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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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sein.
    Rhodan sah Caadil an.
    »Wir brauchen Ruhe«, entschied er und schaute sich um. Hinter ihnen lag das Schattenreich, geradeaus vor ihnen erstreckte sich eine weitläufige Parklandschaft vor der Skyline eines fernen Sektors; in ihrer Mitte ein spiegelglatter See. Auf dem See schwamm ein imponierender weißer Katamaran von sicher mehr als dreihundert Metern Länge, aus dessen Tragdeck vier Türme wuchsen, Gebilde, die Wirbelsäulen ähnelten, von allem Fleisch und allen Muskeln befreite Knochen eines Riesen. Die fugen-und fensterlosen Turmbauten ragten etliche Hundert Meter nach oben.
    Zu ihrer Linken zog sich, die leicht ansteigende Straße hinauf, eine fast mittelalterlich anmutende Haus- und Ladenzeile, so weit das Augen reichte. Das Angebot einiger der Geschäfte erschloss sich Rhodan nicht einmal ansatzweise - nicht nur, weil manche Beschriftungen in verschnörkelten, altertümlichen Lozomoot-Lettern gehalten waren. »Hege und Pflege von Trabanten-Gedanken«, las er laut vor.
    »Sehr verlockend«, befand Caadil.
    Rhodan wies auf ein dreistöckiges Bauwerk, das geradezu erschreckend genau einem altterranischen, ausgekragten Fachwerkhaus glich. Vor dem Haus drehte sich eine Art stehende Windhose, ein arg zerzaustes und unscharfes Werbehologramm: »Schlummergruben, Wohlgetön & Töchter
    - klingt nach einem Hotel oder Gasthaus«, sagte er.
    »Oder nach einem Bestattungsunternehmer«, orakelte Caadil.
    Sie traten ein.
    Das holzgetäfelte Foyer wurde von einer Rundtheke in der Mitte beherrscht. Beherrscht, das ist das richtige Wort, dachte Rhodan. Aus dem Raum, den die Theke umschloss, stieg auf einer hydraulischen Strebe ein wuchtiger Sessel nach oben, auf dem eine Art Riesenfrosch mit untereinandergeschlagenen Beinen thronte. Die wasserblauen Augen stülpten sich aus einem enormen kahlen Schädel nach vorn und glotzten Rhodan an. Bug-eyed monster hatten diese Kreaturen in den frühen Comics geheißen, die Rhodan in seiner Kindheit gelesen hatte. Schleimige Invasoren vom Mars mit einer unerklärlichen Vorliebe für amerikanische Blondinen, Blondinen, denen Superman beisprang oder der dehnbare Plastic Man.
    Das örtliche bug-eyed monster von Schlummergruben, Wohlgetön &
    Töchter war nicht schleimig, sondern trug einen babyblauen Pelz, der alle nicht bekleideten Körperpartien bedeckte.
    Das Geschöpf hatte keine Augen für Rhodans Begleiterin. Nur für Rhodan selbst.
    »Der Name ist Sävluc«, stellte sich der Froschähnliche mit einer sonoren, leicht guttural klingenden Stimme vor. »Ihr wünscht?«
    »Wir brauchen Wasser«, sagte Rhodan. »Und Nahrung. Zwei Zimmer. Ruhig und ungestört. Und sicher.«
    Sävluc bediente einen kleinen Steuerknüppel am Sessel. Die hydraulische Strebe bog sich über die Theke auf Rhodan so weit zu, bis Sävluc ihm in die Augen sehen konnte.
    »Sehr gern. Wie bezahlt ihr?«
    Rhodan streckte den linken Arm aus und präsentierte das Weiße Visum, das ihnen Thry Aswe als Zeichen ihrer Angehörigkeit zum Konsortium hatte zukommen lassen. Jedes der Visa zeigte ein verblüffend detailliertes Abbild der Galaxis Zomoot, in dem in einem unvorhersagbaren Rhythmus verschiedene Planeten aufglühten und wieder verblassten.
    Der Terraner trug das hauchdünne Visum am linken Handgelenk. Es fühlte sich warm an, wie die Hand der Mutter auf dem Arm eines Kindes. Wenn er versuchte, es abzulösen, wenn er auch nur daran dachte, spürte er Widerwillen.
    Auf eine Berührung mit dem Finger zeigten sich die brüchig wirkenden lozomootsche Ziffern. Das Visum war mit einem kleinen Geldbetrag geladen. Mehr als die Hälfte seines Kredits hatte Rhodan allerdings der alten P'loc Dhuynerin spendiert, die ihm den Hinweis auf das Ewige Postamt gegeben hatte.
    Sävluc las den Betrag ab und schaute Rhodan an. »Hübsches Spielzeug«, sagte er. »Sagt es die Uhrzeit voraus? Tag und Stunde des Weltuntergangs? Andere Omen?«
    Stadt der Clowns, dachte Rhodan und schloss für einen Moment die Augen. Es wäre ja auch zu schön gewesen. »Welche Währungen werden akzeptiert?«, fragte er.
    »Emainsche Wertstäbchen aller Art, natürlich.«
    »Natürlich«, nickte Rhodan. »Außerdem noch etwas von Wert, das wir dir anbieten könnten?«
    Sävlucs Blick wurde misstrauisch. »Das Übliche. Wohl erhaltene Organe. Interessante und polykompatible Genome. Limitierte Sklavendienste manuell-handgreiflicher wie erotischer Natur.«
    »Weiter?«
    »Ihr seid Bettler!«, sagte Sävluc voller Verachtung. »Hinaus mit euch,

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