Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
ungeheuere Schiff. Aber es war da, und er jagte ihm in plötzlicher Panik eine eigene Kontrollmarke entgegen.
    Er spürte die Unruhe Amtums.
    Er spürte zu seinem Entsetzen, wie die Kontrollmarken ihren Flug verzögerten, im Raum stehen blieben und die HEILIGE ANDACHT VII tatenlos passieren ließen - das Fremde in ihrem Schatten.
    Als er und Ysuro und Amtum und etliche andere Sondenbewusstseine eben die Zentralphototronik der Gottesstadt um Beistand bitten wollten, meldete sich das Fremde.
    Es sagte: »Bitte erspart uns diese Aufregung. Der Prior dieses wunderbaren Schiffes hat mir die Passage gestattet. Ich komme nicht in böser Absicht. Ich bin ein Abgesandter des Schemas und bitte um die Erlaubnis, mich auf eurer Welt ein wenig umsehen zu dürfen. Ich habe, wie ich hoffe, ein interessantes Angebot für euch.«
    Für einen winzigen, zeitlosen Augenblick war alles in eine Art denkendes Licht getaucht. Es durchleuchtete das Sperrgespinst, durchleuchtete sämtliche Schiffe, die in den Raumsektoren lagen, und alle, die in den Raumkanälen unterwegs waren, durchleuchtete das gesamte Ewige System und jedes einzelne Bewusstsein hier, durchleuchtete also auch das Sondenbewusstsein hinter der Tiefenraummaske und ließ Perry erkennen: Ich bin kein Sondenbewusstsein. Ich bin ...
    Die Phosphorwolken lagen schon matt über der Stadt. Er fuhr die Tagesveranda zurück in den All-Innersten Saal, wartete, bis sie in der Ruheposition eingerastet war, und tat, als würde er Nuntius Evenv erst
    jetzt bemerken.
    »Im Zeichen von Uss: Ich segne dich«, sagte der Nuntius; sein Sprechohr kündete von großem Ernst.
    »Tu das«, sagte er, statt die rituellen Dankesformel zu sprechen.
    Nuntius Evnev schaute ihn wehmütig an. »Eine neue Zeit bricht an.«
    »So?«, fragte er.
    Wie von dem oder den Fremden gewünscht, hatten sie sich im Präsidium versammelt - er, seines Zeichens Präfekt, als Vertreter der Finalen Exekutive der Ewigen Gesetze, der Nuntius als der Höchste Repräsentant des Göttlichen Schirmherren Uss.
    Mitten im All-Innersten Saal des Präsidiums entstand das Raumbild einer weißblauen, makellosen Scheibe. Sie durchmaß wenig mehr als fünf Meter. Eine Dicke wurde nicht angegeben. Er bat den Ferntaster um eine entsprechende Ergänzung. Die Phototronik sagte: »Die von dir gewünschten Daten sind nicht verfügbar. Das Objekt weist keine messbare Dicke auf. Es ist lediglich zweidimensional.«
    »Man will uns beeindrucken«, sagte der Nuntius und wedelte unschlüssig mit den Sprechohren.
    Er jedenfalls war es. Mochte der Nuntius sich pausenlosen göttlichen Beistandes versichert fühlen - er dagegen war immer schon dem Weltlichen mit mehr Neugier begegnet als dem Jenseitigen. Und in der Welt war ihm etwas Derartiges noch nicht begegnet.
    Sie verfolgten den Landeanflug des Objektes auf den Stellar-Port PUPILLE, den kleinsten der drei Stellar-Porte der Gottesstadt. Die Scheibe flog hochkant - ein weißblauer Diskus ohne Aufbauten, ohne Einbuchtungen, ohne sichtbares Detail. Wie die Idee des Kreises, dachte er. Wie ein schierer Gedanke.
    Zwei Missionarsschiffe eskortieren die Scheibe, die HAND DER VORSEHUNG IX und die ERHÖRUNG DER GEDULDIGEN II, moderne Tiefenraumer, energisch und ultimativ, das Beste, was das Ewige System zu bieten hatte. Aber gegen die vergleichsweise winzige Scheibe erschienen ihm die machtvollen Missionsschiffe wie unbeholfene Kolosse.
    Die Scheibe hatte sich vor wenigen Minuten vom Rumpf der HEILIGEN ANDACHT VII gelöst, wo sie sich wie eine Medaille angeheftet hatte, oder ein Siegel.
    Saemech und Yu, seine beiden Adjutanten, hatten die Sprechohren in ein tiefes Gebet versenkt. Er billigte diese fromme Anwandlung im Dienst durchaus nicht und hätte sie zu jedem anderen Zeitpunkt gerügt, und sei es in Anwesenheit des Nuntius.
    Allein dies war, und daran hatte er merkwürdigerweise keinen Zweifel, ein historischer Moment, vergleichbar nur dem Erststart eines usuumischen Raumflugkörpers vom Alten Port AUGE aus, oder Jahrhunderte später dem Kontakt mit den Brannec, nachdem man die Hoffnung, in den Abgründen des Sternenraumes überhaupt auf anderes Bewusstsein zu stoßen, schon aufgegeben hatte, oder der Primären Mission und der Errichtung des Neuen Tempels auf Brann.
    Nur, dass es diesmal Usuum selbst ist, das heimgesucht wird, dachte er. Dass nicht irgendeine Heidenwelt missioniert wird von uns Usuumi. Wird man jetzt versuchen, uns zu bekehren? Und wenn ja: wozu?
    Der Nuntius hatte sich dem Gebet seiner

Weitere Kostenlose Bücher