PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Adjutanten angeschlossen. Das Raumbild zeigte, wie die Scheibe auf dem Stellar-Port PUPILLE landete: Ein einziger Punkt ihres äußeren Randes berührte den Stahlplast des Portes.
Genug für die Bodentaster? »Wie viel wiegt das fremde Schiff?«
»Kein Gewicht anmessbar«, antwortete die Phototronik. Uss!, dachte er. Doch tatsächlich überraschte ihn dieses Resultat nicht.
In der Scheibe entstand etwas wie ein Wirbel, ein sich verstärkender Strudel im Material. Aller Stoff der Scheibe wich in ihren eigenen Rand zurück, die Scheibe entstofflichte sich bis auf einen unendlich feinen Reifen.
Inmitten des Ringes hing, wie in einem unsichtbaren Uterus, leicht gebeugt, beinahe in Embryonalstellung, ein Usuumi.
Das täuscht. Sein Körper ist eine Täuschung!
Der Fremde reckte sich, gähnte und schwang alle drei Beine aus dem Reifen hinaus, stand auf dem Stellar-Port, blickte sich um. Über ihm hingen, lächerlich in ihrem hilflosen, unangemessenen Gigantismus, die HAND DER VORSEHUNG IX und die ERHÖRUNG DER GEDULDIGEN II.
Ein Polizeigleiter hielt neben dem Usuumi, eine Ordonanz stieg aus, bat den Fremden mit einer Geste in den Gleiter. Der Fremde folgte. Der Gleiter startete.
»Biodaten?«, fragte er die Phototronik.
»Keinerlei Biodaten erfahrbar«, antwortete sie.
Das Gebet des Nuntius wurde lauter, stockte manchmal, setzte neu ein. Es war eine uralte Litanei an Uss, die Litanei für Beistand in der Not. Er hatte von ihr gehört, doch es hatte, solange er denken konnte, keinen Anlass gegeben, sie zu beten. Das Ewige System war, seit es zur Missionierung der Sternenabgründe aufgebrochen war, noch niemals in Not geraten.
Der Gleiter landete im Präsidium der Gottesstadt. Kurz darauf schwang die Tür zum All-Innersten Saal auf.
Der Fremde, der aussah wie ein gewöhnlicher, körperlich reifer, freundlicher Usuumi, trat auf sie zu. »Willkommen in der Gottesstadt. Das«, stellte er ihm die Anwesenden vor, »ist Nuntius Evnev, und das sind meine Adjutanten Saemech und Yu. Ich bin der Oberste Polizeipräfekt des Ewigen Systems, Perry Rhodan.«
Der Fremde sagte: »Ich danke sehr für den freundlichen Empfang, Perry Rhodan.«
Perry Rhodan - der er doch nicht war!
Oder doch? Für eine Identitätskrise ist das der mit Abstand ungünstigste Zeitpunkt in der Geschichte des Ewigen Systems, rief er sich zur Ordnung. Konzentriere dich auf den Fremden! Er fragte: »Mit wem haben wir das Vergnügen? Wir konnten leider keine Verbindung zum Missionsschiff HEILIGE ANDACHT VII herstellen und daher auch nichts für deine Bequemlichkeit einrichten.«
Der Fremde lachte fröhlich. »Bitte verzeiht diese kleine Kontaktsperre. Sie wird bald aufgehoben. Und wie ihr seht, habe ich es mir bereits ein wenig bequem gemacht.« Er wies auf seinen Leib, lächelte und sagte: »Das ist eine wirklich komfortable organische Konstruktion, meinen Glückwunsch.«
»Demnach bist du kein Usuumi, sondern hast dich nur in diesen Leib gekleidet?«, fragte der Nuntius.
»Aber ja.«
»Du hast diesen Leib gekapert?«
Der Fremde lachte. »Wir haben keinen der eurigen entleibt oder andere Scheußlichkeit getrieben. Das ist eine synthetische Bewusstseinsbasis.«
Keinerlei Biodaten erfahrbar, rief sich Rhodan ins Gedächtnis. »Hast du einen Namen?«, fragte er.
»Einen Namen habe ich nicht, jedenfalls keinen so klangvollen und gottesfürchtigen, wie ihr sie führt - Usuumi-Namen wie Evnev, Saemech, Yu und Perry Rhodan.«
Perry Rhodan ist kein Usuumi-Name, dachte Rhodan. Der Fremde weiß es. Wissen die anderen es nicht? Der Nuntius. Meine Adjutanten ... was geht hier vor? Wer ist dieser Perry Rhodan?
»Oh, die Namen gefallen mir sehr!«, sagte der Fremde. »Mein Name ist eher ein Titel, oder eine mentale Prägung, wenn euch das mehr zusagt. Ihr könnt mich der Einfachheit halber Urtausch Gegenzug nennen. Ich bin ein Prokurist des Schemas, natürlich mit der vollen Prokura für das hiesige Chronoversum.«
»Natürlich«, sagte der Nuntius. Rhodan sah, dass er die Ohren im Zorn verdrehte. »Darf ich dich auch eine Karikatur eines Usuumi nennen? Eine Verhöhnung unseres gottgefälligen Daseins?«
»Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit dem höheren Wesen zu plauschen, in dessen Schutz ihr euch seht. Ich bin, um ehrlich zu sein, auch nicht hier, weil ich eurem Missionswerk allzu viel Sympathie entgegenbringe oder weil ich zu eurer Glaubensrichtung konvertieren möchte. Ich habe im Gegenteil das Gefühl, dass sich der Sendeimpuls eurer Theokratie
Weitere Kostenlose Bücher