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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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dem Bein zu treffen, das flach am Boden lag, kalkulierte Rhodan.
    »Ist seine Pistole leer?«, fragte die Stimme.
    Rhodan atmete langsam ein, rührte sich nicht. Er bemühte sich, den Nadler in den anderen Modus zu schalten, ohne ein Geräusch zu verursachen.
    »Was soll ich mit ihm machen?«, fragte die Stimme.
    »Töte ihn«, antwortete Caadil Kulée gelangweilt.
    Rhodan zog den Bauch behutsam ein und führte den Arm mit dem Nadler langsam unter dem Leib her, auf die andere Seite. Er hörte den anderen Sprecher näher kommen.
    Er schoss.
    Das Geschoss trat den anderen Sprecher in den Leib und explodierte dort. Rhodan hörte, wie dem anderen die Waffe aus der Hand fiel. Mit einem Ruck zog er sein Bein aus dem Abort und stand auf.
    Auf dem Boden lag, die Grubenaugen wässrig von Blut, eine Gestalt. Weiblich. Eine Gui Col.
    »Was hast du getan?«, fragte Caadil. »Was hast du mit Dy gemacht?«
    Die Gui Col war fast unbekleidet. Rhodan sah, dass ihr Körper von Wunden übersät war. Schnittwunden. Das konnte nicht der Nadler gewesen sein. »Sie lebt«, sagte er. »Aber es sieht nicht gut aus.«
    »Das wird Cha Panggu nicht gefallen.« Caadil Kulée lachte.
    Rhodan schob die Handfeuerwaffe, mit der die Gui Col auf ihn geschossen hatte, außer Reichweite.
    Dann nahm er die Waffe wieder auf, mit der er die Pilotin töten wollte. Die Waffe war stabförmig. Auf einen Knopfdruck entfaltete sie sich. Der Teil, der dem Griff und der Steuerleiste gegenüberlag, verformte sich zu einem ovalen Ring, in dessen Hohlraum es wie von goldenen Blitzen gewitterte. Die Blitze stabilisierten sich und bildeten ein Netz. Es sieht aus wie ein Käscher, dachte Rhodan. Als ginge ich auf Schmetterlingsfang.
    Er trat näher an die Liege heran. Auf Armlänge.
    »Was hast du da?«, fragte Caadil Kulée apathisch.
    Ein tiefes Brummen klang von unten herauf. Der Manntorpedo!
    Rhodan senkte Caadil das Netzwerk über den Kopf. Das Netz sprühte Lichter. Die Pilotin bäumte sich auf und schrie.
    Irgendwo barsten Wände. Das Splittern von Trümmern. Lärm. Der Manntorpedo! Er wühlt sich durch die Hütten.
    Rhodan riss der Pilotin die Kanüle aus dem Arm.
    »Unter der Liege!«, rief Yrin.
    Rhodan ging in die Hocke, schaute unter die Liege. Das Transzendorium. Er griff nach dem Wanderstab. Zu weit unter der Liege! Rhodan musste ganz auf den Boden, seinen Arm strecken, die Fingerspitzen berührten das Transzendorium.
    »Ich bin bereit«, verkündete der Maccarney.
    Wieder zerbrachen Wände. Das Splittern von Trümmern in nächster Nähe. Krachender Lärm. Rhodan warf einen Blick auf den bebenden Leib der schwer verletzten Gui Col.
    »Können wir sie mitnehmen?«
    »Nein«, sagte Yrin.
    »Es tut mir leid«, sagte Rhodan unhörbar für alle.
    Dann geschah alles gleichzeitig.
    Der Gui Col Aggoch stürmte in den Raum. Er schrie: »Das war nicht notwendig! Nicht für einen wie dich!«
    Der Manntorpedo schoss durch die Außenwand und riss alles mit sich. Rhodan gab das Transzendorium auf und warf sich über Caadil. Der Manntorpedo stürzte wie eine Maschine gewordene Furie auf sie zu. Eröffnete das Feuer.
    Yrin aber tat mit Rhodan und Caadil den geschwinden Schritt.
    Sie waren zurück im Spiegelsaal mit den goldenen Gespinsten. Tatsächlich der geschwinde Schritt, dachte Rhodan zum zweiten Mal in dieser Nacht. Der Maccarney ist ein Teleporter. Airmid. Stadt der tausend Wunder. Der tausendundeinen Welt.
    Gonddo hatte es ihm gesagt. Yrin war alt; selbst in seinen besten Zeiten waren zwei, äußerstenfalls drei geschwinde Schritte an einem Tag möglich gewesen.
    Nun war der Maccarney restlos erschöpft. Rhodan nahm ihn behutsam von der Schulter und übergab ihn einem der beiden Danwis. Der andere Sidhee kümmerte sich bereits um die Pilotin.
    »Was ist?«, fragte Rhodan.
    »Sie ist tot«, sagte Cecennery Danwi. »Das hast du gut gemacht.«
    Rhodan schüttelte langsam den Kopf. Dann fixierte er den Sidhee. »Geh an deine Arbeit«, sagte er. »Sofort.«
    »Der Tod sitzt sehr tief in ihr«, sagte Cecennery Danwi. »Wir haben Mühe, ihr das Leben in Erinnerung zu rufen.«
    Rhodan spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Caadil Kulée lag regungslos, die Arme flach an der Seite ihres Körpers ausgestreckt. Die goldenen Gespinste umgarnten und umwickelten sie, spönnen sie ein, gaben sie wieder frei, bandagierten sie. Ein Wirbel wechselnder Erscheinungen, von der Rhodan den Blick nicht abwenden konnte.
    »Gebt euch mehr Mühe«, verlangte er. »Oder ist sie für

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