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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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bindet und bannt wie ihre Gewohnheiten. Manche sagen, dass nichts schwieriger zu erfinden sei als neue Gewohnheiten.
    Was man so sagt.
    Es kommt der Tag, auch in dieser Geschichte, da sich alles ändert. Die einen erzählen, selbstverständlich seien die Gäste mit der Zeit ausgeblieben. Ein Boykott, eine didaktische Maßnahme ohne Erfolg.
    Zum Gähnen.
    Andere meinen, mit dem Untergang des Regimes der Meister habe auch der Niedergang des Hauses Rokk begonnen. Möglich.
    Wieder andere wollen wissen, dass es im Rokk eines Tages doch zu einer Revolte der Gäste gekommen sei. Sie hätten sich mit dem Besteck bewaffnet, mit Messer, Speisespatel und Spießstab, die Küche gestürmt und den Koch geschlachtet, auf den glühenden Stein gelegt, gebraten und verspeist.
    Mit einer vorzüglichen Soße.
    Blühender Unsinn.
    Ich ziehe folgenden Schluss vor:
    Eines Tages betrat ein neuer Gast das Rokk. Geduldig wartete er auf die Zuteilung der Karte, ertrug, dass der Fisch aus war und jedes andere verzeichnete Gericht auch, überließ sich der Laune des Kochs und bedankte sich, als man ihm, Stunden später, einen Teller mit zusammengeschaufelten Resten auftrug.
    Er aß.
    Die Bedienung kam, um abzuräumen, und fauchte: »Hat es geschmeckt?«
    »Ja«, sagte der Gast, »ganz ausgezeichnet.«
    Die Bedienung funkelte ihn zornig an. »Die Rechnung«, sagte sie, knallte ein zerknicktes Schilfblatt auf den Tisch und setzte frech hinter die letzte Ziffer noch zwei Nullen: »Sonderangebot.«
    Der Gast beglich die Rechnung, ohne mit der Wimper zu zucken, und förderte anschließend noch eine Münze aus seinen Taschen, legte sie hin und schob sie der Bedienung zu.
    »Was ist das?«, fragte die Bedienung.
    »Es ist ein Trinkgeld. Ich bin mit Ihrer Bedienung zufrieden, und mit der Leistung des Koches ebenfalls. Danke.«
    Ein Raunen ging durch den Saal.
    Fassungslos strich die Bedienung die Münze ein. Der Koch trat aus der Küche, an den Tisch und fragte: »Ich höre, Ihr seid zufrieden?«
    »Sehr.«
    Da platzte von den beiden eiförmigen Raumschiffen auf dem Sternenport Herrlichkeit - was? Die hast du vergessen? Aber um diese beiden Schiffe geht es doch, Caai!
    Also:
    Da platzte die gespensterfarbene Schale von den beiden Schiffen auf dem Sternenport Herrlichkeit, die Bruchstücke trudelten und krachten zu Boden, schlugen auf im Staub der Jahrmillionen. Und an der Stelle der plumpen Leiber standen zwei Sternenschiffe da, grazil und wundersam, schön wie neugeborene Wesen.
    Noch immer verband sie die zerbrechlich wirkende Brücke, die aber so zerbrechlich wohl nicht war, denn nun sah es aus, als stünden die beiden Schiffe Hand in Hand, Arm in Arm.
    Der Koch fiel dem Gast um den Hals und küsste ihn auf den Mund.
    Die beiden Schiffe erhoben sich, lautlos wie in einem glücklichen Traum, strebten hoch in die Goldadernacht und verschwanden.
    Warum ich dieses völlig verrückte Ende so mag?
    Weil es sich so anhört, als habe diese eine, einfache, vielleicht ziemlich kleine Münze alles geändert.
    Oder doch sehr viel.
    Und wenn es sich so anhört, ist es vielleicht die Wahrheit.
    Manchmal muss man so etwas einfach glauben.
    Manchmal muss man den Mut haben, etwas zu glauben, Caadil.«
    »Und?«, fragte Rhodan, nachdem Cecennery Danwi zu ihm getreten und dabei wieder seine Sidhee-Gestalt angenommen hatte.
    »Wir gewinnen sie zurück«, sagte Danwi. »Sie mag sich ihrer selbst wieder erinnern.«
    »Wird sie sich an alles wieder erinnern, was vorgefallen ist bis zu ihrem... «
    »Bis zu ihrem Tod?«, ergänzte Cecennery. »Wir sind uns nicht sicher. Wahrscheinlich werden ihr die Phasen und Ereignisse nach der Manipulation durch den Gui Col nicht mehr präsent sein.«
    Rhodan nickte. Das klang nach einer guten Nachricht.
    In diesem Moment betraten Gonddo Munussaje und der Stabafarc Cancatarn den Raum. »Wir haben eine Botschaft von Cha Panggu erhalten«, sagte Gonddo.
    Rhodan hob erstaunt die Augenbrauen. »Ihr steht in Verbindung zu ihm?«
    Gonddo Munussaje schaute ihn belustigt an. »In gewisser Weise«, sagte er. »Wie auch immer: Er fordert dich zu einem Duell heraus.«
    Rhodan lachte. »Ein Duell? Warum sollte ich mich mit ihm duellieren?«
    Cancatarn gab ein brummendes Geräusch von sich. »Weil er einen interessanten Einsatz anbietet«, sagte er.
    »Das Transzendorium«, erriet Rhodan. »Und was ist unser Einsatz?«

Mnemoduell
    Der Saal war weiß; so makellos weiß, dass Rhodan keinerlei Konturen sah, nicht zu sagen wusste, wo die Wand in die

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