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PR TB 250 Die Botschaft Der Migarer

PR TB 250 Die Botschaft Der Migarer

Titel: PR TB 250 Die Botschaft Der Migarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wollte
Bully fragen, wurde aber von Juma unterbrochen:
    »Die technischen Unterlagen haben nichts mit jenem
sagenhaften Flug zu eurer Welt zu tun, sie entstanden erst später,
als unsere Vorfahren sich entschlossen, für immer im Wasser zu
leben.«
    »Sie entstanden auf dem Land?«
    »So muß es gewesen sein.«
    »Wie war es möglich«, wollte Bully wissen, »daß
eure Vorfahren vor zwanzig Jahrtausenden ein Volk besiegen konnten,
das in der Lage war, eine Raumstation zu konstruieren und auf die
Reise zur Erde zu schicken? Ein im Wasser lebendes Naturvolk gegen
eine technische Zivilisation? Das klingt sehr unwahrscheinlich.«
    »Nicht wir, ihre eigene Technik hat sie besiegt«,
erklärte Juma. »Das Land, das sie ausgebeutet und zerstört
hatten, konnte ihnen nichts mehr geben. Der natürlichen
Evolution wegen war es für sie zu spät, uns ins Wasser zu
folgen und neu zu beginnen. Unsere Ahnen hatten nichts anderes mehr
zu tun, als die letzten dahinvegetierenden Überlebenden in
Frieden sterben zu lassen. Als alle tot waren, machten sie die
steinernen und metallenen Städte dem Erdboden gleich, damit
wieder Gras und Bäume wachsen konnten. Das Resultat gab ihnen
recht. Ihr habt das Land gesehen und die Wälder, die uns
Sauerstoff geben, wenn wir das Land aufsuchen.«
    Bully und die anderen verbargen ihre Enttäuschung, so gut es
eben möglich war. Mit wenigen Sätzen hatte Juma ihnen den
Untergang eines Volkes geschildert, das viel Ähnlichkeit mit den
Terranern besaß, jedoch mit dem eigenen Fortschritt nicht
fertig geworden war.
    Es war durchaus kein einmaliges Ereignis. Oft genug schon hatten
Schiffe der Solaren Explorerflotte Planeten gefunden, deren erneut
von üppiger Vegetation überwucherte Oberfläche die
kaum noch erkennbaren Reste einer vergangenen Zivilisation bargen. Im
Fall Migar hatten Jumas Vorfahren das einfache und natürliche
Dasein im Wasser der technischen Weiterentwicklung auf dem Land
vorgezogen - und überlebt.
    Bully wußte nicht, welche der unzähligen Fragen, die
auf ihn einstürmten, er zuerst stellen sollte. Juma kam ihm mit
einer eigenen Frage zuvor:
    »Die Station - sie muß eure Welt früher erreicht
haben, als ihre Erbauer berechneten.«
    »Sie ist noch unterwegs«, klärte Bully ihn auf.
Er berichtete, wie sie ihr begegnet waren, und schloß: »Wir
haben die Aufzeichnungen, die wir in der Station fanden,
sichergestellt. Du kannst sie dir jederzeit ansehen.
    Das aber ist nur in unserem Schiff möglich. Ihr werdet uns
sicher erlauben, sie zu behalten, denn sie stellen für unser
Volk ein unersetzliches Dokument aus einer uns bisher unbekannten
Vergangenheit dar. Trotzdem glaube ich, daß sie auch für
euch interessant sein dürften.«
    Juma nickte mit menschlicher Geste und bedankte sich für das
Angebot. Er versicherte:
    »Einige Mitglieder des Weisen Rates und ich werden sie uns
ansehen, aber wir brauchen sie nicht. Es genügt zu wissen, daß
die alten Sagen keine Märchen waren. Und auch das wird unser
Leben nicht verändern.«
    Es entstand eine längere Pause, trotz der vielen Fragen, die
auf Bullys Seele brannten.
    Ganz allmählich schlich sich ein Gedanke in Bullys Gehirn ein
und begann, sich dort festzusetzen. Ein Verdacht, der so unglaublich
und ungeheuerlich war, daß er ihn bewußt verdrängte
und nicht aufzunehmen versuchte.
    Aber der Gedanke war da, und er würde sich nie mehr
vertreiben lassen.
    Fellmer Lloyd sagte:
    »Juma weiß, daß ihr noch viele Fragen habt, aber
er bittet euch, damit noch zu warten, weil sich die meisten von
selbst beantworten, wenn wir durch das Unterwasserreich geführt
werden. Doch da wir jetzt gerade auf dem Land sind, möchte er
uns noch den Zweck der Bungalows verraten. Er wird nun wieder durch
mich sprechen.« Fellmers Stimme veränderte sich um keinen
Deut, als er fast ohne Pause fortfuhr: »Das Meer ist unser
natürlicher Lebensraum, und wir fühlen uns wohl darin. Es
hat viele Vorteile, im Wasser zu leben. Keine behindernde Schwerkraft
ist vorhanden, so daß wir uns gewissermaßen ,fliegend’
fortbewegen können. Wir benötigen keine Fahrzeuge, wie die
Landmigarer sie einst besaßen. Die Telepathie hat sich im
Rahmen der Evolution erst gebildet, als wir das Land verließen
und damit die Lautsprache nicht mehr benutzen konnten. Das wiederum
hatte zur Folge, daß wir kein künstliches
Kommunikationsnetz brauchten. Wir können uns ohne technische
Hilfsmittel um unsere ganze Welt herum verständigen.«
    »Ist das nicht ein fürchterliches

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