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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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all I longfor All I worship and adore ... «
    Das Lied war zu Ende und wurde mit Applaus aufgenommen. »Sehr gefällig. Aber was ist mit dem anderen?«, tönte eine Stimme aus dem Publikum.
    »Ja, was macht der andere? Tanzt er oder jongliert er oder was?«
    »Nein, er steht nur herum.«
    »Er soll auch etwas tun.«
    »Sie meinen dich«, raunte Caadil Rhodan zu.
    »Ich weiß«, raunte er zurück. »Was soll ich denn machen?«
    »Singen?«, schlug Caadil vor.
    »Das tust du doch schon«, verteidigte sich Rhodan.
    »Wenn du lieber dazu steppen willst? Oder etwas jonglieren?«
    »Ich glaube nicht, dass es ein Lied gibt, das wir beide kennen.«
    Sie kannten einige. Sie einigten sich bald.
    Rhodan räusperte sich. Er atmete tief ein und sang: »Anything you can do, I can do better, I can do any thing better than you.«
    Caadil antwortete: »No, you can't.«
    Rhodan widersprach: »Yes, I can.«
    »Wir verstehen kein Wort«, kam Protest aus dem Publikum.
    »Kein Wort, sehr wahr. Sie sollen in Lozomoot singen, fein und für alle verständlich heraus, ohne alle Gleißnerei.«
    »Weißt du, was du da singst?«, fragte Rhodan Caadil.
    »Ich weiß es. Singen wir es in Lozomoot.«
    Und sie sangen den Song aus Irving Berlins Musical Annie Get Your Gun darüber, dass der eine von ihnen lauter singen, höher singen, preiswerter kaufen, tiefer graben könnte als der andere, und sie vergaßen auch das gegenseitige Eingeständnis nicht, keinen Kuchen backen zu können.
    Nachdem sich ihr Duett zu dem doppelten Höhepunkt aufgeschwungen, nachdem Caadil aus voller Brust »Kannst du nicht« und Rhodan mit »Kann ich doch« dagegengehalten hatte, herrschte Schweigen auf der Bühne wie im Publikum. Und das für einen beängstigend langen Augenblick.
    Dann rief jemand: »Bravo!« Andere Stimmen fielen ein, schließlich alle.
    Ein wahrer Regen von Wertstäbchen prasselt auf die Bühne.
    Rhodan und Caadil bückten sich und sammelten sie ein, während im Publikum einige Kommentare gewechselt wurden: »Wie ergreifend. Ein parareligiöser Akt.«
    »So etwas habe ich zuletzt bei einer Luststeinigung empfunden.«
    »Die Melodie gewordene Einsamkeit des Individuums.«
    »Aber auch heroisch, oder nicht?«
    »»Eher oder nicht.«.
    »Du hast eine interessante Singstimme«, murmelte Caadil.
    »Danke«, sagte Rhodan und schob sich einige Handvoll Wertstäbchen in die Westentasche.
    Sie zahlten Sävluc auf dessen Wunsch drei Übernachtungen im Voraus und aßen hervorragend. Sie stellte fest, dass ihre Zimmer in verschiedenen Stockwerken des Gasthauses lagen.
    »Ich bringe dich noch zu deinem Zimmer«, sagte Rhodan.
    Stiege und Korridore dunkel, nur aus den Wänden ein schwaches Leuchten. Sternlose Nacht.
    Vor ihrer Tür angekommen, sagte sie: »Jetzt hast du mich zu meinem Zimmer gebracht. Und jetzt?«
    »Jetzt bringe ich mich auf mein Zimmer.«
    »Findest du allein zurück?«
    Er lachte. »Eine Laterne wäre gut.«
    Sie lachte, setzte sich an die Wand, wies ihn mit der Hand an, sich neben sie zu setzen, und sagte: »Hör zu. Über Gwein gibt es ein Sternbild ... «
    Sternbild Die Laterne in der Kammer des Geschichtsschreibers
    Meine Großmutter sagte:
    »Wenn du so früh in der Nacht Richtung Süden schaust, siehst du die Sternenlaterne. Es ist vielleicht das schönste Sternbild am Himmel über Gwein. So ein filigranes Muster. So viel Licht in der Dunkelheit.
    Du weißt, wie es zustande kommt: Wir sehen von hier aus die sieben eng zusammenstehenden Sonnen des Oulan-Pulkes, zwischen Gwein und dem Pulk breitet sich die Wyttowi-Ringwolke aus, und das Licht der sieben Sonnen scheint inmitten der leeren Nabe dieser ringförmigen Staubwolke zu leuchten.
    Die umgebende Dunkelheit lässt den Oulan-Pulk noch heller wirken.
    Ein so schönes Sternbild. Dabei ist die Geschichte, für die es steht, eher düster. Manche sagen, man sollte sie Kindern nicht erzählen.
    Aber sehr ängstlich bist du ja nicht, oder?
    Also.
    Ich weiß nicht bestimmt, auf welchem Planeten der Mythos vom Protokollanten spielt, niemand weiß es. Für die einen ist es eine altlemurische Legende, prä-bestialisch, vielleicht sogar prä-astronautisch. Demnach müsste sie ausschließlich auf Lemur spielen.
    Für die anderen steht sie im Gegenteil mit dem Krieg gegen die Bestien in Verbindung und spielt im 111. Tamanium, auf der Welt Luomar, das heißt tief in der Eastside der Galaxis.
    Einige wenige sogar behaupten, es sei eine Geschichte aus dem sagenhaften Tamanium -1, dem verhehlten, dem

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