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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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diesem Spind beschäftigen, musste irgendwelche Gedanken fassen, die ihn nicht weiter und tiefer in den Wahnsinn hinabrissen, den Kchi Dugma ihm bereitete.
    Er sah kunststoffgepolsterte Arm-, Bein- und Schultermanschetten. Er versuchte, mit der Rechten danach zu greifen. Es gelang nicht. Der Daumen an der Außenseite der Hand wollte seinen Befehlen nicht gehorchen. Erst beim sechsten Versuch schaffte er es, den Stoff zu fassen, und noch länger benötigte er, um ihn über seinen linken Arm hoch zur Schulter zu ziehen. Mit dem implantierten Brusttentakel wäre es ihm leichtergefallen. Doch zuallererst musste er seine eigenen Hände unter Kontrolle bekommen.
    Ein weiterer Sirenenton erklang. Die Halle, seit seiner Ankunft durch einen Energieschirm verriegelt, öffnete sich den Neuankömmlingen.
    Die Schultermanschette passte. Das Material fühlte sich weich und
    nachgiebig an; doch konnte Rhodan seinem Tastsinn vertrauen?
    Die Kleidungsstücke waren seine Realität. Sie waren etwas, das er verstand und akzeptieren konnte. Das, was hinter ihm geschah, entsprang einer anderen Normalität. Ja, so war es.
    Er atmete dreimal tief durch, bevor er sich umdrehte. Er hatte schlimmste Befürchtungen, was er zu sehen bekommen würde. Das Klak-kern und Scheppern metallener Teile, das er seit geraumer Zeit hörte, gab ihm einen bitteren Vorgeschmack.
    Doch auch seiner Vorstellungskraft waren Grenzen gesetzt. Als er diese Heerscharen an veränderten und verkrüppelten Wesen sah, meinte er, in einen tiefen Abgrund zu stürzen.
    Da war ein molchähnliches Geschöpf, dessen Körper von Hunderten Skorpionschwänzen durchsetzt war. Die sich ständig bewegenden Stacheln sonderten giftgrüne Flüssigkeit ab, die über den Leib des armseligen Wesens abtropfte.
    Der übergroße Kopf eines Humanoiden war auf Höhe der Kiefer von einer chromglänzenden Eisenstange durchdrungen. An den Enden drehten sich rasiermesserscharfe Klingen wie die altertümlicher Kreissägen. Die Beinstümpfe ruhten auf unruhig dahingleitenden Rollen.
    Zwei Schlangenwesen waren wie siamesische Zwillinge aneinandergefesselt. Ihr zentrales Verbindungsteil bestand aus einem Rollenkörper, in dem sich ihre dünne Leiber gegenläufig auf- und abzogen wie bei einem Jo-Jo. Sie litten sichtlich an Koordinationsschwierigkeiten und konnten sich nur mühselig vorwärtsschlängeln.
    Drei Vogelköpfe saßen auf einem rostigen Spinnenkörper. Sie stritten sich lautstark über die Richtung, die sie einschlagen wollten. Sie wollten sich vom Boden abstoßen und fliegen - und taumelten wie Betrunkene durch den Raum.
    Ein Humanoider, dessen Körper mit Metallstacheln durchsiebt war, war in haarige Insektenhaut eingepackt. Er stammelte unverständlich vor sich hin. Als Zunge war ihm ein dolchähnlicher Gegenstand eingesetzt worden, der sich unkontrolliert öffnete und schloss, öffnete und schloss.
    Ein Plasmaklumpen kroch auf Rhodan zu. In seinem Magen klimperte es laut. Mit jedem Schritt verschoss er Stahlpfeile durch eine breite Afteröffnung. Sie bohrten sich unkontrolliert in den Boden.
    Dahinter: ein metallener, sechsgliedriger Hampelmann mit Kängu-ruschwanz, der von einem Geschöpf vorwärtsgezogen wurde, dessen Leib von knirschenden, aneinanderreihenden Spiegelfacetten eingepackt war. Ein Insektoide mit Entenschnabel, aus dem sich klebriges Spinnensekret ergoss. Taumelnde, laut ächzende Kegelwesen, deren Gesichter von Holo-bildern ersetzt worden waren ...
    Dann Adlai Kefauver und Parizhoon. Oder Parizhoon und Adlai Kefau-ver.
    Beide waren sie auseinandergeschnitten und neu zusammengesetzt worden. Adlais wacklige Beine trugen den Kegeloberkörper des Mentadri-den. Der Oberkörper des Söldners saß auf dem Beinstumpf Parizhoons. Der Gesichtsausdruck Kefauvers ließ auf beginnenden Wahnsinn schließen.
    Rhodan deutete den beiden Teilwesen, ihm zu folgen. Sie stellten sich abseits neben einen Quader, der womöglich ein Holoprojektor war. Niemand erhob Einspruch, auch nicht das kleine Häufchen Gui Col, das gemeinsam mit den Cyberoiden den Raum betreten hatte. Sie gewährten ihren Kämpfern ein klein wenig Freiheit, um mit sich und ihrer Situation zurechtzukommen. Ringsum herrschte betretenes Schweigen. All diese gequälten Kreaturen waren erst vor Kurzem ... umgewandelt worden. Überall zeigten sich frische Narben und Spuren, die auf die Radikalität der Operationen hinwiesen.
    Rhodan starrte seine beiden Partner voll Entsetzen an, sie starrten ebenso betroffen zurück. Es fehlten

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