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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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theatralisch mit seinem Armtentakel, als wäre damit alles gesagt. Dann blieb er stehen, ruhig, als warte er darauf, dass jemand reagierte. Doch keiner der Cyberoiden tat ihm den Gefallen.
    Er drehte sich Rhodan zu. »Du kommst mit mir«, meinte er nach einer Weile und fügte dann ehrfürchtig hinzu: »Unser Herr möchte dich sehen.«
    Unter schwerer Bewachung wurde der Terraner aus dem Cybertrop geführt und in ein kleines Bodenfahrzeug gepackt. Über sanft bewaldete Wiesen ging es hin zu einer der Prunkvillas jenes Viertels, in dem er sich vor einer gefühlten Ewigkeit verborgen gehalten hatte.
    »Villa Panggaral«, sagte Kchi Dugma. »Das Anwesen Cha Panggus. Nur zu gern würde ich es betreten.« Seine Stimme klang hasserfüllt. Er beneidete ganz offensichtlich Perry Rhodan, den verstümmelten Cyberoiden, weil er dem Tributier in dessen Domizil entgegentreten durfte.
    Das Fahrzeug hielt vor dem prunkvoll verzierten Tor der Residenz an. Alles hier wirkte ätherisch-zart. Rhodans Blick schweifte über irrlichternde Mosaikbilder, die den Eingang umfassten, und über die intarsienbelegte Bodenplatte, deren Symbolik altrömische Elemente zu beinhalten schien.
    »Ich warte hier, bis Cha Panggu deiner überdrüssig geworden ist«, meinte Kchi Dugma mit hasserfüllter Stimme. »Wenn du glaubst, irgendwelche Vorteile herausschlagen zu können, weil sich der Herr herablässt, mit dir zu reden, dann irrst du dich. Er hat mich angewiesen, außerhalb seines Palastes ein ganz besonderes Auge auf dich zu haben. Er möchte, dass ich dich mehr fordere als die anderen Cyberoiden; viel mehr.«
    Rhodan erwiderte nichts auf diese Drohung. Er hatte längst gelernt, ruhig zu bleiben. Er beobachtete, und er machte sich in Gedanken Notizen. Er hoffte, sich irgendwann unter anderen Voraussetzungen mit dem Folterknecht unterhalten zu können. Der Gedanke an Rache gab ihm Kraft.
    Das Tor schwang lautlos auf. Ein robotischer Diener in lächerlich wirkender Livree nahm ihn in Empfang. Rhodan folgte ihm, ohne sich noch einmal umzudrehen. Geistig wappnete er sich für die Bewegung mit dem Gui Col, dessen Beiname Der Teufel, der Gold bringt angesichts des hier zur Schau gestellten Reichtums Sinn erhielt.
    Er ließ den Teufel in Form von Kchi Dugma hinter sich, um gleich darauf seinem höllischen Vorgesetzten gegenüberzutreten.
    »Willkommen in meinem bescheidenen Heim«, sagte Cha Panggu. »Mach es dir bequem, mein Freund.«
    Rhodan verbiss sich seine Antwort auf den zynischen Willkommensgruß, folgte aber der Einladung des Tributiers und ließ sich auf einem Sofa nieder. Zu viel Widerstand, so ahnte er, würde ihm nicht gut bekommen.
    Zva Pogxa war zu seiner Verwunderung ebenfalls anwesend. Er stand im Halbschatten eines Arkadenbogens, der in einer Reihe von vielen das Vestibül von den Haupträumen der Villa abtrennte. Sein Wangenpflaster glühte, er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Er fühlte sich sichtlich unwohl in dieser Umgebung.
    »Du machst es dir und mir schwer«, meinte Cha Panggu. »Hättest du mir gleich gegeben, was ich wollte, wäre es niemals so weit gekommen.«
    »Wie weit?«, fragte der Terraner. Er war müde, und alles tat ihm weh. Er hatte Mühe, trotz der Bedeutung des Augenblicks wach zu bleiben. Am liebsten wäre er zur Seite gekippt und eingeschlafen.
    »Wir wollen die FARYDOON samt ihrer Steuergondel und einen Piloten, der uns den Weg in eure heimatliche Galaxis ebnet«, sagte Cha Panggu freimütig. »Ein Geschäftsmann wie ich darf niemals ruhen oder rasten; ich bin stets auf der Suche nach neuen, ergiebigen Betätigungsfeldern, und die Milchstraße scheint reif dafür zu sein, in das Gewerbegebiet der Gui Col einbezogen zu werden.« Er schwang den Armtentakel begeistert durch die Luft. »Aber zurück zu deiner Frage: Du und deine Kameraden waren als Tributware für die Peiken bestimmt ...«
    »Wer sind die Peiken?«, unterbrach Rhodan.
    Der Tributier hielt in seinen Bewegungen inne. Er war es wohl nicht gewohnt, unterbrochen zu werden. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er über den Aktivatorträger herfallen. Doch er beherrschte sich. »Die Peiken sind Geschäftsfreunde. Wir betreiben Tauschgeschäfte«, sagte er, und leise fügte er hinzu: »Mit ihnen - oder den Dhuccun.«
    »Ihr besorgt ihnen Sklaven, und sie leisten euch technische Entwicklungshilfe«, schoss Rhodan einen Pfeil ins Blaue ab. Er schloss die Augen und erwartete das Schlimmste. Er war dieses Risiko der Provokation bewusst

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