PR TB 249 Ultimatum Fur Terra
was sich auf Tirana zugetragen hat.
Tom hatte einen Freund im Kreis der fähigsten Männer des
Solaren Imperiums. Beide waren irgendwann einmal in einer
Ausbildungszeit zusammen gewesen und hatten sich gut verstanden. Tom
hatte mir einmal erzählt, daß diesem Freund auch
unerklärliche Dinge widerfahren waren. An diesen Mann schicke
ich meine Niederschrift. Sven wird mir bei meinem nächsten
Besuch helfen, mein Notizbuch unbemerkt aus dem Medo-Center
hinauszubringen und es dem Empfänger zuzuleiten. Der Junge und
ich sind seit den Ereignissen auf Tirana eine noch verschworene
Gemeinschaft, und wir sprechen nicht über die Vergangenheit. Wir
verstehen uns auch so.
Ich schließe meinen Bericht mit der Bitte an den mir
persönlich unbekannten Mann, mir zu glauben und, wenn es möglich
ist, mir zu helfen. Die Adresse ist:
Alaska Saedelaere - Imperium-Alpha, Terrania City.
2. Das Ultimatum
»An Perry Rhodan und die Regierung des Solaren Imperiums.
Wir fordern die Übergabe der Regierungsgewalt über das
Imperium.
Wir besitzen die Möglichkeit, dies zu erzwingen.
Um unsere Forderung glaubhaft zu machen, haben wir einen Teil
unserer Macht demonstriert. Einer der Planeten des Solaren Imperiums
existiert nicht mehr.
Das gleiche Schicksal wird als nächstes den Planeten Mars
ereilen, wenn Sie auf unsere Forderung nicht eingehen.
Sie haben fünf Tage Bedenkzeit.
Am siebten Tag haben Sie unser Verbindungskommando auf der Erde zu
empfangen.
Weitere Anweisungen folgen.
Versuchen Sie nicht uns zu suchen. Sie können uns doch nicht
finden. Myrdik.«
Der Mann, der diesen Text von einer Folie vorgelesen hatte, war
Galbraith Deighton, Chef der Solaren Abwehr. Der hochgewachsene,
schlanke Terraner mit den dunklen Haaren stand vor Staatsmarschall
Reginald Bull, dem Vertreter Rhodans.
Trotz des ungeheuerlichen Inhalts des Ultimatums wirkte Deighton
ausgeglichen und ruhig. Bei seinen ergänzenden Ausführungen
bewies er erneut seine Selbstbeherrschung und die Kontrolle
emotionaler Vorgänge. Auf der einen Seite besaß er als
Gefühlsmechaniker die Gabe, sich in die Gefühlsschwingungen
anderer genau hineinzuversetzen, auf der anderen Seite war er ein
Vorbild in der Steuerung seiner eigenen Gefühle.
»Die Nachricht wurde von einer Hyperfunkstation in
Imperium-Alpha vor etwa zehn Minuten aufgenommen«, erläuterte
Deighton. »Eigenartig und zunächst nicht zu erklären
ist die Tatsache, daß eine Peilung des Senders nicht möglich
war. Der diensthabende Funker berichtete, daß der Empfang aus
jeder denkbaren räumlichen Richtung gleichzeitig möglich
war. Meines Wissens ist ein solches Phänomen bisher noch nicht
beobachtet worden. Auch wir besitzen kein hyperfunktechnisches
Verfahren, das jegliche Peilung ausschließt.
Zum Inhalt kann ich zunächst nur feststellen, daß der
Name Myrdik gar nichts sagt. Von einem verschwundenen Planeten ist
ebenfalls nichts bekannt. Da Rhodan auf unbestimmbare Dauer nicht auf
der Erde ist, müssen Sie entscheiden, was weiter zu tun ist.«
Reginald Bull fuhr sich mit einer Hand durch sein rotes, kurz
geschnittenes Haar. Er dachte nach.
Die Situation war nicht gerade angenehm. Perry Rhodan war
praktisch verschollen. Im Zug der Ereignisse, die man als erneute
Prüfung des Geisteswesens ES erkannt hatte, war Rhodans Gehirn
zunächst unbemerkt gegen das eines Androiden ausgetauscht
worden. Erst vor wenigen Tagen war es Atlan gelungen, das Gehirn
Andro-Rhodans zu eliminieren. Jetzt war der Arkonide dabei, die
Konservierung von Rhodans Körper zu veranlassen, um die erhoffte
Rückkehr des angestammten Gehirns zu ermöglichen. Wann und
wie dies geschehen sollte, war allen noch unklar. Tatsache war, daß
Bull zu entscheiden hatte, was geschehen sollte. Er besaß keine
Furcht vor der Verantwortung, aber das Fehlen seines besten Freundes
beunruhigte ihn stark und blieb nicht ohne Wirkung auf sein Handeln
und seine Entschlüsse. Deighton spürte dies, sprach es aber
nicht an.
»Wie ernst soll ich diese Drohung nehmen? Ich habe genug
Sorgen, um die Mißstimmung, die dieser Andro-Rhodan erzeugt
hat, auszubügeln.«
»Was wirklich hinter diesem Ultimatum steckt, weiß ich
auch noch nicht. Ich habe eine Analyse von NATHAN angefordert. Sie
dürfte in Kürze eintreffen. Unterschätzen sollten wir
eine mögliche Gefahr jedoch nicht.«
»Das ist sicher richtig.« Bully, wie seine Freunde den
Staatsmarschall nannten, blickte nachdenklich auf. »Also setzen
wir die große Maschine in Betrieb und klappern
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