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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Decke überging, wo in den Boden. Ihm war, als befände er sich inmitten eines überlebensgroßen Eies.
    Und der Dotter?
    Wenige Schritte vor ihm saß Cha Panggu auf einem thronartigen Stuhl. Die ausladenden Armlehnen lagen unbenutzt, der Gui Col hatte keine Extremität aus der Gebildegrube geformt. Allerdings schlug der Plasmafundus leichte Wellen. Wie immer verströmte die Gebildegrube einen leichten Duft, der, wie Rhodan wusste, die Stimmung des Gui Col ausdrückte.
    Der Terraner vermochte die Bedeutung dieses Duftes nicht mit letzter Sicherheit zu interpretieren, glaubte aber, eine Art Vorsicht zu schmecken, Argwohn und Widerwille. Gegen wen sich dieser Widerwille richtete, war nicht schwer zu erraten.
    »Perry Rhodan«, sagte der Gui Col.
    Wie jedes Mal hatte Rhodan den Eindruck, das Gesicht des Gui Col wäre wie von einer losen Goldfolie belegt, die leise knisterte. Der metallische Glanz des Gesichtes irritierte ihn, sein leichtes Heben und Senken, als wäre die Folie ein Segel, in das von der Innenseite her ein Hauch blies.
    Ein Seelensegel.
    Für einen Augenblick verblüffte ihn die fremdartige Schönheit des Gesichtes. Die hohen Wangenknochen, die flache Nase, der schmale Mund verliehen dem Piraten etwas verstörend Menschliches, Feminines sogar, wie das im Gold verschwimmende Bild einer asiatischen Frau.
    Einer Frau?
    Schlank, drahtig, groß und von einer strahlenden Selbstsicherheit, erinnerte der Gui Col ihn mit seinem Goldfoliengesicht zugleich an einen jungen Buddha, ein Wesen, das, im Ursprung durchaus menschlich, Blicke in Räume geworfen hatte, die nicht für Menschen gedacht waren, tabu aus guten, wenn auch unerforschlichem Grund. Was mochte der Pirat gesehen haben?
    Rhodan schaute Panggu in die Augen, versuchte, etwas wie einen Blick zu fixieren. Aber genauso gut hätte er sich bemühen können, einen See zu
    fixieren. Die Grubenaugen, die wie mit einer Flüssigkeit gefüllt aussahen, erschienen ihm blicklos und abwesend.
    »Panggu«, sagte er. »Hier bringen wir es zu Ende?«
    »So oder so«, sagte der Pirat.
    »Wer garantiert mir, dass ich nach dem Duell das Transzendorium erhalte?«
    »Wer behauptet, dass du es bekommen wirst?«, fragte der Gui Col. »Die Frage stellt sich nur, wenn du unsere Auseinandersetzung überstehst. Und davon wollen wir doch nicht ausgehen.«
    »Ah ja«, sagte Rhodan. »Ich gehe allerdings davon aus. Sonst würde ich nicht antreten.«
    Aus der Rückenlehne des Thrones wuchs eine Art Pfauenrad, nicht wirklich aus Federn, aber doch aus Strukturen, die Federn nicht unähnlich sahen. Feine und feinste Fasern, Haare oder Strähnen, die aus einer gemeinsamen Wurzel in die Höhe strebten und sich über Cha Panggus Kopf auffächerten, ockerfarbene Gebilde mit türkisen Tupfern und Schnörkeln in einem Muster, das einmal rein ornamental aussah, dann, wie in einem Vexierbild, plötzlich als eine Folge von Hieroglyphen erschien, eine Schrift, deren Geheimnis man entziffern konnte, wenn nur Zeit blieb.
    »Meine Zeit ist knapp«, sagte Rhodan. »Bringen wir es hinter uns.« Er war bemüht, seiner Stimme einen gelangweilten Ton zu verleihen, ohne zu wissen, ob Panggu in der Lage wäre, solche stimmlichen Gesten zu deuten.
    »Ah«, sagte Panggu. »Ja, die Zeit. - Setz dich.«
    Aus seiner Gebildegrube wand sich ein Arm, der Arm endete in einer schlanken Hand mit drei Fingern. Einer davon wies auf Rhodan.
    Der Terraner drehte sich um. Hinter ihm stand ein Thron wie der, auf dem der Gui Col saß. Rhodan nahm Platz.
    Es war ein angenehmes Sitzen, warm und verlässlich. Er fühlte sich zu Hause. Er hätte sich nicht gewundert, ein Kaminfeuer zu entdecken, eine Insel im Herbst; oder ein Fenster, durch das er auf den Goshun-See schauen konnte.
    Aber es war noch etwas anderes da, etwas, das dem Anheimelnden widersprach. Rhodan schaute sich misstrauisch um. Alles blieb weiß. Zupfte da nicht etwas leicht an seiner Montur? Verbarg sich jemand hinter dem Thron und lauschte, mit Rhodans eigenen Ohren? Ihm war, als ob etwas sich durch seinen Gehörgang wühlte, fein und entstofflicht, weiter und immer tiefer in sein Hirn und mit seinen unendlich dünnen Fingernägeln an den Pforten seines Gedächtnisses zu kratzen begann.
    Seine Nackenhaare stellten sich auf, und mit einem Satz hatte er den Thron verlassen.
    Panggus Gebildegrube duftete schlagartig sauer, dabei nicht unangenehm. Wie Limonen. Er amüsiert sich.
    Rhodan setzte sich wieder. Er ignorierte, was sich da an ihn herandrängte, was ihn

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