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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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soeben von seiner Brust und legte ihn vorsichtig vor sich auf den Boden.
    »Das war's dann wohl«, sagte der Igelmann. Er dehnte seine beachtlichen Muskeln, kickte den metallenen Körper achtlos beiseite und ging davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
16 - Cha Panggu
    »Perry Rhodan ist nicht viel wert, mein Lebensstern«, sagte er und küsste den Saum jenes Kleides, das Chyi Xeyme so gerne bei der Jagd in den tropischen Wäldern Hort Noorings getragen hatte. »Er schafft es nicht einmal, eine Gruppe von fünf Leuten zu befehligen. Du hättest sehen müssen, wie sie ihm auf dem Tentakel herumgetanzt sind.«
    »Worum sorgst du dich?«, fragte die Holostatue und stülpte kokett ihre Gebildegrube aus. »Uns beiden gehört die Welt, uns ganz alleine.«
    »Ich weiß, Liebste, ich weiß.« Cha Panggu wich einen Schritt zurück. Er atmete die Luft ein, die ein speziell adaptierter Bestäuber mit jenem Duft durchwirkte, der einstmals seine Frau eingehüllt hatte. »Aber es gibt so viele Dinge zu bedenken. Die Wünsche der Peiken sind zu erfüllen, die Tributware ist nach P'loc Dhuyn zu schaffen. P'loc Dhuyn, von wo aus die Waren ins sagenhafte Airmid gelangten, das verblendete Land ... Andererseits muss ich von Zeit zu Zeit mein Gesicht in der Öffentlichkeit sehen lassen. Man erwartet, dass ich irgendwann während der Cyberiade auftrete, und die Mitglieder meines Söldnerstalls sollen ebenfalls Leistungen erbringen. Dazu kommen der Dauerkonflikt mit den Erleuchteten Kauffahrern, die üblichen politischen Intrigen, die Sorge um unsere Töchter...«
    »Ach, Panggu.« Sie seufzte. So wie immer, wenn sie diesen einen von siebenundzwanzig Sätzen sagte, die der Holostatue einprogrammiert waren.
    »Das Leben ist so kompliziert geworden, seitdem du nicht mehr um mich bist. Ich vermisse deine klugen Ratschläge und deinen Mutterwitz.« Er drehte sich abrupt beiseite. Hin zum frei schwebenden Katar. »Weißt du, wovor ich mich am meisten fürchte?«
    »Kommst du wieder, Lebensstern?«
    Er ignorierte die unpassende Antwort. Es erschien ihm unwichtig, was Chyi Xeymes Avatar sagte. Wichtig war, dass er etwas sagte. »Ich habe Angst, dass ich eines Tages nicht mehr weiter weiß. Früher, als du bei mir warst, hast du mich aufgeheitert, und binnen weniger Augenblicke war alles vergessen. Heute aber ... heute bin ich nicht viel mehr als ein Ding. Ich funktioniere, weil ich funktionieren muss. Ich bin stark, weil man von mir Stärke erwartet. Ich erobere Tributplaneten, weil ich ein Tributier bin.« Er stockte. »Eine Weile konnte ich mich an Fenji Eichach messen; an diesem bewundernswert talentierten Jäger, in dem ich mich selbst in meinen jungen Jahren wiedererkannte. Aber er ist nicht mehr. Er wurde mir genommen. Perry Rhodan hat ihn mir genommen.«
    »Du bist heute so charmant, mein Tausendtentakler.«
    »Ich weiß, dass mich einige Gui Col für verrückt halten. So wie zum Beispiel dieser unsägliche Zva Pogxa. Ich hätte ihn längst beseitigt, würde ich ihn nicht für meine Pläne benötigen.«. Cha Panggu nahm das alte, fadenscheinig gewordene Kleidungsstück seiner Frau wieder in den Armtentakel und roch erneut daran. »Sie sehen das, was sie sehen wollen. Das Offensichtliche. Das Oberflächliche. Aber sie haben keine Ahnung, wer oder was ich in Wirklichkeit bin. Du allein kennst meine Seele, nicht wahr?«
    »Komm zu mir auf mein Lager, und ich lasse dich deine Sorgen vergessen.«
    Cha Panggu fühlte sich müde und leer. Der Besuch bei seiner verstorbenen Frau verschaffte ihm heute nicht jene Befriedigung, auf die er gehofft hatte. Mit einem Mal erinnerte er sich wieder jener dringlichen Angelegenheiten, um die er sich kümmern musste. »Verzeih mir, mein Lebensstern«, sagte er leise, »aber ich muss dich nun allein lassen. Die Geschäfte warten ...«
    Er schwenkte den Tentakel zum Abschied und lagerte ihn dann zwischen blubbernden Plasmablasen in seiner Gebildegrube ein. Respektvoll zog er sich rückwärtsgehend zurück.
    »Möchtest du, dass ich mich darum kümmere?«, rief ihm Chyi Xeyme völlig unpassend hinterher, und der Zauber der Begegnung erlosch endgültig.
17 - Perry Rhodan
    Kchi Dugma sparte mit Lob, und doch wussten sie, dass sie Bemerkenswertes vollbracht hatten. Alle anderen Cyberoiden-Trupps aus Cha Panggus Stall hatten je ein Mitglied verloren.
    Der Terraner musste sich eingestehen, dass er eine unglückliche Figur abgegeben hatte. Er hatte gedacht, dank seiner Erfahrung das Kommando übernehmen zu müssen und

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