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PR TB 250 Die Botschaft Der Migarer

PR TB 250 Die Botschaft Der Migarer

Titel: PR TB 250 Die Botschaft Der Migarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Terraner des gerade beginnenden vierten Jahrtausends hatten
die Wurzel allen Übels, das die Jahrtausende ihrer Vorfahren
geprägt hatte -nämlich das Vorurteil aller Fremden und
Andersgearteten gegenüber -längst erkannt, überwunden
und vergessen. Ähnlich dem immer noch geltenden Grundsatz: der
Angeklagte ist so lange unschuldig, bis seine Schuld einwandfrei
bewiesen ist, galt hier der Grundsatz: das Unbekannte ist so lange
als gut zu bewerten, bis das Gegenteil dokumentiert wird.
    Und noch ein weiterer Grundsatz kam hinzu: jedes außerirdische
Lebewesen, ob intelligent oder nicht, ist mit Respekt zu behandeln,
bis es sich dieser Geste der Höflichkeit als unwürdig
erweist.
    Juma kam herbei geschwommen. Seine Füße fanden Grund,
er richtete sich auf und watete auf die Wartenden zu.
    Gucky und Fellmer standen dicht nebeneinander, wenige Meter von
Bully und Fedor entfernt. Sie nahmen Kontakt auf. Die Verbindung war
gut und wie ein direktes Gespräch.
    »Seid willkommen«, sagte Juma und betrat die sandige
Bucht. Seine einzige Bekleidung bestand aus dem Lendenschurz, der
seine Blößen bedeckte. »Seid willkommen auf unserer
Welt, die ihr Migar II nennt. Ihr kommt ohne böse Absichten,
aber voller Fragen. Wir werden viele Informationen auszutauschen
haben.«
    Bully war ihm zwei Schritte entgegengegangen. Er streckte seine
Hand aus.
    »Wir danken dir, Juma, für deine Erlaubnis, ein oder
zwei Tage auf deiner Welt bleiben zu dürfen. Es werden Tage
sein, davon bin ich überzeugt, die unseren beiden Völkern
von Nutzen sind. Diese Bucht ist kein bequemer Ort, aber sicher
werden wir später einen besseren Treffpunkt finden. Entschuldige
also bitte die Improvisation.«
    Juma deutete auf die Baumstämme.
    »Setzen wir uns. Die ungewohnte Schwerkraft außerhalb
meines ungewohnten Elements strengt mich an.«
    Fedor rückte die Baumstämme so zurecht, daß sie
sich im Kreise gegenübersaßen.
    Der Fischmensch Juma war durchaus humanoid, wenn man von dem
haarlosen Kopf, den am Hals deutlich erkennbaren Kiemen und den
Schwimmhäuten zwischen den Zehen von Händen und Füßen
absah. Die
    Haut war glatt, aber eine gleichmäßige Musterung ließ
die sich entwickelnden Schuppen bereits ahnen. Es gab noch einen
weiteren Unterschied, wie Bully leicht feststellte, und der ebenfalls
zu erklären war: Jumas Augen wirkten wie von einer dünnen
transparenten Schicht überzogen. Er mußte unter Wasser
ebenso gut sehen können wie auf dem Land.
    »Ich kenne eure Namen«, eröffnete der Migarer das
Gespräch. Seine etwas wulstigen Lippen bewegten sich bei seinen
Worten nicht. Er sprach mit der Stimme Fellmers. »Ihr kommt von
jener Welt, die einst von unseren Vorfahren vor undenkbaren Zeiten
besucht wurde. Wir hielten dieses Ereignis für eine der vielen
Sagen, die erzählt werden, denn alles ist zu lange her, und es
existieren keine Unterlagen. Erst als unsere später lebenden
Vorfahren vor einer Zeitspanne, die ihr mit zwanzigtausend Jahren
bezeichnet, eine fliegende kleine Metallwelt in den Himmel steigen
ließen, schienen die märchenhafte Berichte und Sagen
unserer Vorväter einen Sinn zu bekommen. Doch auch darüber
haben wir keine Bild-, Ton- oder Schriftberichte. Denn als die
Metallwelt im Himmel verschwand, erhob sich unser Volk gegen jene,
die sie gebaut hatten und versuchten, uns zu beherrschen. Es wurde
alles vernichtet, was sie geschaffen hatten - aber nicht allein durch
unsere Schuld.« Juma machte eine bedeutsame Pause und
wiederholte mit Betonung: »Alles!«
    Bully verschlug es für einige Sekunden die Sprache, dann fand
er sie wieder und vergewisserte sich:
    »Willst du damit sagen, daß ihr eine so vollkommene
Technik hattet, um diese Station zu bauen, und sie dann zerstörtet?
Warum denn das?«
    »Jene, die eine technische Zivilisation entwickelt hatten,
lebten auf dem Land. Sie bauten Städte und andere Dinge, aber
sie vernichteten damit die Natur. Ihre Flüsse brachten Gift in
unser Meer. Viele von uns starben an bis dahin unbekannten
Krankheiten. Aber auch die Landmigarer blieben nicht verschont. Sie
hatten das aus dem Gleichgewicht gebracht, wovon ihre Vorfahren
Jahrmillionen gelebt hatten, die jedoch - so wie wir - auf eine
technische Weiterentwicklung verzichtet hatten. Die Landmigarer vor
zwanzigtausend Jahren bauten das, was ihr Station nennt, nach wieder
entdeckten Unterlagen, um herauszufinden, ob die alten
Überlieferungen Wahrheit oder Lüge waren.«
    »Aber wenn doch Unterlagen vorhanden waren.«,

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