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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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euch verzichtbar?«
    »Sie ist unverzichtbar«, sagte der Sidhee. »Wie jeder von uns. Die Cousimini haben phänomenal gearbeitet. Ihre Gedächtniswolke hat die Engramme der Pilotin bestens verwahrt. Allenfalls an den Peripherien ihres mnemotischen Identitätskomplexes könnte es zu leichten, aber nicht traumatischen Interferenzen kommen.«
    »Es gibt ein Problem?«, hakte Rhodan nach.
    »Weder mit der Substanz noch mit der Struktur ihres neu gestarteten Gedächtnisses«, sagte Hanavassa. »Sondern mit der vitalen Akzeptanz.«
    »Was heißt das?«, fragte Rhodan.
    »Sie weigert sich, sie selbst zu sein. Sie hält sich für tot. Sie weigert sich, zu leben.«
    »Und jetzt?«, wollte Rhodan wissen.
    »Ist dir etwas bekannt, woran sie sich bevorzugt erinnert? Eine fundamentale Mnemoroutine, der sie ganz und gar zustimmen, die ihr den Lebensimpuls geben könnte?«
    »Du meinst: eine belebende Erinnerung?« Rhodan überlegte. »Sie hat mir hin und wieder etwas von den Sternbildern erzählt, die von ihrer Heimatwelt aus zu sehen sind.«
    »Sternbilder?«
    Rhodan erklärte es dem Sidhee. Danwi dachte nach. »Dürfte ich ein wenig von deiner Erinnerung entnehmen?«
    Rhodan lächelte. »Nur zu.«
    Der Sidhee streckte seinen Arm aus und spreizte die Finger seiner Hand. Mit den Kuppen von Daumen und Mittelfinger berührte er Rhodans Schläfen.
    Was wiegt das Licht? Wenn wir es wirklich wollen, sind wir leicht wie Licht, leichter als Licht...
    Die Prozedur war kurz. Cecennery Danwi löste seinen Griff. Dann wandte er sich um in Richtung Medoliege. Diesmal verwischten seine
    Konturen, als er seine Schritte machte.
    Als er Kontur gewann, hatte er, wie Rhodan sah, seine Gestalt veränderte. Er war menschlicher geworden, älter. Femininer. Eine alte Frau, dachte Rhodan. Eine alte Terranerin. Nein ... - korrigierte er sich, als er die Zusammenhänge begriff-, eine alte Gorragani.
    Die Gestalt setzte sich an die Medoliege Caadils. Er neigte seinen Kopf in die wirbelnden Goldgespinste. Mit der Stimme einer alten, aber resoluten Frau begann der Sidhee zu erzählen:

Sternbild Münze
    »Hast du die Silbermünze noch, die ich dir gegeben habe, Caai?
    Gut.
    Es gibt diese Münze, glaub es oder nicht, auch als Sternbild.
    Das Sternbild Münze ist das kleinste der Sternbilder über Gwein. Es besteht aus einem einzigen Stern, und zwar aus dem schwächsten, der mit bloßem Auge sichtbar ist.
    Ein Sternensolo.
    Dafür hat es den längsten Namen; es heißt:
    Eine Münze Trinkgeld auf den Tisch im schlechtesten Gasthaus des bekannten Universums.
    Diese Schnurre vom schlechtesten Gasthaus wirst du kennen, es gibt sie ja in mehreren Versionen und mit etlichen verschiedenen Enden.
    Ich erzähle sie dir mit meinem Lieblingsschluss.
    Auf Dunnee, dem einzigen Planeten der Sonne Tai, lebten die Neeroder, ein andromedanisches Zweigvolk unserer Ahnen. Das System lag nicht nur weit abseits der großen Sternenrouten, sondern wurde von einer Staubwolke umgeben, der Dunkelwüste.
    Es war, wie man sagt, gebettet in Nacht. In die Goldadernacht.
    Wer durch die Dunkelwüste zum Tai-System vorstoßen wollte, brauchte die Hilfe eines Lotsen, der den ihm anvertrauten Schiffen den Weg durch den rasenden steinernen Irrgarten wies. Einen Weg, der nie ein zweites Mal zu fliegen gewesen wäre, denn die Wege durch die Dunkelwüste veränderten sich ohne Unterlass, ohne Muster.
    Die Neeroder rühmten sich - und zwar zurecht den schäbigsten und am weitesten heruntergekommenen Raumhafen der tefrodischen
    Zivilisationsgemeinschaft ihr Eigen zu nennen, auf dem zu landen sich nicht nur manche Kapitäne, sondern sogar etliche Schiffspositroniken gesträubt haben sollen.
    Von ferne war der Raumhafen - seine amtliche Bezeichnung lautete übrigens Sternenport Herrlichkeit - kaum von einem Schiffsfriedhof zu unterscheiden; trat man näher an die dort abgestellten Raumfahrzeuge heran, verwischte sich der Unterschied noch mehr.
    Dutzende der dort ruhenden Vehikel waren zweifellos Wracks; andere vielleicht noch raumflugtauglich, aber uralt, ausgemergelt und zerschlissen; zwei von ihnen - zerbeulte, hundert Meter hohe Rieseneier aus einem gespensterfarbenen Material, die über eine schmale, verrenkte Brücke miteinander verbunden waren - diese zwei also schienen seit den Frühzeiten des Universums dort zu liegen, abgestellte und vergessene Fortbewegungsmittel einer Zivilisation, die in Andromeda nicht einmal mehr dem Namen nach bekannt war.
    Ich glaube nicht, dass es irgendwelche

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