Unmoral für
Moral hielt!
    Die Shushsh hatte die anderen Medusen ihrer Wachregion ermordet,
da sie ihre Pläne nicht nur abgelehnt, sondern sie sogar
bekämpft hatten. Sie waren von vornherein benachteiligt gewesen,
da ihre Moral ihnen Skrupel auferlegte, während ihre Gegnerin
alle Skrupel abgelegt hatte. Was aus ihren Avatarus geworden war,
ging aus dem Gespräch mit Kamon-Lun nicht hervor. Ihre eigenen
Avatarus jedenfalls hatte sie sich gefügig gemacht. Sie waren
tatsächlich nicht mehr als Zombies.
    Das alles schien Millionen von Jahren zurückzuliegen, denn
die Shushsh sprach davon, daß sie darauf gewartet hatte, bis
die ersten intelligenten Arten in der Einflußsphäre ihrer
Wachregion, die im Normalraum offenbar identisch mit der Galaxis
Sheshtar war, sich entwickelten. Sie war nicht zufrieden mit der
Moral gewesen, die diese Wesen sich aufbauten, denn sie war zu weit
von ihrer eigenen Moral entfernt.
    In logischer Konsequenz hatte sie darauf hingearbeitet, diesen
Wesen ihre eigene Moral zu bringen. Anfangs schienen dazu relativ
geringe geistige beziehungsweise psionische Anstrengungen ihrerseits
zu genügen, denn unter den Völkern dieser Lebewesen gab es
zahlreiche Individuen, die sie bei der Verbreitung der neuen Moral
unterstützten, indem sie sie als gottgewollt verkündeten.
Siska mußte unwillkürlich an die Religionen Terras denken,
die das genaue Gegenteil verbreitet hatten und so über die
Jahrtausende hinweg mitgeholfen hatten, immer mehr der negativen
Auswirkungen des defekten moralischen Kodes zu kompensieren.
    Mit der fortschreitenden Evolution der Völker von Sheshtar
und der mit der Entwicklung ihrer Technik einherschreitenden
Wissenschaftlichkeit des Denkens schwand allerdings der Glaube an
irgend etwas Gottgewolltes immer mehr. Die Shushsh verlor nach und
nach ihre Helfer - und es bedurfte immer stärkerer Anregungen
ihrerseits, um die Wirkung ihrer Moral aufrechtzuerhalten. Das
besserte sich etwas, als die Wissenschaft in Sheshtar auf
Grenzbereiche stieß und die Völker erkannten, daß es
vieles gab, was sich ihrer Erkenntnisfähigkeit entzog. Sie
entwickelten die Theorie von der BESTIMMUNG und beraubten sich damit
ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die allgemeine Verschlechterung
ihrer Moral.
    Die Shushsh war mit dieser Entwicklung keineswegs zufrieden, vor
allem, weil die Kriege in Sheshtar fast völlig zum Erliegen
kamen, als alle denkbaren Machtkämpfe ausgetragen waren und sich
starre Machtstrukturen herausbildeten.
    In dieser Situation nutzte die Shushsh die Tatsache, daß die
Völker von Sheshtar mit dem Gedanken spielten, der
nächstliegenden Galaxis, Antefähre,

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