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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Otterngezücht!«
    »Lasst uns noch einmal von den manuell-handgreiflichen Diensten spreche«, schlug Caadil vor. »Die erotischen Gefälligkeiten bleiben gefälligst außer Acht, ja?«
    Sävluc musterte sie und sagte voller Ekel: »Was dich betrifft, bitte ich sogar darum, sie außer Acht zu lassen. Hingegen ...« - er warf einen längeren Blick auf Rhodan -,»... nun gut, bei diesem auch. Obwohl...«
    »Obwohl?«, lockte Caadil mit seidiger Stimme.
    »Wir lassen es außer Acht«, verfügte Rhodan.
    »Nun denn«, sagte Sävluc. »Welche Handlangerdienste habt ihr in eurem Repertoire?«
    »Ich bin Pilotin«, sagte Caadil.
    »Ich bin Pilot«, sagte Rhodan. »Gelernter Kernphysiker und Triebwerksingenieur. Ich habe vielfache Erfahrungen als Expeditionsleiter. Und betätige mich gelegentlich in öffentlichen Ämtern.«
    »In öffentlichen Ämtern? Als Marktplatzbettler, ja? Entlarvt! Ihr seid mittellose Touristen. Um Almosen bettelnde Touristen«, sagte Sävluc verächtlich. »Immer auf Jagdreise nach fremder Leute Geld, ja? Immer unterwegs. Was habt ihr im Angebot für Leute, die sesshaft sind und ortstreu und ihre Heimat lieben wie ich? Könnt ihr überhaupt irgendetwas Nützliches?«
    Rhodan und Caadil sahen einander fragend an.
    »Ich kann singen«, sagte Caadil schließlich.
    »Blas einmal deinen Kehlkopf auf«, bat Sävluc. Wie zur Demonstration dessen, was er meinte, blähte sich sein Kehlkopfsack auf, bis er vor Straffung glänzte. Dann ließ er eine enorme Lautfolge hören, eine Melange aus Trompetenstößen und Dudelsackgetöse.
    »Wir singen leiser«, sagte Caadil. »Dafür artikulierter. Melodiöser.«
    Sävluc betrachtete sie abschätzig. Er wuchtete sich von seinem Stuhl. »Kommt mit«, befahl er und stakste auf zwei erstaunlich schlanken, weit ausgreifenden Beinen voran. Er lotste sie durch einen Irrgarten von
    Korridoren, Treppen und verwinkelten Stiegen. Endlich stieß er die beiden Flügel einer schweren Schwenktür auf.
    Sie standen in einem flachen, dafür ausladenden Saal mit einer Bühne in der Mitte. Auf der runden, sehr langsam kreisenden Bühne musizierte etwas, von dem weder Rhodan noch Caadil zu sagen gewusst hätten, ob es sich um einen einzigen Künstler handelte oder um drei.
    Ihr Leib - oder ihre Leiber - wurden von einem bunten gemusterten Tuch verhüllt, einem ausladenden Poncho. Die knochigen Schädel, die aus dem Tuch ragten, wirkten auf unregelmäßige Art eckig, unregelmäßig ausgekragt und eingebuchtet wie die Ränder von Puzzleteilen. Und wie Puzzleteile waren sie ineinandergesteckt zu einem fast wieder ebenmäßigen, kuppelförmigen Gebilde mit drei Mündern, die auf einer gemeinsamen Ebene lagen und deren volle, messingfarbene Lippen sich völlig synchron bewegten.
    Sie sangen a capella. Und sie hatten keinerlei instrumentale Begleitung nötig.
    Ihr Lied war ein furioses Geheul, nahe an der Monotonie, stetig und unnachgiebig und erfüllt von einer namenlosen Traurigkeit. Dann trennte sich der eintönige Chor in drei Stimmen auf, die jede für sich eine kristallklare, traumhaft schöne Melodie sangen. Die drei Melodien wurden versetzt vorgetragen und ergänzten einander zu einem engelsgleichen Kanon.
    Abrupt ging das wundervolle Lied wieder in das monotone Geheul über, steigert sich, wurde lauter und lauter bis zu einem fast unerträglichen Crescendo und brach dann unvermittelt ab.
    Das Schweigen, das sich nun über den Saal und die Zuhörer legte, war wie von Samt, so weich und wohltuend.
    Schließlich wurden aus allen Richtungen Wertstäbchen auf die Bühne geworfen. Unter dem Poncho fuhren etliche Arme hervor und sammelten die Stäbchen ein.
    »Großartig!«, lobte Sävluc. »Ein Drittel von dem, was die Künstler einnehmen, geht an mich.«
    »Und der Rest?«, fragte Rhodan.
    »Damit bezahlt ihr Unterkunft und Verpflegung. Ganz ausgezeichnete Unterkunft und Verpflegung übrigens, die jedes Wertstäbchen wert ist.«
    »Mit dir lande ich immer in den merkwürdigsten Kaschemmen«, beschwerte sich Rhodan bei Caadil.
    Nach dem Trio mit dem zusammengepuzzelten Kopf waren zwei weitere Darbietungen zu bestaunen.
    Die Reihe kam an Rhodan und Caadil.
    Rhodan blickte von der Bühne herab etwas ratlos ins Publikum. Caadil zuckte mit den Achseln und begann zu singen:
    »Fly me to the moon Let me sing among those stars Let me see what spring is like On Jupiter and Mars.
    In other words, hold my hand In other words, baby kiss me.
    Fill my heart with song Let me singfor ever more.
    You are

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