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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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der einzige Gast im Park war. Hinter einem Flammenbaum-Hain entdeckte er groteske Wesen, wie er ihnen bereits an Bord des Konsortium-Seglers BRILLANTENE VORSICHT begegnet war: Dort saßen Cousimini am Gestade eines Teiches, Mitglieder eines der drei Hauptkontributorenvölker des Konsortiums der Erleuchteten Kauffahrer. Saßen dort oder trieben im Wasser.
    Die Cousimini stammten von Hohltieren ab. Sie ähnelten einer Karaffe, die bis zu zwei Meter hoch sein konnte. Die Karaffe öffnete sich nach oben; aus dem Rand stülpte sich eine Extremität oder ein Organ vor, das der Ausschütte einer Kanne glich. Rhodan sah das grünblaue Blut der Cousimini durch die Blutlinien des Mantels strömen, sah Herzen pochen, die wie große, graue Blasen aus der Innenwand der Kannenkörpers klebten.
    Einige der Cousimini trieben wie Kork auf dem Wasser, der kleinere Teil des Körpers untergetaucht. Zwei von ihnen wuselten auf einer Unzahl von Füßen oder Stummelbeinen am Rand des Teiches auf und ab. Die raschen Bewegungen der vielen kleinen Extremitäten erweckten den Eindruck, als glitten die Karaffenwesen über den glatten Boden.
    Sinnesorgane konnte Rhodan nicht ausmachen; er hörte die Cousimini weder reden noch sah er sie einander Zeichen geben.
    Rhodan ging auf sie zu. Die Wesen, die sich außerhalb des Wassers bewegten, erstarrten. Eines von ihnen trug, wie die meisten seiner Artgenossen an Bord des Konsortium-Seglers, eine Kommunikationsmaske auf dem seitlichen Auswuchs. Die Maske wirkte grob und puppenhaft humanoid: große, aber leere Augen, eine bloß aufgemalte Nase, ein skizzierter Mund.
    Neben diesem Cousimini lagen etliche andere Masken aufeinandergehäuft. Ein etwas blasser, brüchig aussehender Cousimini bewachte sie.
    »Guten Morgen«, wünschte Rhodan der Gruppe.
    »Vielleicht«, sagte der oder die oder das Cousimini. Die Lippen des Puppenmundes bewegten sich, aber nicht synchron zu dem, was sie sprachen.
    »Mein Name ist Perry Rhodan«, stellte er sich vor.
    »So«, sagte der Cousimini.
    »Und dein Name?«
    »Ich bin Hilios der Künftige. Dort schwimmt Kypnei der Herzensrechner und Indinaj die Dividendenorientierte ...«
    Rhodan nickte geduldig, bis ihm alle zwölf Cousimini vorgestellt worden waren.
    »Ich bin neu in der Stadt«, erklärte der Terraner. Er wollte sehen, wie Hilios auf diese Aussage reagierte. Hilios, dem man, wie allen anderen Stadtbewohnern, das Gedächtnis retuschiert haben würde.
    »Diese Stadt«, sagte Hilios mit asynchronen Lippen, »ist nicht geheuer, Daunor. Sei auf der Hut.«
    Rhodan horchte auf. Hilios der Künftige hielt ihn für einen Daunor. Dass sein Körper nicht mit mächtigen Hornplatten gepanzert war, wie bei diesem Kontributorenvolk der Kauffahrer üblich, schien er nicht zu bemerken. Oder er maß dem keinerlei Bedeutung bei.
    Oder er ist zu zartfühlend, um diesen Mangel anzusprechen ...
    Rhodans Aussage, von außerhalb zu kommen, schien Hilios jedenfalls nicht zu irritieren. Hatte er ihre Tragweite vielleicht nicht verstanden?
    »Nicht geheuer?«, fragte Rhodan nach. »Was heißt das? Gehen euere Geschäfte nicht gut?«
    Hilios ließ sich mit der Antwort Zeit. »Viele hetzen dem schnöden Mammon nach. Das gilt jedoch nicht für alle Cousimini. Manche geben sich schöngeistigen Interessen hin, der Traumgewebzucht oder dem Peitschenwinden. Andere sind Wissenschaftler, Kernphysiker, Mathematikzauberer, Theometer, Bet-o-Mat-Ingenieure.«
    »Und du?«, fragte Rhodan. »Und ihr?«
    »Unsere Kohorte - wir hetzen dem schnöden Mammon nach«, bekannte Hilios voller Stolz. »Im steten Bemühen, die ganze Welt zu Geld zu machen.«
    »Macht ihr gute Geschäfte auf Airmid?«
    »Geht so.«
    »Ist es anderswo besser gewesen?«
    »Das ist seltsam, dass du das fragst«, sagte Hilios. »Wir wissen es nicht. Manchmal ist uns, als hätten wir eine Ahnung von einem anderen Geschäftsbereich. Ein blasses Andenken. Ein Leben in bewegten Räumen. Mit Daunoren wie dir - und Wesam Ghy.«
    Ein Leben auf einem Goldsegler des Konsortiums, dachte Rhodan. Sie haben nicht alles vergessen.
    »Wann war das?«
    »Wir sind uns nicht sicher. Wir haben unsere Engrammwolke wieder und wieder neu gestartet, aber es fehlen uns Anhaltspunkte. So viele Brachen. So viel, an das wir uns nur dünn erinnern. Ein Leben, als wäre es uns nur zugeflüstert.«
    Es sprach eine gewisse Qual aus dem puppenhaften, kaum handtellergroßen Gesicht des fremdartigen Geschöpfes.
    Die anderen Cousimini äußerten klagende, jammervolle

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